
 
		und  eine  kleinere  noch  weiter  rechts,  nach  oben  geöffnet,  so  dass  
 mindestens  3  Masken  in  diesem  komplizierten  Relief Vorkommen müssen. 
   Die  zu  diesen  Gesichtern  gehörenden  Augen  sind,  was  den  Kopf  
 links  betrifft,  etwas  unterhalb  der  beiden  Zahnreihen  zu  sehen;  das  
 Auge  des  grossen  Kopfes  rechts  liegt  in  der  Verlängerung  des  Hauzahns, 
   während  das  des  kleineren  Kopfes  noch  weiter  rechts  etwas  
 undeutlich  unter  dem  Oberkiefer  zu  sehen  ist. 
 Hübsch  sind  die  spiralförmigen  Nasenlöcher  in  den  verschiedenen  
 Oberkiefern  angebracht.  Suchen  wir  nach  den  zu  diesen  Tiermasken  
 gehörigen  Körpern,  so  zeigt  es  sich,  dass  die  der  beiden  am  weitesten  
 links  liegenden  Köpfe  einander  derart  umfasst  halten,  dass  die  
 Hinterpfoten  des  einen  Tieres  den  Hals  des  anderen  umklammern,  
 während  die  Vorderpfoten  um  die  Hinterschenkel  geschlagen sind. Der  
 aso  der  linken  Maske  liegt  somit  auf  dem  Rücken,  der  der  grossen  
 Maske  steht.  Die  Haltung  des  dritten  Tieres  ist  sehr  gewunden,  da  
 zu  der  nach  oben  geöffneten  Schnauze  der  kleinen  rechten  Maske  der  
 aufwärts  gestreckte  Körper  gehört,  so  dass  der  Schwanz  im  Relief als  
 die  am  meisten  rechts  liegende  obere  Spirale  erscheint  und  die  rechte  
 Hinterpfote  horizontal  nach  links  läuft.  Als  Vorderpfoten  muss  man  
 die  beiden  krummen,  um  den  Augenteil  der  Maske  nach  unten  sich  
 hinziehenden  länglichen  Erhebungen  betrachten;  die  linke  derselben  
 trägt  deutlich  den  typischen  Extremitätenring.  Dass  es  den dajakischen  
 Bildhauern  nicht  an  Vorstellungsvermögen  fehlt,  beweist  die  Kompliziertheit  
 dieser  Verzierung  zur  Genüge. 
 Wie  sehr  man  ihrer  eigentümlichen  Auffassung  von der Kunst Rechnung  
 tragen  muss,  geht  daraus  hervor,  dass  auch  die  Figur  f  auf  
 Tafel  82  Teil  I  unter  die  aso  gereiht  wird,  mit  der  Begründung,  das  
 hier  wiedergegebene  Wesen  mit  seiner  schlangenförmigen  Gestalt  und  
 seinem  grossen  Kopf  mit  aufgesperrten  Kiefern  (bei  2)  besitze  noch  
 Pfoten.  Diese  stark  umgebildeten  Gliedmassen  sind  noch  unter  den  
 beiden  Bögen,  die  der  Körper  nach  oben  zu  bildet,  zu  sehen,  wo  sie  
 rechts  und  links  an  der  Unterseite  jedes  Bogens  entspringen  und  zur  
 Mitte  zu  sich  mit  den  dünnen  linienförmigen  Zehen  einander  nähern.  
 Sind  diese  Gliedmassen  nicht  mehr  vorhanden,  so  bezeichnet  man ein  
 derartiges  schlangenförmiges  Wesen  als  naga  oder  Schlange. 
 Diese  «rg-Figur  ist  mit  nur wenigen Linien auf der Holzpatrone Fig. e  
 von  Tafel  69  angegeben. 
 Das  Muster  besteht  hier  aus  vier  aso,  deren Körper in einander übergehen, 
   und  einer  kleinen,  aus  Spiralen  zusammengestellten  Figur  in  
 der  Mitte.  An  dem  aso  links  unten  ist  bei.  1  das  Auge  zu  sehen,  bei  
 5  der  Körper,  der  in  denjenigen  einer  gleichen  P igur  rechts  unten  
 übergeht,  und  bei  6  ein  Beinpaar.  Die  vielen  Spiralen  auf den  beiden  
 Köpfen  über  dem  Auge  tragen  zur  Verschönerung  des  Ganzen  bei,  
 während  jede  Maske  durch  eine  lange  Spirale  mit  der  anderen  verbunden  
 ist,  in  gleicher  Weise  wie  die  Körper,  wodurch  ein  doppelter  
 Zusammenhang  zwischen  den  beiden  aso  zustande  kommt. 
 Neben  dem  ganzen  Körper  wird  auch  die  Maske  des  aso  allein  
 häufig  angewandt.  Die  Unterscheidung  einer  solchen  Maske  von  der  
 anderer  vierfüssiger  Tiere  ist  jedoch  sehr  schwierig,  weil  die  Charakteristika  
 der  Kopfform  durch  Stilisierung  völlig  verloren  gehen  und  
 nur  das  Vorkommen  von  Augen,  Zahnreihen  oder  Nasenlöchern dazu  
 berechtigen,  eine  Verzierungsfigur  auf Tiermasken  zurückzuführen.  Ein  
 gutes  Beispiel  für  eine  solche  Verzierung  mittelst  einer  Tiermaske  liefert  
 der  Griff  an  der  Flechtnadel  k  auf  Tafel  60.  Hier  besteht  der  
 Griff  gänzlich  aus  dieser  Maske,  von  der  man  bei  1  das  Auge,  bei  
 2  und  3  den  mit  Zähnen  versehenen  Unter-  und  Oberkiefer  und  bei  
 4  das  in  Form  einer  Spirale  wiedergegebene  Nasenloch  erkennt. 
 Derartige  Tiermasken  sind  ferner  noch  zu  unterscheiden  an  beiden  
 Enden  des  Messerhängers  j  auf  Tafel  61.  Die  obere  gibt  vorerst  die  
 beiden  Zahnreihen  in  den  Kiefern  gut  wieder,  auch  ist  ein  Hauzahn  
 vorhanden;  das  grosse  Auge  liegt  unter  der  Schnauze,  und  auf  dem  
 stark  verzierten  Oberkiefer, der  den obersten Teil bildet, hat der Künstler  
 das  Nasenloch  durch  eine  schöne,  reich  gewundene  Spirale  wiedergegeben. 
   An  diese  Maske  schliesst  sich  unterhalb  des  Unterkiefers  noch  
 eine  Extremität  an,  deren  Finger  wieder  zur Verzierung der Oberfläche  
 gedient  haben. 
 Die  Maske  am -Unterende  besteht  nur  aus  einem  Auge  mit  Umge-  
 bung  und  dem  Oberkiefer.  Das  Auge  ist  hier  durch  eine  weisse  Muschel  
 angedeutet  und  der  hübsche  Oberkiefer  ist . an  einer  Zahnieihe  
 erkennbar. 
 Eine  eigentümliche  Anwendung der Maske als Verzierungsmotiv zeigt  
 uns  der  Deckel  i  auf Tafel  60.  Dieses symmetrisch auf den zwei Hälften  
 angebrachte  Ornament  besteht  aus  3  Tiermasken  neben  einander;  der  
 Rest  des  halben  Kreisrandes  wird  von  einem  Bein  (4)  eingenommen.  
 Von  den  3  Masken  ist  die  eine,  mit  1  bezeichnet,  zum  Rande  hin  
 am  Auge,  den  Zähnen  und  einem  Nasenflügel  leicht  zu  unterscheiden.