langsam herauf zogen, da die Könja mit ihren Böten zur Abfahrt
beinahe fertig waren. T a m a n T a n j i t , der Häuptling der Männer von
Long Nawang, bereitete sich auch darauf vor, den grossen Geist, der
in diesem Gebiet zwischen Mahakam und Kajan hauste^ von seinem
geplanten Zug mit uns den Fluss abwärts zu benachrichtigen. Der Geist
hiess pplaki und alle, die von Apu Kajan aus hier vorüber reisten,
riefen ihn an und opferten ihm. Auch T a m a n T a n j i t spendete ihm
am folgenden Tage: mit den Seinen ein Opfer, wonach er sich zur
Abfahrt bereit erklärte.
■ Abends kam auch D e l a h i t mit einem Könja zurück und meldete,
dass sie B i t und iBA.ir auf dem Läja begegnet wären; und dass diese
uns mit 8 der. ältesten Männer auf Befehl Bui D ja l o n g s trotz ihrer
schlechten joh folgen mussten. Sie führten jedoch so viel Reis .und
anderes Gepäck mit, dass sie nur langsam, über Land vorwärts kamen
und daher um Hilfskräfte baten. L a l a u und T a g a p waren bei ihnen
geblieben’. Da die Kdnja, nachdem sie bereits mit dem Geist pelaki
gesprochen hatten, nicht mehr über die Wasserscheide zurück durften,
sandte ich den Zurückgebliebenen 9 Malaien,' die; sich hierzu: voller
Eifer bereit erklärten. Sie mussten am 28. jedoch bis über die ngä-
lähg hang zurüökgehen, bis sie der Gesellschaft begegneten, daher
langten sie mit dieser erst abends bei uns an. B i t und I b a u boten
uns bei ihrer Ankunft von neuem ein Geschenk an, zwei grosse Packen
Reis,- die uns sehr zu. statten kamen, da das viele Warten auf allerlei
Umstände und Menschen meinen Vorrat beinahe erschöpft hatte.'
Das Wasser stand am 25. infolge vieler Regengüsse eigentlich zu
hoch, doch unternahmen wir trotzdem die Talfahrt auf dem Mösöai.
Ich hatte die Kajan hiervon über Land benachrichtigen' lassen, daher
erwarteten sie uns alle oberhalb des Gesteinschaos an der Mündung,
über welches die Böte nur mit vieler Mühe zu bringen waren. Zum Glück
half der hohe Wasserstand, doch erforderte mein langes Boot trotzdem
noch die Hilfe des ganzen Personals. Im Mösöai bestand das Gestein,
wie nördlich von der Wasserscheide, aus Schiefern, die nach
West-Ost strichen und nach Süden fielen. Kur. bei der Mündung lag
dazwischen eine mehr als 50 m dicke. Sandsteinschicht mit demselben
Streichen und Fallen. Die Blöcke dieser Schicht versperrten den Fluss
und verursachten die Wasserfälle.
Unterhalb der Mösöajmündung lagen die Böte der Kajan bereits
fertig gepackt, daher ging es sogleich weiter. Auch B i t und I b a u
zogen gleich mit, da wir sie mit den Ihren in mehrere Böte hatten
verteilen können. Infolge des sehr hohen Wasserstandes im TSmha
waren sehr viele Schnellen unsichtbar, aber das ’ Wasser truog uns mit
grösser Geschwindigkeit über sie hinweg, nur war in dem engen Fahrwasser
eine besondere Aufmerksamkeit und Anstrengung des Bootsvolks
erforderlich.
Um 2 Uhr gelangten wir an eine Stelle, genannt Long Söripa, die
einzige, an der wir den Könja zufolge an diesem Tage würden lagern
können, und . so mussten wir. uns zum Aufschlagen des Lagers ent-
schliessen. Nachts regnete es heftig und der Fluss stieg so stark, dasä
wir nicht weiterfahren durften und daher einen Tag liegen blieben.
Gegen l/j 11 Uhr hörten wir von oben ein Geräusch .und gleich darauf
schossen die Böte der Männer von Long Nawang in beängstigend
schneller Fahrt an uns vorüber und legten' an„der: Flussmündung bei
uns an. Die Männe'r waren am Tage vorher bei unserer Abreise in
den Wald gegangen und hatten uns daher nicht folgen können, doch
hatten sie aus Furcht, dass- wir ohne 'sie durchfahren würden, die
Fährt: trotz des Hochwassers . gewagt.
Auch am 27. war der Fluss noch sehr hoch und an eine Abfahrt
nicht zu denken. Die Könja von Tanah Putih wollten diesen Aufenthalt
.zum Bau eines Bootes-:;benützen, als sie aber zu diesem Zweck
in den Wald zogen, begegneten sie einem hisit, der links von ihnen
pfiff, und kehrten wieder um. Eine halbe Stunde darauf zogen sie
von neuem aus und. fällten einen Baum, aber bei seinem Sturz vernahmen
sie wiederum ein ungünstiges Zeichen, und so Hessen sie den
Baum liegen, und gaben den Bootsbau auf. Ich versprach ihnen zur
Beruhigung meine besten Böte,, mit denen sie später den Fluss wieder
hinauffahren konnten.
Die Könja traten hilfsbereit auch Bo B a w a n und den Seinen eine
grosse Menge Reis ab, da deren Vorrat erschöpft war.
Am; folgenden Tag hielt der hohe Wasserstand zwar noch an, aber
nicht mehr so stark als vorher und ich beschloss, die Fahrt zu riskieren,
da auch K w in g dafür war. Zuerst fuhren einige Könja hinunter,
um einige gefährlich liegende Bäume durchzuhacken und wegzuräumen.
Unterdessen hatten wir unsere Böte gepackt und fuhren unter heftigem
Protest seitens B i t s und I b a u s , die niedrigeres Wasser abwarten wollten,
ebenfalls ab. Bald zeigte es sich, dass einiger Grund zur Besorgnis
vorhanden war, denn dies war die gefährlichste Fahrt, die ich je