Hess sich damals am Tölang Usän oder Baramfluss nieder, von wo er
noch jetzt mit den Kajanbewohnern in enger Verbindung steht. Nicht
alle Bähaustämme wurden damals aus Apu Kajan vertrieben: die Uma-
LfikSn, die zum oberen Bahn geflohen waren, kehrten später zurück
und wohnen jetzt am weitesten unten am Fluss, bei den Baröm. Dieser
Stamm spricht auch ein von den übrigen Könjadialekten abweichendes
Busäng. Sämtliche Stämme leben unter der Oberherrschaft des mächtigsten
Stammes, der ' Uma-Tow, der zwei Niederlassungen bewohnt,
Tanah Putih am Djftmhäng (jetzt an den Kajan verlegt) und Long
Nawahg. Ihre Vorherrschaft haben die Uma-Tow ihren beiden letzten
tatkräftigen Häuptlingen zu danken, P a S ö r a n g und Bui D ja l o n g ,
seinem Neffen. Dieser wies mir mit Stolz einen Bergrücken, der von
der Wasserscheide ins Kajangebiet verläuft und Bätu Ajow heisst,
nach dem Kampf, der auf ihm zwischen den beiden Bundesgenössen-
schaften der Könja, nämlich den weiter oben wohnenden Uma-Tow1,
Uma-Kulit, Uma-Djalän, Uma-Bom und Uma-Tokong gegen die weiter
unten angesiedelten Uma-Bakang, Uma-Töpu, Uma-Baka und Uma-
LSkön stattgefunden hatte und aus dem die ersteren als Sieger her-
vorgegangen waren. Im allgemeinen besteht die Oberherrschaft der
Uma-Tow darin, dass ihre Häuptlinge über Angelegenheiten von
allgemeinem Interesse beschliessen, aber stets nach Rücksprache mit
den Häuptlingen der übrigen Stämme. Direkte Steuern, auch in Arbeit,
werden nicht regelmässig geleistet, wohl aber können die abhängigen
Stämme zu Hilfe gerufen werden, z. B. Bei Krieg oder grösseren
Unternehmungen.
Nach Bui D ja l o n g s Angaben setzten sich die Stämme aus der folgenden
Anzahl von Familien zusammen :
Uma-Tow 500 Familien.
Uma-Djalän 300 „
Uma-Toköng 200 . „
Uma-Bom 300 „
Uma-Bakang 600 „
Uma-Kulit 400 „
Uma-TSpu 400 „
Uma-Baka 300 ' „
' Uma-LökSn 300 ",
Im Ganzen: 3300 Familien. .
Hierzu kommen noch einige kleinere Stämme, wie die Löpo-Lisan,
die LÖpo-Aga und die nicht sesshaften PunanStämme, so dass die Bevölkerung
von Apu Kajan auf 20 000 Seelen geschätzt werden kann.
Der Verkehr zwischen den-Stämmen ist bei den KSnja viel lebhafter
als zwischen den Bahau, auch besitzen erstere mehr Verwandtschaftsgefühl.
Dazu trägt nicht wenig die im Lande herrschende Sicherheit
bei. Es finden denn auch von anderen Gebieten aus nur selten Kopfjagden
in Apu Kajan statt; am ehesten sind diese von den Batang-
Lupar-Stämmen aus Sörawak zu fürchten, so dass die Könja' sich denn
auch nicht gern westlich vom Flusse oder zu nahe an seinem Ursprung
niederlässen.
Sowohl ' der' schweren Zugänglichkeit ihres Landes als ihrer Stärke
und ‘ Energie haben die Künja es zu danken, dass sie bis jetzt von
einem Eindringen Fremder verschont geblieben sind.
Den Zugang zu den anderen Gebieten haben sich die Könja selbst
durch ihre berüchtigten Kopfjagden so gut wie abgeschnitten. Während
sie selbst in ihrem Lande beinahe unbewaffnet reisen-,7 w.a aen s-ie nur
in grösser Anzahl Handelszüge in fremde Gebiete zu unternehmen. Den
Verkehr mit den Bewohnern am unteren Kajan haben sich die Könja
durch ihre Kopfjagden mit den Uma-Alim unmöglich gemacht, die am
Pedjungan und Bahau wohnen, den beiden Flüssen, die man zur Umgehung
der Baröm berühren muss. Ebenso unsicher ist der Weg längs
-des Balui nach Fort Bölaga; hier sind wieder die Hiwan den Könja
feindlich gesinnt. Der in. das nord-östlich gelegene Baramgebiet führende
Handelsweg, , an dem verwandte Könjastämme leben, wird zwar
viel benutzt, aber auf dieser Reise muss ein 10 tägiger Landweg zurückgelegt
werden, bevor wieder ein Transport der Waren mit Böten
möglich ist. Daher können sie vom Baram kein schweres Gepäck wie
Salz herbeifuhren. Einen Vorteil bietet dieser Weg insofern, als er durch
Gebiete führt, in welchen die KSnja Waldprodukte, vor allem Kampfer
sammeln können; auf den anderen Wegen zür Ostküste kommt der
Kampferbau dagegen nicht vor. Der Ertrag eines Baumes beträgt
höchstens 1 kati (= 0 .6 1 Kilo): Der- Kampfer kommt im Holz des
Baumes in Stücken von der Grösse eines Sandkorns bis zü 3 cm3
vor. Die Bäume werden gefällt, wenn bereits aus dem Geruch der Kampfergehalt
festgestellt worden ist, dann werden sie völlig ausgehöhlt,
als ob man Böte. aus ihnen- herstellen wollte. Hinter jedem Span
wird der in den Ritzen des Holzes abgesetzte Kampfer gesammelt.
Beirii Umhacken werden den Geistern Matten, Zeug und Reis geopfert;