K A P I T E L I.
Einzug in Samarinda am 9. Juni — Abreise von B a r th und einem Teil des Personals nach Java —
Vorbereitungen zur Reise nach Apu Kajan — Besuch beim Sultan —^ “Begegnung mit der Siboga-
Expedition — Abfahrt von Samarinda mit dem „Lawu” am 17. Juni — 4 tägige Dampferfahrt bis
Udju TSpu und Ana ■— Mondfinsternis in Ana — Von Ana bis Lohg Howong — Rückkehr des
„Lawu” zur Küste -r-Von Long Howong mit Böten nach Uma Möhak — Über die östlichen
Wasserfälle nach Long Döho -jg-ja Aufenthalt in Long Döho — Besteigung des Batu Ajo ^— Von
Long Döho nach Long Töpai — Beunruhigende Gerüchte aus Long B1utu.-£- Ankunft daselbst im
September — Misstrauen seitens der Kajanbevölkerung.
Der Dampfer des Sultans brachte unsere Expedition spät abends
nach Samarinda. Herr v a n A s s e n , der Assistent-Resident, befand sich,
wie wir vom Sultan gehört hatten, gerade auf einer Reise nach Bu-
lungan. Der vorgerückten Stunde wegen wagten wir anfangs nicht,
als Gäste in sein Haus einzuziehen, wozu er uns aufgefordert hatte.
Ein indisches Hotel erschien aber B a r t h und mir nach allen über-
standenen Anstrengungen so wenig verlockend, dass wir uns am Ende
doch noch entschlossen, die Wohnung des Herrn v a n A s s e n aufzusuchen,
in der uns dessen Gattin ebenso herzlich wie auf der vorigen
Reise empfing und uns einige bereit, gehaltene Zimmer anwies. Seit
länger als einem Jahr schliefen wir hier zum ersten Mal wieder in
einem guten Bett. D em m e n i und B i e r nächtigten im Hotel, während
die Bahau und unser javanisch-malaiisches Geleite teils in unseren,
tqils in ihren eigenen Böten schliefen, die wir nach Samarinda mitgenommen
hatten. Unsere Schutzsoldaten waren von ihren samarindaschen
Kollegen sogleich abgeholt und in deren Kaserne einquartiert worden.
Meine erste Arbeit bestand darin, alles so zu ordnen, dass, sobald
der Dampfer von Bulungan eintraf, B a r t h , die meisten Javaner und
die Schutzsoldaten nach Java weiterfahren und letztere von dort nach
Pontianak zurückbefördert werden konnten. Sehr leid tat es mir, dass
aüch unsere Pflanzensucher S e k a r a n g und A m j a nach Buitenzorg zurückkehren
mussten, da ohne sie das Sammeln auf botanischem Gebiet
nur mangelhaft fortgesetzt werden konnte. Mit Rücksicht auf unsere
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