lange die Gebirge Borneos bewohnen, deren Bergströmen nur feste
Fahrzeuge stand halten können. Selbst wenn die Mahakamer auf Reisen
nach der U eberschreitung der Wasserscheide zum Hinabfahren auf den
Flüssen neue Boote im Walde bauen müssen, stellen sie diese doch auf
die gewohnte Weise her. Allerdings begnügen sie sich dann mit einer
unvollkommeneren Bearbeitung, weil die zur Verfügung stehende Zeit
auf solchen Reisen infolge von Nahrungsmangel sehr beschränkt ist.
Die Bemannung eines F'ahrzeugs, die die nötigen Beile, Schwerter
und Dechsel stets mit sich führt, braucht auf Reisen 4— 5 Tage, um
aus einem Baum ein Boot herzustellen.
Mit der Einführung des Sirihkauens, das sich erst seit ein oder zwei
Menschengeschlechtern bei den Eingeborenen des Innern eingebürgert
hat, haben diese auch die Kalkbrennerei übernommen. Diese liefert
ausschliesslich Kalk zum Sirihkauen, denn der Gebrauch von weissem
Kalk als Farbstoff ist zu gering, um eine allgemeine Industrie zu veranlassen.
Die meisten dicht an der Küste wohnenden Stämme, besonders
die Malaien, brennen den Sirihkalk aus eingeführten Muscheln;
die weiter oben an den Flüssen wohnenden Stämme wissen, dass man
auch durch Brennen gewisser Teile der Kalkfelsen guten, zum! Kauen
geeigneten Kalk erhalten kann. Merkwürdigerweise suchen diese Stämme
im Gebirge gerade diejenigen Kalkfelsen aus, die reich an fossilen
Muscheln sind. Die Kajan am Blu-u nahmen auf ihren Fahrten zu
den Pnihing Stücke von einem Felsen im Oköp mit, der bei näherer
Besichtigung ganz aus Kalk von zahllosen nur 2—4 mm grossen Muscheln
bestand.
Das Brennen des Kalkes geschieht nach der auf Tafel 58 dargestellten
Weise. Man benützt hierfür ein Feuer von Holzkohlen, das,
wie in der Schmiede mit einem Blasbalg angefacht wird. Der stehende
Mann handhabt mit der Linken den Sauger, der die Luft ins Feuer
treibt, während der hockende mit einem Stocke das vor ihm brennende
Kohlenfeuer schürt.
Das Kalkbrennen darf nicht in irgend einer Schmiede vorgenommen
werden, sondern man richtet unter den langen Häusern einen oder
mehrere solcher Blasbälge auf, mit denen jede Familie selbst ihren
Kalk brennen darf.
Erwähnenswert ist noch eine eigentümliche, in früheren Zeiten, wie