terhalb der Wasserfälle wohnenden Angehörigen des Toten gänzlich
abschnitt, gestalten sollte. Dass die Hilfe der Verwandten nicht beansprucht
werden konnte, war insofern günstig, als man bei der herrschenden
Reisnot nur schwer so viele Menschen hätte beköstigen
können Nun musste man sich mit den im Dorfe vorhandenen Arbeitskräften
begnügen, die allerdings ebenfalls v o n der-Familie bewirtet
werden mussten, aber die panjin halfen nach Vermögen mit.
Augenscheinlich hatte man auch Leute gefunden, die den lungun
(Sarg) herstellen sollten, denn am folgenden Morgen zogen in der
Frühe 40 Männer und Frauen auf ein Reisfeld, um einen grossen
Raum ikaju aro) zu fällen, der bereits lange zuvor zu diesem Zwecke
ausersehen Worden war. Während die Männer das Holz bearbeiteten,
kochten die Frauen ihnen das Essen. Der Sarg wurde aus einem einzigen
Stück hergestellt, und aus einem zweiten desselben Baumes ein
gut schliessender Deckel verfertigt. An Ort und Stelle fand aber nur
die Roharbeit statt. Bevor der Baum gefällt wurde, hatte man eine
alte, geistesschwache Sklavin veranlasst, ihn 8 Mal im Tanzschritt
zu umkreisen. Diese Sklavin hielt sich im Trauerhause ^ständig in
der Nähe der Leiche auf und wurde von H o n g , Bo A d ja n g s Frau,
die nur zum Schein den Dienst bei ihm verrichtete, unterrichtet, wie
sie, das Feuer anmachen, den Reis für den Toten kochen sollte etc.
Die Leiche musste nämlich, solange sie noch nicht eingesargt war,
3 Mal täglich gespeist werden, d. h. es wurden Schüsseln mit Reis,
Fisch und Zuspeisen neben sie hingestellt. Die Sklavin umkreiste die
Leiche auch bei dieser Gelegenheit 8 Mal. Als Totenspeise darf das
Fleisch des Wildschweins nicht benützt werden. H o n g bot der Leiche
jede Schüssel gesondert an und liess sich von der Sklavin nur ab
und zu pro forma helfen. . Wie man mir erzählte, verstand diese den
Reis für Bö A d jä n g .gut zu kochen („hamän enäh kanen dahin Bo
A d jä n g ” ). Auch sollte sie alle Vorschriften der adat ebenso gut kennen
wie ein alter Sklave in Lulu Njiwung, den man des hohen Wasserstandes
wegen nicht hatte holen können. Man lässt gewöhnlich die
Leichenzeremonien durch Sklaven aus anderen Gebieten verrichten,
weil Fremde nicht, wie nach der adat der Bahau aufgewachsene Personen,
bei einer Berührung der Leiche tapud p a rid werden. Später
werden, bei Eintritt eines neuen Todesfalls, stets wieder die gleichen
Sklaven herbeigeholt.
Am ersten Tage hatte man aus weissem Kattun ein Klambu her