den, als das Landstück, das wir das Jahr zuvor mit B i e r hierfür
ausgesucht hatten. B a r t h hatte sogleich damit ängefangen, eine grosse
Uferstrecke abholzen und provisorische Hütten für seine inländischen
Soldaten und Sträflinge errichten zu lassen. Ferner war ein breiter
Weg längs des Ufers angelegt worden, an welchem B a r t h s provisorisches
Haus aus Bambus und Palmblattmatten stand. Auch mit den
eigentlichen Gebäuden dieses neuen Verwaltungszentrums war bereits
ein Anfang gemacht worden, aber der Bau schritt nur langsam fort,
weil alles Holz von Samarinda heraufgeführt werden musste.
Die Einsetzung der Verwaltung hatte ohne Schwierigkeiten stattgefunden
und die äusserst unsicheren Zustände, die in der v.origen
Jahreshälfte am Mittel-Mahakam geherrscht hatten, waren wie mit
einem Zauberschlag verschwunden, nachdem der europäische Beamte
sich hier mit seinen Bewaffneten niedergelassen hatte. Dabei hatte
man bis jetzt noch nicht von den Waffen Gebrauch gemacht. Zwar
blieb noch sehr viel zu verbessern, bevor sich die' gegenwärtige sehr
gemischte Bevölkerung wirklich regieren liess, aber der anfängliche
Erfolg versprach viel für die Zukunft. Leider litten diese Pioniere der
Kultur stark an Beri-Beri, die so häufig in neuen Siedelungen in Indien
ausbricht.
Man hatte bereits Massregeln getroffen, um hier von regierungs-
wegen ein Salzdepot einzurichten, in dem sich die Bewohner des Oberlaufs
gegen festen, mässigen Preis mit diesem notwendigen Artikel
versehen konnten. Um eine Aufsicht über den übrigen Handel ausüben
zu können, hatte der Kontrolleur die Fländler in Udju Töpu dazu
gebracht, nach Long Iram überzusiedeln. Da diese Leute beinahe alle
in schwimmenden Häusern lebten, liess sich der Handelsplatz leicht
verlegen und während meines Aufenthaltes würden die ersten Häuser
heraufgezogen. Hieraus ging hervor, dass nicht nur die eingeborene
Bevölkerung dieses Gebiets sich gern in den neuen Zustand fügte,
sondern dass auch die. buginesischen und bandjaresischen Händler, die
bis jetzt ihren Vorteil in einem betrügerischen Handel mit den Dajak
gesucht hatten, geordneten Zuständen unter europäischer Verwaltung
den Vorzug gaben, wie sie es uns früher übrigens bereits versichert
hatten.
Ihre Zufriedenheit mit den politischen Resultaten meiner Reise gaben
die Händler dadurch zu kennen, dass sie allgemein beflaggten,
als der Kontrolleur uns 2 Tage später mit seinen Böten zum Schiff
nach Udju Töpu geleitete, von wo uns der „Sri Mahakam” in Gesellschaft
von etwa 20 Kajan und Könja nach Samarinda bringen sollte
K w in g I r a n g behauptete, auch jetzt nicht gern mit dem Sultan von
Kutei in Beruhrung kommen zu wollen, weswegen er mich auch nicht
zur Küste begleiten könne. Er kam jedoch mit allen seinen Kajan mit
zum Schiff, ebenso diejenigen Könja, die nicht mit uns fahren sollten
Ich musste hier also von K w in g Abschied nehmen. Zum Schluss hatte
ch ihm doch sehr viel zu danken, wenn er auch durch die Eigentüm-
'C p?611 Sein7 ^ asse und seines Glaubens bei der Ausführung meiner
Plane viele Schwierigkeiten verursacht hatte. Obgleich ich nach
beinahe 3 jähriger Reise mit einem Gefühl der Erlösung Abschied
nahm liess ich meine Reisegenossen doch mit Wehmut zurück und
sehr leid tat es mir, als ich im folgenden Jahr hörte, dass K w in g
inige Monate nach seiner Heimkehr einem neuen Malariaanfall erlegen
wai W ahrend unseres Zusammenseins hatte er sich als der achtungswerteste
Häuptling gezeigt, dem ich begegnet war, und die Rolle,
die er am Ende seines Lebens bei der Einsetzung einer niederländischen
Verwaltung ,n Mittel-Borneo gespielt hatte, wird seinem Stamm
und vielen anderen zum Segen gereichen, wie es auch seine Rechtschaffenheit
und Friedensliebe für sie gewesen sind
H f l NJAHÜ Und dnige andere KaJan begleiteten mich nach
Samarinda, wo sie vorteilhafte Einkäufe zu machen hofften und von
wo sie meine Abschiedsgeschenke an alle Zurückgebliebenen mitnehmen
sollten. K w i n g I r a n g wünschte sich einen meiner Stahlkoffer und einige
Packen Kattun, die ich ihm auch zukommen liess
Von den Könja begleiteten mich verschiedene Häuptlinge, u. a B i t
und I b a u A n j e , die in Samarinda ihre Unterhandlungen mit dem Sultan
b S e ^ ASSi“ d— » Einern A b s c h lu ß
Die europäische Kolonie in Samarinda gab vielfache Beweise ihrer
Teilnahme an dem Gelingen unserer Expedition und die Tao-e die
bis zur Ankunft des Schiffes nach Batavia verliefen/wurden in a’n^e
- nCAuch ■ H H ■ d6m ° rdnen UnS6reS GeP -k s zugebracht,
von ihn un ¡ H B mUSSte ’Ch hier Abschied nehmen; nur zwei '
en gehauchten das auf der Reise verdiente Geld um über
Bandjarmasin in ihr Geburtsland am Barito zurückzukehren Von den
übrigen traten einige in Dienst bei der bewaffneten Polizei von Long
Iram, andere wurden wieder in die von Samarinda aufgenommen