MUSI KINSTRUMENTE DER BAHAU.
zwei Seiten; b, c und d Flöten (suling); e. Dudelsack (kledi)-, f Mundharmonika (tong).
V-t der wirkl. Grösse.
MUSEUM IN LEIDEN.
Lichtdruck Em rik & Binger, Haarlem.
Musikinstrumente. 145
menten geben Linien am Hälse den Platz für die Finger an. Im allgemeinen
sind die sd p enicht so reich verziert wie die abgebildete, auch
variieren sie bedeutend in der Form. Einige, besonders die, welche
den Priestern gehören und von diesen bei manchen Zeremonien gespielt
werden, sind sehr alt. Die Guitarre wird von Männern und Frauen
gespielt und zwar meist in Gesellschaft, besonders bei religiösen und
profanen Tänzen; wie Flöte und tong, zur Unterhaltung der jungen
Paare bei Ausflügen, sah ich d ie sape nie gebrauchen.
Ein anderes sehr beliebtes Instrument ist die genannte tong (Taf.
19 f ), die auf demselben Prinzip beruht wie die europäische Maultrommel,
insofern nämlich eine kleine Bambuszunge, durch Schnellen bewegt
und an die Mundhöhle gehalten, zum Tönön gebracht wird.
Indem man die Grösse der Mundhöhle verändert bringt man verschiedene,
einer Melodie gleichende Töne hervor. Das Instrument be-
esteht aus einer flachen Bambuslamelle, in welche eine langgestreckte
Öffnung so geschnitten ist, dass eine lange, sehr schmale Zunge erhalten
bleibt. Diese kann durch ihre Federkraft in der Öffnung vibrieren,
wenn man auf das eine Stäbchenende klopft, während man
das andere festhält. Auf Fig. f unterscheidet man ein langes, dunkles
Bambusstäbchen, das rechts in eine schön geschnitzte Hirschhornspitze
endet, an welcher eine Quaste von bunten Zeugstreifen hängt. In
der Mitte des Stäbchens ist die aus der Öffnung getretene Zunge
zu (sehen, die links mit einem viereckigen schwarzen Stück Guttapercha
beschwert ist; ein gleiches Stück wird oft auch auf die andere
Seite der Zunge geklebt, um diese zu beschweren und die Anzahl
der Schwingungen zu regeln. Ich fand solche Guttaperchastückchen
auf allen tong.
Die - Art, wie das Instrument gehandhabt wird, ist an der Frau
links auf den Tafeln 20 und 21 zu sehen. Sie hält mit der rechten
Hand das verzierte Ende des Bambusstäbchens fest, das zwischen ihre
offenen' Lippen geklemmt ist und klopft mit der Linken auf das andere
Ende, also auf die Seite, wo die Zunge noch an dem Bambus
festsitzt. Die auf diesem Instrument hervorgebrachten Laute sind durchaus
nicht melodisch, trotzdem haben junge Männer und Mädchen die summenden
Tonvariationen in der Mundhöhle gern. Bei dem hudo adjät
der Frauen wird zur Angabe des Rhythmus häufig die tong anstatt
der Guitarre verwendet.
Ausser auf Instrumenten äussern die Bahau ihre musikalischen Emn
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