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Springübungen; Ball- und Kreiselspiel. *35
Stockes. Ebensowenig wie Sprungbretter und Matratzen werden andere
Hilfsmittel gebraucht. Beim freien Hochsprung bringt der junge
Mann es oft nicht weiter als bis zur Höhe seines Schultergürtels. Für
höhere Sprünge gebraucht man lange Stöcke, in der Regel die aus
dem zähen, elastischen Holz bestimmter Baumarten hergestellten Bootsstangen.
Das Stockspringen geschieht auf zwei verschiedene, auf Tafel
14 durch Momentaufnahmen dargestellte Weisen. Der Springer befindet
sich in beiden Fällen auf dem höchsten Punkte.
Links sieht man, wie er sich, mit beiden Händen auf den Springstock
gestützt, über den zwischen zwei Bootsstangen geklemmten Stock
hinüberschwingt. Hat er im folgenden Augenblick die andere Seite erreicht,
so wirft er den Stock nach rückwärts und springt selbst auf
die Füsse. Durch diese Sprungart werden bisweilen grosse Höhen genommen.
Der Springer auf dem Bilde rechts hat sich mit Hilfe des Stockes
kräftig zur erforderlichen Höhe hinaufgeschwungen, aber anstatt diesen
zurückzuwerfen, führt er ihn in der einen Hand mit sich über die Schnur,
hier ein Rotang. Dieser Sprung erfordert eine grössere Kraftentwicklung
als der vorige. Derartige Springübungen werden besonders unter
den Mahakamstämmen oft und gern betrieben.
Allgemein verbreitet ist bei den Bahau. auch das Ballspiel, bei
welchem ein in grossen Maschen aus Rotang geflochtener und daher
äusserst leichter Ball verwendet wird. Das Spiel findet in der Weise
statt, dass einige im Kreise stehende Männer den Ball einander, hauptsächlich
mit Hilfe der Beine, hoch durch die Fuft zuwerfen. Wahrscheinlich
haben die Eingeborenen dieses Spiel von den Malaien übernommen,
die es sehr allgemein üben.
Im Gegensatz zu den gymnastischen Spielen und dem Ballspiel darf
das Kreiselspiel der Erwachsenen, wie gesagt, nur zu bestimmten Zeiten
vorgenommen werden (Kreisel ^%asing\ spielen mit dem Kreisel —
pasing).' Von den gebräuchlichen Kreiseln sind zwei unter m und n
auf Tafel 15 abgebildet, während das Spiel selbst bereits im ersten
Teil p. 329 besprochen und auf Tafel 63 wiedergegeben worden ist.
Beim Beginn der Ernte, dem lä li p a rei, ergötzte man sich am Ma-
hakam mit bestimmten Spielen, die früher in allerhand Arten von
Scheingefechten bestanden haben müssen. Jetzt sah ich nur noch die
Kinder kleine Kämpfe in Parteien abhalten; sie beschossen einander
dabei mit Lehmpfropfen aus kleinen Blasrohren oder bespritzten ihre