Häuserbau bei den Bahau- und Kenjastämmen — Unterscheidung dreier Baustile — Vorschriften
bei der Wahl des Baumaterials und Baugrundes®- Bau von K w in g I r a n g s Haus — Hilfeleistung
seitens der Dorfgenossen und fremden Stämme — Zeremonien bei der Aufrichtung der Pfähle —
Konstruktion des Gerüstes, des Fussbodens und Dachsfe- Innere Einteilung ¡¡¡i: Ausstattung der
Galerie (awa) und des Wolingemachs (amiri) inr Äusserer Hausschmuck | | | Herstellung von Schind
e ln ® - Opferzeremonien bei der Dachdeckung Verbotsbestimmungen für ein unvollendetes Haus
— Feierlicher Einzug ins neue Haus Entzündung des ersten Herdfeuers — Kopfjagdzeremonien -—
Opferung und Schlussfeier — Hausbau bei den Freien ^ Bau von Scheunen.
Die Bahau- und KSnjastämme bewohnen im allgemeinen langgestreckte
auf Pfählen ruhende Häuser, welche aus zahlreichen, aneinander
gebauten Familienwohnungen bestehen. In der Regel besitzt
jeder Stamm ein einziges Haus; wenn die Geländeverhältnisse es
jedoch erfordern, werden mehrere gebaut. Die Häuser werden, ausschliesslich
zum Schutz gegen Feinde, hoch über dem Erdboden errichtet.
Nur wenn ein Stamm ein, Überschwemmungen ausgesetztes
Grundstück bewohnt, dient diese Bauart auch zum Schutz gegen Wassergefahr,
doch bauen die Dajak am Kapuas, oberen Mahakam und
oberen Bulungan auf solch einem Gelände nur Hütten, nie grosse
Dorfhäuser. Auch auf hohen Hügeln stehen die Häuser in gleicher
Höhe über der Erde. Da diese Stämme ihre Wohnungen nicht mit
Palisaden umgeben, bildet diese Bauart ihr einziges Verteidigungsmittel;
indem sie nämlich die Treppen, die von der Erde ins Haus führen,
heraufziehen, erschweren sie dem Feinde den Zugang; ausserdem verteidigen
sie sich vom Hause aus wie von einer Festung.
Bei den • verschiedenen dajakischen Stämmen finden sich drei verschiedene
Baustile, für welche die Häuser der Kajan am Mahakam,
der Long-Glat und der ‘Ma-Tuwan in Long Döho als Beispiele dienen
mögen. Die verbreitetste dieser Bauarten ist die der Kajan; man trifft
sie bei den Pnihing, ‘Ma-Suling, Pagong, Könja und einigen anderen
kleinen Stämmen an.