mit der Küstenbevölkerung, wenn auch in bescheidenem Masse, zu
einem Ausfuhrartikel geworden sind und die Malaien an ihrer Statt
nichts Besseres haben einführen können. Beispiele für Schwertscheiden
sind in Teil I auf Taf. 28, 29 und 30 zu finden; der bedeutende
Unterschied zwischen den Scheiden der Bahau am Mendalam und
denen am Mahakam und Kfenja fällt dabei ins Auge.
Sämtliche Scheiden bestehen aus zwei platten Brettern, die an den
einander zugekehrten Innenseiten etwas ausgehöhlt sind, um das Schwert
aufnehmen zu können, und durch Flechtwerk von dünnen Rotangstreifen
an einander gehalten werden. Für die einfachen, z.B. beim Ackerbau
gebräuchlichen - Schwerter wählt man gewöhnliches glattes Holz, für
schöne Schwerter dagegen benützt man für die nach aussen gekehrte
Flächender Schwertscheide hübsch geflammte oder harte, gut polierbare
Holzarten.
Die Mendalambewohner zeigen besondere Vorliebe für Schwertscheiden,
welche mit kunstvollem Schnitzwerk verziert sind, wie die
Figur von Taf. 28 und die Scheiden a, b, c, f, g und h von Taf. 30
Teil I beweisen; das Flechtwerk bringen sie so unsichtbar als möglich
an. Die Mahakamstämme bevorzugen dagegen mehr schönes Holz,
das sie nur oberflächlich mit Schnitzwerk verzieren, dafür aber besonders
sorgfältig mit Rotang umflechten (d und e auf Taf. 30 Teil I).
Die Könja legen auf eine schöne Verzierung der Schwertscheiden überhaupt
wenig Gewicht.
Inbezug auf die Scheidenschnitzerei gelten nicht die gleichen strengen
Vorschriften wie für die von Griffen; wahrscheinlich weil für erstere
selten Hirschhorn oder Knochen als Material gewählt wird und ihre
Herstellung' keine so grosse Übung 0 0 0 erfordert. Es sind denn auch viel
mehr Leute imstande, eine hübsche Scheide, zu verfertigen als einen
hübschen Griff. Die Knochenschnitzer verstehen jedoch, dank ihrer
grösseren Erfahrung, unter anderen Schnitzarbeiten auch die schönsten
Scheiden zu- liefern.
Das Messer, das in einem besonderen Futteral an der dem Träger
zugekehrten Seite getragen wird, ist, wenn auch in geringerem Grade :
als die übrigen Teile der Waffe, ebenfalls mit Sorgfalt gearbeitet.
Das obere Ende (siehe Teil I Taf. 28 h) trägt häufig eine Verzierung
von Knochenschnitzerei; der anschliessende hübsch polierte Stiel besteht
aus sehr hartem, rotem oder braunem Holz, während das untere Ende,
an dem die Klinge, mit einer schlechten Guttaperchasorte befestigt ist,