Der Kopf geht hier in den nach hinten gebogenen Hals über, der
sich in dem ebenso gebogenen Körper 1 2 fortsetzt. Dieser endet
in den beinahe wieder dem Kopf anliegenden dicken Schwanz 11.
Unter dem Schwanz wendet sich das linke Hinterbein 9 vom Rumpf
ab; wir erkennen wieder ein Oberbein 9 und ein Schienbein 10 und
ferner einen eigentümlich geformten Fuss, dessen eine Zehe als lang
gewundener Teil über den Rücken gelegt ist. Vorn am Rumpf, unter
dem Halse, ist auf ähnliche Weise der rechte Arm 7 geschnitzt, der
aus Ober- und Unterarm und Hand 8 besteht, die den Hals hinter
dem Unterkiefer umklammert und von der ein langer Finger auf dem
Halse zu sehen ist. Hinter dem Kopfe erhebt sich ein gebogenes Horn,
das häufig als Zierat angebracht wird.
Der Sessel e stellt ein ähnliches vierfüssiges Tier dar, aber in anderer
Stellung, so dass nur der Rumpf und der zur Seite gewandte
Kopf in ihren Teilen gut hervortreten.
Nach den gegebenen Beschreibungen fällt es nicht schwer, auch
die ganze dekorative Figur f auf Tafel 33 zu-begreifen. Diese stellt
die Stilisierung eines vierfüssigen Tieres im Profil dar, die inmitten
von zahlreichen Schnörkeln zur Verzierung eines Getäfels dient. Das
Tier ist nach links gewandt, wo wir denn auch das grosse runde, Auge
finden, das hier wie in zwei grosse, einander zugekehrte Haken gefasst
erscheint. Auf gleiche Weise wie vorhin biegen sich hier die beiden
mit Zahnreihen bewaffneten Kiefer weit klaffend nach oben und unten
; zwischen ihnen befindet sich eine kleine, beinahe horizontale Zunge
und über dieser ein hier stark nach rückwärts gebogener Hauzahn.
Hinter dem Auge sehen wir auch hier ein grosses gewundenes Horn,
das auf der Schulter des Tieres liegt. Unter diesem Horn erkennen
wir den langen Hals, auf dem der Kopf sitzt. Der aufwärts gekrümmte
Körper trägt ein Vorder-, ein Hinterbein und einen Schwanz., welch
letzterer vorn unter dem Hinterbein hindurchläüft und in einer zierlichen
Spirale auf dem Rumpf endet. Diesen hat der Künstler nicht
glatt gelassen, sondern an der Schulter und im Beckengürtel reich mit
gebogenen Linien verschönert. Betreffs der Vorder- und Hinterbeine
ist nicht viel mehr zu bemerken als die besonders deutliche und schöne
Weise, in der hier der nach vorn gekehrte Vorderfuss stilisiert ist.
Die Spiralen am Fuss des Hinterbeins dienen ausschliesslich zur Verzierung
des Hintergrundes.
Auf derselben Tafel gibt c eine ähnliche Verzierung mit einem
stilisierten aso wieder, aber hier hat man den Kopf des Tieres auf
die gleiche Weise nach rückwärts gedreht, wie die Bahau es in ihren
Wäldern das Tarsius spectrum tun sehen. Die grosse, hier mehr geschlossene
Schnauze ist denn auch nach hinten und oben gewandt.
Schwieriger sind die beiden Verzierungen a und b auf dieser Tafel zu
zerlegen, weil sie zwar mit Hilfe von im Profil genommenen Tieren, wie
sie bei c und f beschrieben wurden, zusammengestellt sind, aber in
jedem Ornament mehr als ein Tier vorkommt. In diesem Fall zeigt
es sich, wie wichtig es ist, für bestimmte Körperteile charakteristische
Eigentümlichkeiten zu kennen, weil-die ursprünglichen Formen im Gebrauch
als Verzierungsmotiv ganz verloren gehen. Sie geben uns jedoch
gute Beispiele von der reichen Phantasie dieser borneoschen Künstler.
Bei a bemerkt man zuerst einen nach rechts gekehrten grossen aso,
dessen verschiedene Teile leicht zu erkennen sind. Hinter dessen Kopf
ist jedoch noch ein zweiter angebracht, der einem aso mit nach oben
o-erichteten Beinen gehört. Als Erkennungszeichen für diesen zweiten
aso findet man mitten in der Oberseite zwei Reihen Zähne und
einen grossen Hauzahn, der nach unten weist. Sowohl diese Richtung
als die nach oben geöffnete Schnauze deuten bereits auf einen
aufwärts gewandten Kopf. Der grosse Hauzahn weist auf das grosse
glotzende Auge, das unten von einem dicken Ring umgeben ist. Rechts
von diesem Augenring läuft ein grosses Horn nach rechts hinunter,
wo es als Hauzahn der Hauptfigur endet. Dies ist eine bei den
Bahau sehr gebräuchliche Weise, um zwischen den verschiedenen Unterteilen
einer Verzierung eine Verbindung herzustellen. Diese kommt
übrigens auch noch auf andere Art zustande, denn suchen wir nach
dem Körper, der zur zweiten Maske gehört, so sehen wir, dass der
Hals hinter der Basis des erwähnten grossen Horns verborgen liegt,
ferner, dass der Körper hauptsächlich an seiner Brust- und Bauchseite
z§| erkennen ist, die in den deutlichen Hinterkörper mit Hinterbein
und Schwanz auslaüfen. Letztere bilden den wichtigsten Teil auf der
rechten Seite der Verzierung. Der Rückenteil des zweiten aso bildet
nun einen Unterteil des grossen Kopfes des ersten. Dies sind,
ausser den hinzukommenden Spiralen, die Hauptbestandteile der Verzierung
a.
Auf dieselbe Weise mit der Zerlegung von b zu Werke gehend,
finden wir zuerst 3 Doppelreihen von Zähnen: eine nach oben geöffnete
links oben, eine grosse mit Zunge und Hauzahn rechts unten