genen Köpfen, geraubter Habe und verbrannten Häusern steht,
durch etwas Angenehmes zu beruhigen. Als alle Festteilnehmer in
der Galerie versammelt waren, hing man die Kriegsrüstung auf und
bereitete dort alles zu einem mehrtägigen Aufenthalt vor. Die Krieger
durften nämlich während des ngajo ihre am in nicht betreten und nur
in Bambus gekochten Reis ohne Fische, Hühner, Schweinefleisch, Salz
oder andere Zuspeisen geniessen. Die eben erwachsen gewordenen
jungen Männer durften während der ersten 4 Tage kein Wildschweinfleisch
essen und für die Knaben, die sich zum ersten Mal an einem
Kriegsunternehmen beteiligten und noch nicht allen Verbotsbestimmungen
folgten, erstreckte sich diese Vorschrift auf 6 Tage.
Die Böte wurden von einander gelöst und jeder Besitzer führte das
seine wieder mit, nur die beiden mittelsten, die mit Bambus und Büscheln
halb entfalteter, noch weisser Palmblätter verziert waren, blieben
am Ufer liegen. In diesen Büscheln hingen zwei alte Köpfe, die
der Sultan von Kutei K w in g I r a n g einst geschenkt hatte. Mit diesen
Köpfen nahmen diejenigen Kajan, die auf ihren Reisfeldern wohnten
und sich nicht so früh zum bet Icili hatten einstellen können, im Laufe
des Tages das ngajo vor. Sie kamen mittags zusammen und fuhren,
wenn ihr Alter es zuliess, in Kriegskostüm unter den Schlägen der
Gonge zu einer Geröllbank am jenseitigen Ufer. Ein Priester und
einige Männer in voller Kriegsrüstung begleiteten sie. Die Knaben,
die noch keine Federn des Rhinozerosvogels tragen durften, hatten
mit Palmblättern und Palmblattstielen verzierte Kriegosmützen aufgesetzt.
A.uf der Geröllbank wurde einer der Schädel an Land gebracht und
niedergelegt-, der Priester brachte ein Ei zum Vorschein, redete die
Geister des Batu Kasian an und zerschlug das Ei, worauf alle neuen
Teilnehmer ein Blattstück in die Eimasse tauchten, in den Fluss warfen
und hinabtreiben liesse-n. Dann tranken sie etwas Flusswasser, badeten
sich und legten die Kriegsrüstung wieder an. Auch der Priester nahm
ein Bad, nachdem er das Ei in den Fluss geworfen hatte. Darauf bewiesen
alle Jünglinge ihren Mut, indem' sie mit ihren Schwertern den
Schädel berührten, mit ihren Speeren hineinstachen oder mit ihren
Blasrohren Pfeile auf. ihn abschossen. Die Mutigsten setzten sich auf
den Schädel, nachdem sie ihren Kriegsmantel über ihn gebreitet hatten.
Nach beendeter Zerejnonie wurde der Bambus, der den Schädel
trug, wieder ins Boot gepflanzt und die Gesellschaft kehrte nach Hause.
Die gleichen Zeremonien fanden am folgenden Tage mit den Nachzüglern
statt.
Der zweite Tag wurde hauptsächlich dem Vorzeichensuchen an
Opfertieren gewidmet. Den Anfang machte der Häuptling; alle übrigen
folgten.
• t r 1 Der Häuptling opferte ein männliches Schwein und einen Hahn,
diesmal vor allem den Geistern auf dem Batu Mili. In seiner schönsten
Kleidung, Umgeben von seinen vornehmsten Mantri und dajung
sprach der Häuptling auch jetzt die Geister selbst an; doch verstand
ich ihn wegen der dröhnenden Schläge auf die Gonge nur schlecht.
Während er sprach, hielt er den Hahn, um den man einen schönen,
kostbaren Leibgürtel aus alten Perlen gelegt hatte, in der Hand. Das
Tier wurde geschlachtet und der Bauch geöffnet, um nach der Beschaffenheit
des Darmes, der Gallenblase und des Pankreas die Zukunft zu
bestimmen. Ein glatter, nicht roter Darm, ein Pankreas, das nicht viel
länger oder kürzer ist als die Darmschlinge, zwischen welcher es befestigt
ist, und eine volle Gallenblase sind günstige Omina. Da der erste
Hahn des Häuptlings die gewünschten Vorzeichen nicht aufwies, schlachtete
er einen zweiten, der in der Tat eine bessere'Zukunft prophezeite.
Darnach wurde auch das Schwein geschlachtet und seine Leber-und
Milz untersucht. Die Milz muss lang, dünn und ohne Ausbuchtungen
am Rande sein, die Leber eine normale Grösse und Farbe zeigen
und die gut gefüllte Gallenblase in richtigem Verhältnis zu den Lappen
an der Unterseite der Leber stehen.
Glücklicherweise waren die Vorzeichen hier sogleich zufriedenstellend
und konnte das Blut des Schweines und des zweiten Huhnes aufgefangen
und mit gekochtem Reis und Hühnerfleisch den ¿g. angeboten werden.
Inzwischen hatten alle Männer, die an der Kopfjagd beteiligt gewesen
waren, in der Galerie ihr Kriegskostüm angelegt und ihren
Müttern und Angehörigen einen Hahn und ein Küchlein gebracht,
um durch einige Priester und Priesterinnen für jede Familie gesondert
die Vorzeichen zu beobachten.
Die dajung schnitten dem Küchlein den Hals durch und suchten dann
die Zeichen. Darauf schlachteten sie den Hahn als Speise für Götter
und Menschen. Sind die Vorzeichen bei dem ersten Küchlein nicht
befriedigend, so werden andere getötet, bis die Omina günstig sind.
Die Opferspeise wurde den Geistern gelegentlich des ngajo auf besondere
Weise angeboten, so wie es nach grossen Expeditionen üblich