Tafel 71 einen altertümlichen Eindruck machen, nur mangelhaft wie-
dergfegeben sind, beide Muster müssen daher in der Abbildung mehr O O '
nach der Form als nach der Farbe beurteilt werden.
Die Menschenfiguren auf den täp häwät von Tafel 7 1 wurden zwar
ebenfalls bereits behandelt (pag. 239), doch mag hier einiges hinzugefügt
werden. In der Figur, die sich je in den oberen Ecken der
Muster befindet, ist eine schwarze, nach aussen aufgesperrte Tiermaske
zu erkennen, in der das rote, mit gelb umgebene Auge deutlich
hervortritt, ebenso die beiden mit einigen Zähnen bewaffneten,
nach oben und unten umgerollten Kiefer. Die anderen schwarzen
Figuren lassen sich jedoch nicht mehr auf die bekannten Formen
zurückführen. Das gleiche Muster, mit einer grossen schwarzen Hundefigur
über der Menschenfigur, ist bei den Fong-Glat sehr gebräuchlich.
Das Muster a ist in seinen Originalfarben wiedergegeben und macht
aus einigem Abstand • gesehen einen hübschen Effekt. Eigentümlich
ist, dass diese Muster keinen unharmonischen Eindruck machen, trotzdem
sie aus grellen, ohne Übergang nebeneinander gesetzten Farben
bestehen. Dasselbe ist der Fall bei der .gut wiedergegebenen täp a
auf Tafel 72 und denen auf Tafel 73, 7.4 und 75. Die Mittel, mit
denen die Bahau die hübschen Farbeneffekte zu erzielen wissen, sind
sehr bescheiden, öfters auch unzulänglich. Di.e Stickerinnen reichen
z. B. oft mit einer • bestimmten Perlenart nicht aus und müssen sich
dann mit einer anderen begnügen. Da die kleinen Perlen, aus denen
diese Muster bestehen, wie die grossen auf langdauernden Reisen
von den Männern aus den Küstenplätzen in die Dörfer eingeführt
werden und ihr Preis an sich für die Verhältnisse der Eingeborenen
hoch ist, kommen sie im Innern sehr teuer zu stehen. Der. Perlenvorrat
eines Stammes ist infolgedessen in der Regel sehr beschränkt,
so dass die Künstlerinnenr bei der Arbeit nur selten die Farben frei
wählen können. An weitaus den meisten Mustern merkt man denn
auch, dass der Stickerin eine Farbe oder ein Ton ausgegangen war
und sie "dann gegen die Symmetrie hatte sündigen müssen; indem
sie z. B. rechts und links verschiedene Farben anbrachte. -Bei den abgebildeten
"Mustern, die'zu den schönsten meiner Sammlung gehören;
hat die Symmetrie gewahrt werden können, doch geschieht dies, wie
gesagt, nur selten. Ich selbst habe mich davon überzeugen können,,
wie schwierig es ist, sich die zu einem bestimmten Muster erforderlichen
Perlen zu verschaffen. Nachdem ich nämlich auch nach einjähriger