beherrschen, zum Wohnplatz dienen. Der seniang bei Tengaron regiert
über alle anderen, daher opfern die Bahau hauptsächlich diesem,
wenn einige Gebiete am Mahakam von Krankheit oder Missernte getroffen
werden. So sandten die Bewohner von Long Töpai einst diesem
semang ein Floss mit einem Schwein und einem schuldigen Liebespaar
zu, dem man die Ankunft einer grossen Schar von Vögeln zuschrieb,
welche den Reis auf dem Felde auffrass. Sobald ein Glied
der Häuptlingsfamilie erkrankt, opfern die Priester vom Dorfe aus
dem seniang Schweinefleisch und Hühner und lassen die Opfer den
Fluss hinab treiben.
Da sich nur die daj.ung diesen Bildern nähern, wissen viele der gewöhnlichen
Leute tatsächlich nicht, wo diese sich, befinden, so auch
meine Kajan | das Haupthindernis für einen Besuch der Bilder liegt
jedoch in der Furcht der Dajak, durch eine Erzürnung der seniang
deren Rache auf ihre Häuptlinge zu ziehen.
Als ich auf meiner zweiten Reise nochmals die seniang am Long
Rata besuchte, gelang es D em m en i, die nebenstehende Aufnahme von
ihnen zu machen: die erste war infolge anhaltenden Regens missraten.
Wie viele anderen Gebräuche tragen auch die Begräbniszeremonien
am Mahakam einen -ursprünglicheren Charakter als am Kapuas.
Stirbt ein Häuptling eines Bahaustammes am oberen Mahakam, so
brechen alle Anwesenden in lautes Wehklagen aus; Gonge und grosse
Trommeln werden geschlagen, um die bösen Geister zu vertreiben,
den Todesfall auch in weit abgelegenen Dörfern bekannt zu machen
und den Seelen der Verstorbenen in Apu Kösio das Ereignis mitzuteilen.
Zu ersterem Zwecke schlagen die alten Krieger wohl auch mit
ihren Schwertern in der Häuptlingswohnung in die Luft, wobei es oft
wild hergeht und die Hiebe Pfosten und Wände treffen und sogar
kostbare Tempajan und Gonge bisweilen zertrümmern.
Beim Tode Von Freien, panjin, findet ebenfalls ein Wehklagen statt
und werden die Seelen der Vorfahren benachrichtigt. Die Pnihing
schlagen dabei mit einem Reisstampfer laut auf die Bretterdiele, wodurch
sie übrigens||ede neue Handlung, die sie mit der Leiche vornehmen,
den Geistern ankündigen. Für Häuptlinge stampfen 2 X 8 Personen,
für vornehme Freie 7 und für niedrige Leute nur 1 Person. Man
glaubt, dass die Seele auf dem Wege nach Tölang Djulan in Apu
Khsio auf das Wetter Einfluss ausüben, starke Regen und Trocken