Wicklungsstandpunkt verhindert die Bahau jedoch daran, aus dem Überfluss
an Wild in ihren Wäldern einen entsprechenden Vorteil zu ziehen.
Aus Unwissenheit züchten und unterhalten sie ihre Hunde sehr schlecht,
indem sie' die besten Exemplare in der Jugend kastrieren, um sie zahmer
und folgsamer zu machen, und ihnen auch nur selten geregelt Futter
geben; meist müssen sie von Abfällen leben. Das Kastrieren geschieht
so, dass man das Tier durch eine Öffnung im Fussboden mit dem
Kopf nach unten hängen lässt, während die Hinterbeine über der
Öffnung festgehalten werden. Ein Mann schneidet dann mit einem
Bambusmesser in das Skrotum eine Öffnung, drückt die.Testikel nach
einander aus und schneidet sie vom Funiculus ab. Darauf wird die
Höhle mit Kapok ausgefüllt und der Hund laufen gelassen. Hierdurch
nehmen die besten Tiere an der Fortpflanzung der Rasse nicht Teil,;
was die Kajan am Blu-u z. B. nicht einsehen wollten. Die Purian und
anderen Jägerstämme scheinen in dieser Beziehung aufgeklärter zu sein,
auch versorgen sie ihre Hunde weit besser, so dass Jagdliebhaber wie
der Pnihing-Häuptling B e l a r e ihre Tiere bei ihnen kaufen. Auf der
Schweinsjagd erweisen sich diese übrigens nur als Spürhunde von
Nutzen, denn sie wagen keine grossen Schweine, sondern nur Ferkel
anzufallen. Diese bilden denn auch häufig die einzige Jagdbeute, da
die Bahau selbst nur ausnahmsweise mutig genug sind, um grosse
Tiere aus der Nähe zu stechen und da mit giftigen Pfeilen verwundete
Tiere noch weit laufen können und daher oft verloren gehen.
Von anderem Wild werden hauptsächlich Ottern, Eichhörnclien, Wiesel,
Leguane und dergleichen mit Hilfe der Hunde gejagt. Leguane dürfen
Erwachsene übrigens nicht essen, für Kinder und Greise dagegen, welche
in diese Periode noch nicht eingetreten oder über sie schon hinaus
sind, ist dies Verbot ungültig.
Auch das andere Wild darf nicht ohne weiteres gegessen werden;
die Eingeborenen schneiden jedem Tier den Bauch auf, weiden es
aus und entfernen vorsichtig beiderseits der Wirbelsäule den psoas
derart, dass sie ihn an den Anheftungsstellen lösen und ihn quer zu
durchschneiden vermeiden. Nach ihrer Überzeugung fangen die Jäger,
wenn sie einmal einen psoas durchschnitten haben, nie wieder ein solches
Tier.: Auch bei der Zubereitung von Fischen befolgen die Kajan eigenartige
Gebräuche. Um Unglücksfällen beim nächsten Fischfang vorzubeugen,
müssen sie den untersten Teil des Bauches von der Brust-bis zur
Schwanzflosse in einem Stück wegschneiden, und beim darauffolgenden
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