mich daher nur schwer begleiten. Vielleicht verhinderte ah diesem Tage
auch ein la li die Reise, doch hatte ich keine Zeit, mich danach zu
erkundigen. Wir waren mit den Dorfbewohnern so vertraut geworden,
als; wenn wir uns bereits monatelang in ihrer Mitte befunden hätten;
sehr angenehm berührte uns auch die Präzision, mit der für unsere
Abreise gesorgt wurde, auch nachdem man nichts mehr von uns zu
erwarten hatte.
Der Wasserstand blieb günstig und so konnten wir am sechsten Tage
nach unserer Ankunft Anstalten zur Abreise treffen. In der Frühe kamen
noch einige Häuptlinge, um mich um etwas zu bitten, hauptsächlich um
alte Kleider, die hier zum Unterschied vom Kapuas und Mahakam sehr
geschätzt waren; andere dagegen, wie die genannte P in g , kamen, mir
ihre Kleider abzuliefern, die sie auf meine Bitte ordentlich geflickt ha.tten.
Man hafte, wie es sich zeigte, darauf gerechnet, dass die Uma-Djalän
uns nach ihrem Dorfe abholen würden, denn es standen zwar eine genügende
Menge Böte zu unserer Verfügung, aber ausser den Häuptlingen,
die uns das Geleite geben sollten, keine Mannschaft. Als jedoch
niemand erschien,, brachte gman doch eine genügende Anzahl Leute
zusammen, üm die Reise anzutreten. Als unser Gepäck in die Böte
verteilt worden war und die Mannschaft einsteigen wollte, erschien
um die Ecke eine Flotte von 30 Böten der Uma-Djalän mit etwa
100 Mann, um uns abzuholen. Mit so grösser Hilfe ging das Umladen
schnell von statten und die Long-Nawang zogen ihre Böte wieder an
Land, froh nicht mitzugehen zu brauchen. Von kräftigen Armen fortgerudert,
verloren unsere Böte die grosse Niederlassung bald aus dem
Auge. Doch dauerte die Fahrt mehrere Stunden, während welcher
wir noch einmal essen mussten, da die Könja ohne zwingenden Grund
nicht gern auf eine ihrer drei Mahlzeiten verzichten.
Aus Furcht vor der bevorstehenden Unruhe bedauerte ich den etwas
längeren Aufenthalt in der freien Natur nicht und benutzte die Ge-
legenheit, um mit einigen unserer neuen Gastherren Bekanntschaft zu
schliessen.
Vor unserer Ankunft im Dorfe mussten wir auch jetzt viele Gewehrschüsse
abfeuern; ich brauchte meine Patronen nicht mehr so sehr zu
sparen und so tat ich den Könja und meinem Geleite gern das Vergnügen.
T a m a n L e d jü , der angesehenste der anwesenden Häuptlinge,
nahm mich am Landungsplatz wieder bei der Hand und führte
mich so einige Hundert Meter durch die grosse Niederlassung und