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 sie  dann  später  hinaufschaffen.  Glücklicherweise  gingen  sie  hierauf  ein  
 unter  Leitung  von  I b ä u   A n j e   und  den  Männern  von  Long-  -Nawangj O  O ' 
 die  bereits  alle  ihre  guten  Vögel  gefunden  hatten.  Sie  brachten  uns  
 mit  Hab  und  Gut  bis  oberhalb  des  Batu  Plakau  und  zu  meiner  Verwunderung  
 transportierten  sie  auch  ihren  Reis  bis  unterhalb  dieser  
 Wasserfälle,  obgleich  sie  selbst  in  der  Hütte  weiter  unten  am  Fluss  
 übernachteten.  Sie  schleppten  auch  noch  ein  Boot  hinauf,  in dem  I b a u   
 A n j e .  und  L a i .a u   weiter  fahren  sollten,  um  K w in g   mit  den  Seinen  
 von  unserer  Ankunft  zu  benachrichtigen.  Sie  kehrten  jedoch  an  diesem  
 Tage  nicht  wieder  zu  uns  zurück,  augenscheinlich  hatten  sie  die  
 Kajan  nicht  mehr  bei  Long’  Danum  gefunden,  wo  wir  sie  noch  gelagert  
 glaubten. 
 In  der  Frühe  am  folgenden  Morgen  begannen  die  Könja ihren Reis  
 den  Wasserfällen  entlang  hinaufzutragen,  wobei  einige  von  ihnen  4  
 Mal  den  Weg  zurücklegten.  Das joh   war  wieder  ungünstig  gewesen,  
 daher  waren  die  Häuptlinge  an  der  Stelle,  wo  sie  es  bemerkt  hatten,  
 einige  Landzungen  weiter  unterhalb  des  Landungsplatzes  bei  Batu  
 Plakau,  zurückgeblieben.  Man  beabsichtigte  jedoch  am  anderen  Tag  
 die  Böte  über  die  Fälle  zu  ziehen. 
 Diejenigen,  die  bereits  früher  ein  gutes  Vorzeichen  gefunden  hatten,  
 stiessen  sich  an  diesem  Tage  nicht  an  dem  Misserfolg  B i t s   und  seiner  
 Leute,  sondern  zogen  mit  ihren  Böten  bis  oberhalb  der. Wasserfälle,  
 wo  sie  sich  bei  mir  lagerten. 
 Unter  all  diesem  Warten  auf  Vögel  und  Rehe  hatten  wir  reichlich  
 Gelegenheit,  unsere  Umgebung  zu  studieren,  aber  unter  dem Eindruck  
 der  Heimreise  nach  der  sehr  langen  Abwesenheit  und  des  langen  
 Zögerns  der  Könja  wurde  an  ernster  Arbeit  nicht  mehr  viel  geleistet.  
 D e m m e n i   machte  nur  noch  eine  Aufnahme  von  dem  merkwürdigen  
 Bootsweg  und  ich  suchte  einen  Einblick  in  die  Formation  des  Batu  
 Plakau  zu  gewinnen,  von’  dem  ich  mehrere  Gesteinsproben  mitriahmi  
 Abends  kehrten  L a l a u   und  I b a u   A n j e   mit  dem  Bericht zurück,  K w in g   
 und  sein  'Gefolge  hätten  bereits  das  Lager  am'Long  Läja  bezogen,  
 der  Häuptling  und  die  meisten  seiner  Leute  befänden  sich wohl, B a n g   
 A w a n   wäre  nochmals  bei  den  Uma-Bom  Reis  holen  gegangen  und  
 die  Kajan  wollten  mich  am  anderen  Tage  abholen,  da  sie  mit  Ungeduld  
 auf  das  Heimkommen  warteten. 
 Am  12.  November  kamen  in  der  Tat  zwei  Böte  mit  den  Könja 
 aui 'Tanah  Putih  zu  uns  herauf,  aber  B i t ,"  der  dabei  war,  sagte,  er  
 müsse  noch' dableiben  und'  auf  seinen  Vogel  warten,  der  vor  ihm quer  
 über  den  .Fluss  geflogen  war.  Später  hörte  ich,  dass  er  auch  einen  
 schweigenden  tglao,  {kidjang) gesehen  hatte,'"so  dass  er  ernstlich daran  
 dachte,  nach  so  vielen bösen Omina endgültig heimzukehren.  Ich erklärte  
 ihm  jedoch;  unmöglich  länger  auf  ihn  warten  zu  können,  weil  unser  
 Reisvorrat  bereits  so  weit  geschmolzen  war,  dass* er  für  unser  grosses  
 Personal  kaum  noch  genügte.  Da  auch  die  Könja  von  Long Nawang  
 aus  diesem  Grunde  sehr  ungeduldig  geworden  waren,  äusserte  ich  die  
 Absicht,  mit  diesen  und  den  Kajan  allein  die  Reise  weiter  fortsetzen  
 zu  wollen.  I b a u   A n j e   war  im  Zwiespalt:  er  hatte  früher-unter  guten  
 Vorzeichen  die  Hütte  der  Long  Nawang  erreicht,  aber  jetzt  befand  
 -sich  .sein  Gepäck  noch  hinter  der  Stelle,  wo  sich  das  schlechte  jah   
 gezeigt  hatte,  so  dass  er  eigentlich  umkehren  musste.  Mit  Hilfe  der  
 Kajan,  die  in  der  Tat  eingetroffen  waren,  brachte  man  mein  langes  
 Boot  noch  an  diesem  Abend  über  die  Wasserfälle.  Es  befand  sich  
 jetzt  eine  genügende  Anzahl  Böte  über  den  Fällen,  um  weiterfahren  
 zu  können,  und  als  am  anderen  Morgen  auch  B a n g   A w a n   von  den  
 Uma-Bom  eintraf,  luden  wir  bis  10  Uhr f morgens  alles  Gepäck  in  die  
 Fahrzeuge  und  fuhren  den  Fluss  weiter  hinauf  bis  3  Uhr  mittags, wo  
 wir  Hütten  der  Kajan  fanden,  die  nur  einer  Bedeckung  mit  Segeltuch  
 bedurften,  um'  uns  hoch  vor  Einbruch  der;  Nacht  ein  Asyl  gewähren  
 zu  können.  Wir  waren  durch  sehr  flaches  Land  gefahren,  an  dessen  
 Ufern  nur  hie  und  da  stark  verwittertes  Gestein  blosslag,  das  regelmässige  
 ;idünne  Schiefer  zeigte,  mit  einem  Fallen  von  '6o°—90°  nach  
 Süden  :und  einem  Streichen  von  225 - 2 4  T.  Bei  dem  niedrigen Wasserstande  
 trafen  wir  nur  wenige  schwache  Stromschnellen,  so  da'ss  der  
 Fluss  hier  eihen  ganz  anderen  Charakter  als  unterhalb  Batu  Plakau  
 trug,  wo  der  Fall  sehr  stark  war. 
 B a n g   A w a n   und  A n ja n g   N j a h | J  hielten  es  für  notwendig,'nachts  
 bei  uns  zu  schlafen,  um  uns  nicht  allein  unter  den  Könja  zu  lassen,  
 eine  durchaus  überflüssige  Massregel.  Wir  bemerkten  noch  an  diesem  
 Abend,  wie  die  Könja  .die  wenigen  Fische,  die  sie  gefangen  hatten,  
 uns  zu  unserer  Abendmahlzeit  gaben,  während  die.  Kajan  nur  von  
 ihrem  Überfluss  mitzuteilen  pflegten.  Dass  sie  ihren  Egoismus  selbst  
 empfanden,  bewiesen  sie  dadurch,  dass  sie  über die geschenkten Fische  
 und  die  Könja  selbst  gehässige  Bemerkungen  zu  machen anfirigen.  Ich  
 erfuhr  erst  an  diesem  Abend,  dass  bei  den  Kajan,  während  sie  bei  
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