mehr bei den Malaien als den Bahau üblich. Für Fahrten auf stillen
Flüssen werden die Ränder nur mit einer Reihe von Brettern erhöht,
für Quellflüsse dagegen mit ihren Stromschnellen und Wasserfällen mit
2—3 Reihen. Mit derartig verstärkten Booten wagen die Dajak denn
auch mit voller Ladung grosse Strom'schnellen hinabzufahren.
Am Kapuas und Mahakam werden die Boote wenig verziert; nur
die grössten Exemplare tragen innen und aussen am Vorder-und Hintersteven
bisweilen eine Holzmaske. Bei den Könja in Apu Kajan
dagegen ist ein Verzieren der o o vorderen und hinteren Bootsenden mit
Drachenköpfen allgemein Sitte.
Einen besonders schönen Schmuck tragen bei den Könja die gros-
sen Kriegsboote, die am Kapuas und Mahakam infolge der friedlichen
Beziehungen der Stämme unter: einander überhaupt nicht Vorkommen.
Dass ; die Bewohner des oberen Mahakam. ihren Booten viel mehr
Sorgfalt zuwenden als diejenigen des Kapuas,. ist wohl hauptsächlich
dem ; Umstand zuzuschreiben, dass bei ersteren in den Flüssen viel
mehr Stromschnellen und Wasserfälle mit spitzen Felsblöcken Vorkommen
als bei letzteren. Die Boote der Mahakamstämme haben
auch einen viel dickeren Boden und ihre ganze Bauart ist. schwerer.
Ein sorgsamer Blu-ubewohner setzt sein Boot auch alle 2-—3 Monate
von neuem ; der ganzen Länge nach einem Feuer aus, um die von
den Flüsssteinen gelösten Holzfasern abzubrennen, wodurch die Gleitfähigkeit
erhöht und das Holz durch Schrumpfen gehärtet wird. Auch
kratzt er an der Innenseite sorgfältig die äussere Schicht ab, die
durch einfallendes Regenwasser oder durch die Ritzen dringendes Wasser,
das sich in den Böten stets in grösserer oder geringerer Menge
ansammelt, verfault ist. In der Regel geschieht diese Arbeit mit dem
Schwert.
K w in g I r a n g beschäftigte sich oft Tage lang mit der Ausbesserung
seiner Boote, Die zeitweilig nicht gebrauchten Fahrzeuge lässt man
weder auf dem Wasser, treiben, noch stellt man sie Wind und Wetter
bloss, sondern bewahrt sie trocken in umgekehrter Lage auf Gestellen
unter den langen Häusern, wie Tafel 23 oben es zeigt; oder man
bindet sie, auf den Rand gestellt; an die Stützbalken des Hauses,
wie rechts oben auf der unteren Abbildung von Tafel 5 3 zu sehen ist.
Den Bähäu und Könja sind Boote aus Baumrinde, wie sie von den
Batang-Luparstämmen gebraucht werden, zwar bekannt, doch finden
sie bei ihnen keine praktische Verwertung, wahrscheinlich weil sie seit
mit Hilfe eines Blasbalgs, den der stehende Mann mit der linken Hand in Bewegung
setzt; auf der Plattform steht ein Reisblock.