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 Pandanusblättern.  Von  diesen  bringen  die  Fig.  iJ  3,  4  und  5  Taf.  24  
 Teil  I  gute  Beispiele.  Die  Frau  links  auf  Tafel  55  sehen  wir  damit  
 beschäftigt,  einen  schön  verzierten  Hut  aus  kleinen  Pandanusstreifen  
 zusammenzusetzen.  Die  Hüte  lassen  bereits  erkennen,  dass  man  die  
 Blattstreifen  nicht  flicht,  sondern  in  bestimmter  Weise  in  kleineren  
 und  grösseren  Stücken  neben-  und  untereinander  näht,  um  so  gewisse  
 Figuren  zu  erhalten,  die  dadurch  noch  mehr  hervortreten  dass  man  
 einen  Teil  der  Blätter  mit  Drachenblut  rot,  mit  Russ  schwarz  färbt,  
 den  übrigen  aber  ihre  natürlichen  Farbe  lässt. 
 An  dem  in  Teil  I  Taf.  24  Fig.  1  dargestellten  Hut  sieht  man,  
 dass  die  Bahau  auch  durch  Zeichnungen  auf  den  Blättern  ihre  Kopfbedeckung  
 zu  verschönern  trachten. 
 Die  Art  der  Hutverzierungen  ist  für  die  verschiedenen  Stämme  
 charakteristisch;  so  haben  die  Hüte  der  Pnihing  (Fig.  3,  4  und  5  
 Taf.  24  T.  I)  ein  ganz  anderes  Aussehen  als  die  der  Long-Glat  
 (Fig.  1),  während  die  Kajanfrau  auf  Taf.  55  eine  dritte  Weise  der 
 Verzierung  an wendet. 
 Das  Färben  der  Blätter  und  Zusammensetzen  der  Hüte  ist  Arbeit  
 der  Frauen,  die  Zeichnungen  jedoch  werden  von  Männern  ausgeführt. 
 Von  allen  Industrien  der  Bahaustämme  hat  die  Töpferei  duich  den  
 Einfluss  der  Küstenbevqlkerung  am  meisten  gelitten;.an  allen  Orten,  
 wo  eiserne  Töpfe  eingeführt  werden,  hat  die  Töpferei  übeihaupt  gänzlich  
 aufgehört  und  sind  nur  noch  Spuren  ihrer  früheren  Existenz  nachweisbar. 
   Unter  den  fern  von  der  Küste  lebenden  Könjastämmen dagegen  
 sind  Selbstgebrannte  Töpfe  noch  sehr  in  Brauch;  die  Männer  
 nehmen ” sie  sogar  auf  weiten  Reisen  mit,  um  ihren  Reis  darin  zu  
 kochen. 
 In  früheren  Zeiten  haben  sämtliche  Bahaustämme  ihre  Töpfe  selbst  
 gebrannt.  Die  Mendalambewohner  stellen  jetzt  nur  noch  einige  für  
 den  Kultus  erforderliche  irdene  Gefässe  selbst  her  (Fig.  e  und  f Taf.  
 15  Teil  I);  vielleicht  ist  dies  auch  noch  bei  den  Mahakamstämmen  
 der  Fall.  Bei  diesen  fand  ich  jedoch  äuch  Töpfe,  welche  der vorigen  
 Generation  im  Haushalt  gedient  hatten  und  jetzt  noch  aus  Pietät aufbewahrt  
 wurden. 
 Im  Jahre  1896  konnte  ich  nur  noch  z u f ä l l i g   einige von'diesen Lehmtöpfen  
 entdecken  und  kaufen,  obgleich  der  kleine  Stamm  der  Uma-  
 Töpai,  der  b e i  Bo  L e a   in  Long  Töpai  wohnte,  erst  vor kurzem wegen