Töpferei. 215
Pandanusblättern. Von diesen bringen die Fig. iJ 3, 4 und 5 Taf. 24
Teil I gute Beispiele. Die Frau links auf Tafel 55 sehen wir damit
beschäftigt, einen schön verzierten Hut aus kleinen Pandanusstreifen
zusammenzusetzen. Die Hüte lassen bereits erkennen, dass man die
Blattstreifen nicht flicht, sondern in bestimmter Weise in kleineren
und grösseren Stücken neben- und untereinander näht, um so gewisse
Figuren zu erhalten, die dadurch noch mehr hervortreten dass man
einen Teil der Blätter mit Drachenblut rot, mit Russ schwarz färbt,
den übrigen aber ihre natürlichen Farbe lässt.
An dem in Teil I Taf. 24 Fig. 1 dargestellten Hut sieht man,
dass die Bahau auch durch Zeichnungen auf den Blättern ihre Kopfbedeckung
zu verschönern trachten.
Die Art der Hutverzierungen ist für die verschiedenen Stämme
charakteristisch; so haben die Hüte der Pnihing (Fig. 3, 4 und 5
Taf. 24 T. I) ein ganz anderes Aussehen als die der Long-Glat
(Fig. 1), während die Kajanfrau auf Taf. 55 eine dritte Weise der
Verzierung an wendet.
Das Färben der Blätter und Zusammensetzen der Hüte ist Arbeit
der Frauen, die Zeichnungen jedoch werden von Männern ausgeführt.
Von allen Industrien der Bahaustämme hat die Töpferei duich den
Einfluss der Küstenbevqlkerung am meisten gelitten;.an allen Orten,
wo eiserne Töpfe eingeführt werden, hat die Töpferei übeihaupt gänzlich
aufgehört und sind nur noch Spuren ihrer früheren Existenz nachweisbar.
Unter den fern von der Küste lebenden Könjastämmen dagegen
sind Selbstgebrannte Töpfe noch sehr in Brauch; die Männer
nehmen ” sie sogar auf weiten Reisen mit, um ihren Reis darin zu
kochen.
In früheren Zeiten haben sämtliche Bahaustämme ihre Töpfe selbst
gebrannt. Die Mendalambewohner stellen jetzt nur noch einige für
den Kultus erforderliche irdene Gefässe selbst her (Fig. e und f Taf.
15 Teil I); vielleicht ist dies auch noch bei den Mahakamstämmen
der Fall. Bei diesen fand ich jedoch äuch Töpfe, welche der vorigen
Generation im Haushalt gedient hatten und jetzt noch aus Pietät aufbewahrt
wurden.
Im Jahre 1896 konnte ich nur noch z u f ä l l i g einige von'diesen Lehmtöpfen
entdecken und kaufen, obgleich der kleine Stamm der Uma-
Töpai, der b e i Bo L e a in Long Töpai wohnte, erst vor kurzem wegen