Schmiedekunst.
mit einem Hammer (Fig. 11) weiter bearbeitet. Stets befindet sich
ein Schweinetrog mit Wasser in der Nähe, zur Abkühlung oder Härtung
des Eisens. Der Schmied gebraucht das gleiche Feuer wie der
Kalkbrenner. Die Heizung geschieht immer mit Holzkohlen, welche
die Schmiede selbst im Walde brennen. Angeblasen wird das Feuer
mittelst eines doppelten Blasbalgs, von dessen beiden Teilen jeder so
eingerichtet ist, wie der eine auf Taf. 58; Den Hauptbestandteil bildet
ein in die Erde gepflanzter ausgehöhlter Baumstamm, in dem sich
ein oben mit einem elastischen Stock verbundener Sauger befindet.
Wie die Abbildung zeigt, drückt der junge Mann den Stock nach
unten, um die Luft unter . dem Sauger fortzupressen, der durch die
Elastizität des Stockes wieder hinaufgezogen wird.
Die unter d^m Sauger ausgepresste Luft dringt durch eine unten
am Baumstamm befindliche Öffnung in eine Abfuhrröhre aus Holz
oder Bambus, und wird von hier in ein Verlängerungsstück aus feuerfestem
Lehm, das im Feuer selbst liegt, geleitet. Der Sauger besteht
aus einer meist mit'einem dichten Federkranz versehenen Holzscheibe,
welche die Öffnung verschliesst. Die beiden neben einander stehenden
Luftpumpen werden durch eine zwischen den Saugstangen sitzende
Person, welche in jeder Hand eine derselben hält, abwechselnd in
Bewegung gebracht.
Fügt man zu den oben genannten Werkzeugen noch einige selbstverfertigte
Meissei, so ist hiermit, ausser zur Herstellung besonders
feiner Gegenstände, die ganze Ausrüstung eines Bahauschmieds aufgezählt.
Das billige und bessere europäische Eisen hat, wie gesagt, das früher
ausschliesslich verwendete selbstgeschmolzene Eisen bei diesen Stämmen
verdrängt. Die am Mittellauf des Mahakam und Kapuas lebenden Eingeborenen
haben das Schmelzen eigenen Eisens gänzlich aufgegeben ; oberhalb
der Mahakamwasserfälle wird es noch ab und zu bei den Long-Glat
geübt. Zu diesem Zwecke wird zuerst im Walde eine grosse Menge Holzkohle
gebrannt, dann in den Sdiuttbänken einiger kleiner Nebenflüsse
des' Mahakam Eisenerz gesucht, das hier in gelbbraunen Brocken in
Form stumpfer Ästchen und kleiner Zylinder vorkommt und, je nach
den Flüssen, von verschiedener Qualität sein soll. Darauf wird in einem
Erdloch ein starkes Feuer entzündet und in diesem werden abwechselnde
Lagen von Holzkohle und Erz bis zur völligen Verbrennung
in Glut gehalten. Nach der Abkühlung findet man am Grunde des