also bereits Holz. Nach einer halben Stunde erreichten wir denn auch
die Lagerstelle, auf der meine Hütte und einige andere bereits halbfertig
dastanden. Auf einer kleinen Sandbank an dem etwas flachen
rechten Ufer machten wir uns einige Bewegung; hier vereinigte sich
nach und nach auch die ganze Gesellschaft, kochte ihren Reis und
genoss der Abendkühle nach dem schweren Tag.
, Wir hatten übrigens noch eine wichtige Angelegenheit zu behandeln.
Die Kajan wollten nämlich am folgenden Tage nur das Gepäck
weiter befördern und uns wieder zurücklassen, worauf ich mit Rücksicht
auf den stark abnehmenden Reisvorrat meiner Malaien nicht ein-
gehen durfte. Nachdem die Kajan so viel Reis deponiert hatten, konnte
ich nicht mehr darauf rechnen, dass sie mir von ihrem eigenen Vorrat
viel abtreten würden, worauf ich K wing sehr eindringlich aufmerksam
machte. Zu meinem grossen Erstaunen hielten die Kajan ihr am Oga
gegebenes Versprechen, im Notfall aushelfen zu wollen, und schenkten
meinen Malaien einen ganzen Pack [lewo) Reis. So erlaubte ich ihnen
denn, am anderen Morgen nur das Gepäck hinaufzutransportieren, und
B ang A wan, zur Untersuchung unseres weiteren Weges vorauszufahren.
Wie dieser abends berichtete, hatte er den Mgsgai, ein linkes Nebenflüsschen
des TSmha, von dem aus der Landweg zum Kajanfiuss begann,
gefunden, ihn aber wegen der Geröllmassen im Bette nicht hinauffahren
können.
In der angenehmen Hoffnung, dass dieser Tag, der 20. August, der
sehr schwierigen Fahrt in der niederdrückenden Umgebung ein Ende
macnen würde, kochten die Kajan morgens bereits sehr früh und
nahmen den Reis in den Böten mit, um weiter oben zu frühstücken.
Bei dem grossen Eifer, der jetzt alle ergriff, mussten wir einige Kranke
mit Gewalt bei uns zurückhalten und sie darüber beruhigen, dass die
anderen sie nicht der Faulheit beschuldigen würden. In der Tat wären
an diesem Tage alle Arbeitskräfte nötig gewesen, und endlose Stromschnellen
und Wasserfälle hatten die Bootsleute überwinden müssen,
bevor sie den taga (trocken) harok (Boot), den Anlegeplatz der Böte
dem Landwege zum Kajanfiuss, erreichten und alles Gepäck dort
niederlegten. Da nun aber die Baumstämme über die Wasserfälle bereits
gelegt und die hinderlichsten Steine beseitigt waren, verbesserten
sich unsere Reiseaussichten; auch fiel abends der erste Regen auf
unserer Fahrt und beseitigte eine grosse Schwierigkeit, den sehr niedrigen
Wasserstand.
Am 21. August brachen wir also unser letztes Lager im Mahakam-
gebiet ab und fuhren bis zum Anfang des Landweges. Auf mich machte
die Fahrt auf dem Mösöai einen weniger düsteren Eindruck als die
auf dem Tömha, weil die Felswände uns hier nicht so steil zu beiden
Seiten einschlossen und wir ein grösseres Stück Himmel über uns
erblickten. Die Schwierigkeiten, besonders das Schleppen der Böte,
waren jedoch noch sehr gross, das Gepäck musste sogar ein grosses
Stück weit getragen werden.
Eines der grossen Böte musste im Tömha zurückgelassen werden,
wo die Kajan es an Land zogen und fest an die Bäume banden, damit
es bei Hochwasser nicht fortgerissen würde. Das Steigen des Wassers
gestattete, alle anderen Böte im Müsüai bis zum taga harok hinaufzuschleppen,
wo sie so hoch auf dem Ufer untergebracht wurden, dass
auch das stärkste Hochwasser sie nicht erreichen konnte. Auf dem
übrig gebliebenen Uferplatz bauten die Bahau unsere Hütten, nur etwas
fester als sonst, weil unser Verbleib hier länger dauern sollte. Seit
mehreren Geschlechtern hatten die Reisenden, die aus dem Gebiet
des Mahakam in das des Kajan oder umgekehrt zogen, die Bäume
auf diesem kleinen, flachen Hügelgipfel gefällt und auch den umliegenden
Wald stark gelichtet.
Welch eine enorme Arbeit mein Personal auf diesem letzten Zuge
geleistet hatte, geht aus meinen Aufzeichnungen hervor, nach denen
wir auf dem äusserst schlechten Gelände mit unseren Böten täglich
um die folgenden Meterzahlen gestiegen waren:
Am 6. Aug. 8. Aug.' 10. Aug. 12. Aug. 15. Aug. 17. Aug. 18. Aug. 20 Aug.
'20 m 20 m 30 m 60 m 60 m 30 m 60 m 50 m
Wir befanden uns also jetzt 330 m höher als an der Bohmündung.
Sehr zu statten kam uns ein von den Kajan gefundener Reispacken,
den unsere Gesandtschaft augenscheinlich zurückgelassen hatte, weil
er ihr zum Landtransport zu schwer war; ich erstand ihn zu mässigem
Preise für meine Malaien. Einen Ruhetag glaubten die Kajan und
Pnihing durchaus nötig zu haben, und da ich in dieser unbekannten
Gegend die Träger nicht ohne weiteres vorausschicken konnte, sandte
ich an diesem Tage 3 Malaien unter D elah its Führung zur Untersuchung
des Landweges aus. Die Kajan waren hierzu aus Furcht nicht
zu bewegen.
Unter der ausdrücklichen Bedingung, dass sie ihren Lohn erst nach
unserer Rückkehr zum Mahakam empfangen sollten, hatte ich die Bahau