auf sehr verschiedenartigen Gegenständen der Bahau und Ktinja findet.
Angewendet sehen wir diese Verzierung z. B. an der auf Taf. 61 Fig. b
abgebildeten Arbeitsbank, die zwei solcher Masken trägt, um die sich
zu beiden Seiten die Arme hinaüfschlingen. Die verschiedenen Gesichtsteile,
wie Augen, Nase und Mund sind trotz starker Stilisierung sehr
gut zu erkennen. Zu der ganzen geschmackvollen Komposition tragen
in nicht geringem Masse die langen, gebogenen, spitzen Haü-
zähne bei, die von den Kiefern aus der Mundhöhle zum. Vorschein
kommen und auf der gegenüberliegenden Lippe stärk hervortreten.
Andere Beispiele für die Verwendung der Masken böser Geister
als Verzierung finden wir in den sehr bekannten, ursprünglich von
diesen Stämmen herrührenden, bunt bemalten Schilden, an deren Voi-
(1 f‘ri]<tc'he eine Art von ~ Gorgonenhaupt dem Feinde ■ Schrecken einflössen
soll. Eine derartige Wirkung auf den ängstlichen Bähau, der
sich stets von bösen Geistern umringt und verfolgt glaubt, ist sehr
wohl denkbar.
Um nicht zu stark abzuschweifen, soll das menschliche Genitalmotiv,
das in der Bahaukunst zu einer ganz eigentümlichen Art von Verzierung
Anlass gegeben hat, später behandelt und hier zur Besprechung
des& als Ornament ebenfalls häufig verwendeten Tierkörpers übergegangen
werden.
Bahau und Könja gebrauchen auch die Tierformen sowohl als Ganzes
als in ihren Teilen als Verzierungsmotiv, doch pflegen sie Tiere
ebensowenig wie Menschen so' naturgetreu als möglich abzubilden;
selbst wenn sie Tiere in Holz nachbilden, um sie als Schreckmittel
bei den Gräbern ihrer Verstorbenen aufzustellen, verfertigen sie nur
Ungeheuer. ;
Das am häufigsten im Ornament verwandte Tier ist, wie gesagt, dei
a'Sü oder H u n d , weniger beliebt ist der rimau oder ledjo,, der mythu:
sehe Tiger. Wie oben bereits bemerktf ist letzteres Tier das ursprüngliche
Motiv, aber weil man so gefürchtete Tiere wie einen Tiger nicht
gern nennt, gibt man ihm lieber den Namen des Hundes.
Als Typus des aso, wie man ihn plastisch abbildet, kann die Figui
gelten, die auf dem Decktel von Tafel 60 Fig. g zu sehen ist. Hier
sind alle Körperteile - in Relief geschnitzt und daher deutlich erkennbar.
Der auf der Abbildung nach unten gekehrte Kopf lässt bei 2
den eigentlichen Schädel mit den beiden grossen, runden Augen zu
beiden Seiten und darunter die Schnauze mit zwei in Spirale stilisierten
V E R Z IE R T E S HAUSGERÄTE DER BAHAU.
1 und g Stampfer mit zugehörigem Mörser; b Arbeitstisch; d, e und / Sessel der Mahakam-tKajan; c Präparierbrett für
Ananasfasern der Ma-Suling; h Sitzbrett der Mendalam-Kajan; * und j Messerhänger der Uma-Mehak.
MUSEUM IN LEIDEN.