der Speerspitze auf den Fisch hören. Meist gelang es dem Fischer
unwillkürlich, der trügerischen Tiefe des Wassers Rechnung zu tragen
und den Speer mitten durch das Tier zu treiben, worauf er sich sogleich
au-f die Beute warf, bevor sie ihm davonschwamm. Einmal traf
der Mann einen Fisch unmittelbar oberhalb einer Stromschnelle, die
das Tier, die lange Lanze im Leibe, noch hinunterschwamm. Wir sahen
den Stock in und über den schäumenden Wassermassen auf- und niedergehen,
bis wir uns ein grosses Stück weiter, in ruhigerem Wasser,
seiner und mit ihm des grossen Fisches bemächtigten. Sogar nur 3 dm
lange Fische trafen meine Begleiter noch mit dem Speer, aber meist
schnitt dieser sie mitten durch und die Stücke sanken «und trieben abwärts.
In der Regel werden aber Fische unter. 4 dm Länge mit dem
Wurfnetz gefangen.
Infolge häufiger Regengüsse schwolbder Söliku stark an, doch wurden
wir zum Glück bei dem Hinabfahren keinen Tag durch Hochwasser aufgehalten,
wie es bei dem Hinauffahren sicher der Fall gewesen wäre. Wir
kamen täglich ein gutes Stück vorwärts, nur war es schwierig, das
Fahrwasser wiederzuerkennen, denn an Stellen, die bei niedrigem Wasserstande
Stromschnellen bildeten, floss das Wasser jetzt ruhig über
die Felsblöcke, während in den Buchten und an den/Felsvorsprüngen
neue Schnellen entstanden waren. Derartige Gebirgsflüsse sind daher
nur,- wenn man sie gut kennt, bei jedem Wasserstande befahrbar; leider
war dies bei meiden Kajan nicht der Fall, da nur wenige von
ihnen diesen Teil des Mahakam überhaupt einige Male besucht hatten.
Sie waren daher sehr vorsichtig Und gingen immer wieder eine Strecke
längs ’ des Ufers zu Fuss, voraus, um sich eine gefahrdrohende Fluss:
stelle vorher anzusehen.
- Unser Reisvorrat, der seinem Ende nahte, mahnte zur Eile, auch
hatten viele unserer Leute bereits ihren eigenen Notvorrat angegriffen.
Drei unter einander befreundete junge Kajan, die ihren Reis zusammen-
getan und gegen eine Lohnerhöhung während der Reise davon gezehrt
hatten, waren jetzt ebenfalls auf unseren Vorrat angewiesen.
Trotzdem könnte ich, als wir am. 21. October oberhalb des Kiham
Matandow unser Lager aufschlugen, der Versuchung nicht widerstehen,
den Batu Balo Baung zu besteigen, der sich neben uns am rechten
Ufer erhob und eine gute Aussicht auf- die Umgebung zu bieten versprach.
Die Bäume auf dem Gipfel dieses: Berges, der wie alle anderen,
in dieser Gegend das Glied einer Kette bildet, konnten leicht entfernt
Taf.
MÄNNER DER MAHAKAM-KAJAN
im Alter von ungefähr 85 Jahren.