figuren, das rechte dagegen hat zum Hauptmotiv eine stilisierte Hundefigur
(1) mit nach links gewendetem Kopf, von dem ein Auge und.die
beiden langen . Kiefern mit der Zunge dazwischen ani besten erkenn-,
bar sind; die übrigen Körperformen, wie Hals, Leib, Beine und Schwanz
sind in gefällig gebogenen Linien ausgeführt.
Rand b bildet ein fast völlig aus dekorativen Linien zusammengestelltes
Ganzes, nur links und rechts (bei 2) sind Vogelfiguren mit
nach aussen gewendeten Köpfen angebracht. Die schwarz und weiss
gestreiften Schwänze deuten einen Nashornvogel ö o an. Dasselbe ogilt für
Rand c, bei dem sich zwischen zierlichen Linienfiguren 3 Vogelformen
(bei 3) unterscheiden lassen. Rand d ist nur halb ausgearbeitet und
trägt erst ein stark verziertes mittleres Dreieck.
In gleichem Charakter ausgeführte Stickereien, aber, anstatt auf den
Rändern, im Mittelfelde des Rockes, sind bei den Long-Glat im Schwange.
Einen derartiOg en Rock träög t die mittelste Frau auf Tafel 8;' dies ist
K wing Irangs zweite Frau, U niang A n ja , eine Long-Glat von Geburt.
Die Hauptfiguren dieser Stickerei bestehen aus 6 Hundekörpern
mit zur Mitte gekehrten Köpfen, welche je zu dreien über einander
zu beiden Seiten angebracht sind. Im Gegensatz zu U niang hat K ehad
H iäng, die rechts auf dem Bilde, steht, einen Rock an, bei dem nach
Kajanart nicht das Mittelfeld, sonder die Ränder bestickt sind. ’
Eine andere Art von Stickerei ist auf Tafel 47 an dem oberen Rande
von Fig. d in 1 und an e in 3 zu sehen. Diese schmalen Streifen
werden von den Frauen entweder als selbständige Verzierung oder,
wie hier, in Verbindung mit einer weiter unten zu besprechenden Borte
auf Jacken gestickt. Das Material besteht aus verschiedenfarbiger, eingeführter,
dünner Baumwolle und auch der Stoff der Jacken ist häufig
fremdes Fabrikat. Die mit sehr langen Kreuzstichen gearbeitete
Stickerei ist nur dadurch beachtenswert, dass die Künstlerin sich bemüht,
beim Durchstechen an der Rückseite des Zeuges von den Fäden so
wenig als möglich sehen zu lassen, was ihr sogar auch bei . dünnem
Kattun merkwürdig gut gelingt. Ich glaube diese eigentümliche Näh-
weise darauf zurückführen zu müssen, dass auf diese Art früher. und
auch jetzt noch gelegentlich auf Baumbast gestickt wird, wobei die
Fäden ebenfalls nicht bis auf die Innenseite durchgezogen werden 0 . 0 .
dürfen. Ein bei der Dicke des Baumbastes sehr einfaches Verfahren
erfordert jedoch bei dünnem Kattun grosse Geschicklichkeit.
An die eben beschriebenen Streifen auf Taf. 47 schliessen sich die
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