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 Häuptlings,  teils  für  die  Sklavenfamilien. 
 Für  sich  selbst  und  seine  Frauen  hat  K w in g   I r a n g   links  in der hinteren  
 Ecke  der  amin  ein  Zimmer  bauen  lassen  (Taf.  35).  Der  Fuss-  
 'boden,  der  hier  ebenso  hoch  wie  in  der  Mitte  der  amin  ist,  war  bis  
 hinter  das  Haus  unter  dem  weit  über  die  Hinterwand  vorspringenden  
 Dache  verlängert  worden.  Gegen  die  amin  zu  ist  dieses  Zimmer vollständig  
 geschlossen  und  nur  durch  eine  Tür  zugänglich, dagegen endet  
 es  hinter  der  Rückwand  des  Hauses,  in  dem  verlängerten  Teil,  offen  
 nach  aussen;  auch  ist  die  Diele  an  dieser  Stelle  durchbrochen. 
 Da  alle  Dorffamilien  sich  am  Sammeln  des  Materials  und  am  Bau  
 dieses  grossen  Gebäudes  beteiligten,  keine  von  ihnen  jedoch  spezielle  
 Kenntnisse  im  Häuserbau  besass,'   und  alle  ausserdem  für  ihre  eiogenen 
 Wohnungen  und  ihren  Lebensunterhalt  zu  sorgen  hatten,  schritt  der  
 Bau  nur  langsam  und  unter  grossen  Schwierigkeiten  fort. 
 Der  Transport  von  Baumaterial  aus  einem  weglosen  Tropenwald  
 ist  äusserst  schwierig,  denn  bestimmte  Holzarten  wachsen  dort  nicht,  
 wie  in  Europa,  nebeneinander,  sondern  inmitten  einer  grossen  Anzahl  
 anderer  Arten.  Daher  müssen  die  passenden  Tengkawang-Bäume  
 z.  B.  in  einem  ausgedehnten  Gebiet  gesucht,  gefällt  und oft über Hügel  
 und  durch  Täler  bis  an  einen  Nebenfluss  geschleift  werden,  von  dem  
 aus  sie  zum  Mahakam  befördert  werden  können.  Eisenholz  muss  stets  
 mittelst  Flössen  transportiert  werden,  da es viel schwerer als Wasser ist.  
 Nachdem  ein  solcher  Stamm  mit  vieler  Mühe  durch  den  dichten  Ge-  
 birgswald  zum  Flusse  geschafft  worden  ist,  wird  er  unter  ein  eigens  
 für  ihn  gebautes  Floss  gebunden.  Die  Kajan  waren  denn  auch  stolz  
 darauf,  dass  für  K w in g   I r a n g s   Haus  9  dieser  schweren  Pfähle  verwendet  
 worden  waren.  Die  meisten  derselben  wurden  auf  folgende  
 Weise  bearbeitet.  zuerst  entfernte  man  die' Rinde  und  die  Unebenheiten  
 mit  Beilen,  dann  verbesserte  man  hie  und  da  auch  die  Rundung. 
   Mit  dieser  Bearbeitung  begnügte  man  sich  bei  den  Pfählen  der  
 hinteren  Reihe,  an  denen  der  vorderen  wurde  überdies  noch  mit  kleinen  
 Dexeln  eine  flache  Kannelierung  angebracht,  wie  auf  Taf.  27,  
 wo  Imun  und  S aw a n g   J o k   mit  der  Bildhauerarbeit  beschäftigt  sind,,  
 zu  sehen  ist.  Die  gewöhnlichen,  eisernen, europäischen Instrumente sind  
 für  Eisenholz  zu  weich  und  daher  unbrauchbar;  darnach  kann  man  
 sich  von  der  Geschicklichkeit  und  Geduld,  welche  diese  Arbeit  erfordert, 
   eine  Vorstellung  machen. 
 31itte  2 wand  b~  x  Tür