Unterhandlung die besonders hübsche tap lawong, die unten auf Tafel
73 abgebildet ist, nicht hatte erstehen können, trug ich K wing Irangs
zweiter Frau U niang A nja auf, mir dieses Muster während meiner
Reise zur Küste 1899 nachzuarbeiten, worauf die Besitzerin auch einging.
Bei meiner Rückkehr nach 3 Monaten erhielt ich jedoch statt
der bestellten tap die oberste auf Tafel 73, weil im ganzen Kajan-
stamm' nicht genügend braune Perlen, die in dem Muster vorherrschen,
zu erhalten gewesen waren. Erst im Laufe des folgenden Jahres gelang
es mir, um hohen Preis auch das ursprüngliche Modell b auf
Tafel 73 zu erstehen; seine alte Besitzerin hatte es nach ihrem Tode
nach Apu Kösio mitnehmen wollen und sich daher nur sehr schwer
von ihm zu trennen vermocht.
Die beiden tap häwät auf Tafel 72 sind nicht sehr glücklich reproduziert
worden, besonders bei der untersten ist das Gelbgrün des
Originals zu grün geraten, die obere dagegen gibt eine richtigere Vorstellung
von den Farben des Originals. Nach den höchst phantastischen
Stilisierungen eines Pantherkopfes, der das Zentrum der beiden Muster
bildet, heissen diese tap kule (Panthermuster). Um diese Formen zu
begreifen, müssen wir 'sie mit dem kohong ledjo von b auf Tafel 70
vergleichen. Bei der in der Mitte dieses Musters vorkommenden Maske
sind die Augen deutlich mit roten Kreisen begrenzt, in der Maske
im Mittelstück von Fig. a auf Tafel 72 sind sie mit blauen und roten
Perlen bezeichnet, die zwei dicke, eckige, nach aussen offene Bögen
im braunen Grunde bilden. Im kohong l%djo ist die Nase durch zwei
weisse, in Schnörkel auslaufende Linien angedeutet, in Fig. a durch
die nach ausäen und unten gerichteten schwarzen, dünnen; Linien, die
sich ebenso unten am Rand nach innen umbiegen, wo die schwarzen
Schnörkel mit mehreren Strahlen versehen sind. Die beiden in schwarz
oben auf dem kohong l^djo als Verzierung vorkommenden Schnörkel
sind auch in dieser Maske zu finden, doch sind sie hier rot und nach
aussen statt nach innen gerichtet.
Neben diesem Hauptmotiv kommen auch noch zwei Seitenstücke
an jeder täp vor, die wahrscheinlich ebenfalls eine Bedeutung haben.
Beachtung verdient das schöne Hervortreten dieser Stücke infolge der
schwarzen Farbe, die von diesen Stämmen häufig 'als Hintergrund o o
oder besser zur Trennung der verschiedenen Figuren angewandt wird.
Diese richtig empfundene Farbenkombination hat bei a einen malerischen
Effekt zustande gebracht.