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 Jahr  über  mit  dem  Kreiselspiel,  Blasrohrschiessen,  Wasserspritzen  und  
 bisweilen  auch  mit  dem  Maskenspiel.  Für  das  Kreiselspiel  schnitzen  
 die  Männer  den  Knaben  aus  hartem  Eisenholz  kleine  Kreisel  (Taf.  
 15  e  und  f),  die  sie  entweder  gut  polieren  (e) oder hübsch mit Schnitzwerk  
 verzieren  (f);  meist  sind  sie  rund  statt  platt,  wie  die  der  Erwachsenen. 
   Sie  werden  mit  den  gleichen  Schnüren  geschleudert,  und  
 wie  beim pasing  der  grossen  Männer  sucht  ein  Knabe  den  Kreisel des  
 anderen  herauszuschlagen.  Ausser  den  genannten  Vergnügungen,  die  
 sie  mit  den  Grossen  gemein  haben,  besitzen  sie  jedoch  noch  einige  
 andere,  die  mit  ihrem  Älterwerden  Zusammenhängen  und  gelegentlich  
 bestimmter  Feste  geübt' werden. 
 Bei  den  Erntefesten  dürfen  kleine  Knaben  z.  B.  zum  ersten  Mal  
 Schwert  und  Schild  aus  Holz  (Fig.  1  Taf.  15),  kleine  Mädchen Reiskörbe  
 tragen;  beide  Geschlechter  spielen  dann  auch  zum  ersten  Mal  
 mit  einem  Bambus  und  einem  Klopfer  (Fig.  i.  Taf.  15).  Mitten  in  
 diesem  Bambus  ist  eine  Öffnung  angebracht,  auf  die  das  Kind  beim  
 Schlagen  abwechselnd  einen  Finger  setzt,  so  dass  zwei  in  der  Höhe  
 stark  abweichende  Töne  hervorgebracht  werden  und  der  Bambus  also  
 zugleich  ein  primitives  Musikinstrument  darstellt. 
 Wird  der  erste,  noch  nicht  ganz  reife  und  harte  Reis  gepflückt,  so  
 trocknet  man  ihn  zuerst  in  grossen Schüsseln und entfernt durch Stampfen  
 die  Spelzen,  wonach  die  Körner  plattgeschlagen  aus  dem  Blocke  
 hervorkommen.  Dieser  halbreife  Reis  bildet einen sehr beliebten Leckerbissen  
 der  Kinder,  die  dann  den  ganzen  Tag  mit  kleinen  Behältern  
 umhergehen,  aus  denen  sie  den  Reis  essen.  Die  Form  derselben  ist  
 oft  sehr  eigentümlich,  wie  zwei  unter  g  und  h  abgebildete  Modelle  
 auf  Taf.  15  zeigen,  g  hat  die  Gestalt  eines  der  gewöhnlichen,  kleinen,  
 aus  Rotang  geflochtenen,  flaschenförmigen  Behälter,  wie  sie  auf Reisen  
 viel  gebraucht  werden.  Hier  jedoch  ist  das  Flechtwerk  mit  Figuren  
 aus  buntem  Zeug  benäht,  die  durch  Steppstiche  noch  deutlicher  hervorgehoben  
 sind.  Der  Deckel  ist  mit  Figuren  bestickt,  die  Augen,  
 Nase  und  Mund  eines  Gesichtes  erkennen  lassen,  h  ist  ein  aus  Pan-  
 danusblättern ; geflochtener  Korb  in  Form  eines geflügelten,  vierfüssigen  
 Tieres,  dessen  langer  Hals  einen  köpfförmigen  Stöpsel  trägt.  Dergleichen  
 Tiergestalten,  besonders  die  von  Vögeln,  werden  häufig  verwendet. 
   Später,  wenn  der  Reis  ganz  reif  ist,  füllt  man  die  Behälter  
 für  die  Kinder  mit  gedämpftem  Klebreis. 
 Einige  Spielsachen  der  Dajäk stimmen ganz mit denen unserer Kinder 
 KINDERSPIELZEUG  UND  KREISEL 
 für Erwachsene. (Bahau).  !/s  der  wirk!.  Grösse.  
 MUSEUM  IN  LEIDEN. 
 Lichtdruck  Em r ik   &  Binger,   Haarlem .