Anwendung der Motive. 267
rechts wird von zwei stilisierten Hundefiguren zu beiden Seiten einer
rudimentären Menschenfigur gefüllt, an der nur die Maske gut zu erkennen
ist. Bemerkt zu werden verdient, dass die eigenartig geformten
Figuren, in denen das Auge vorkommt, in der Verzierungskünst
häufig allein angewandt werden und dann als Erkennungszeichen für
ein Maskenmotiv dienen. In die aus verschiedenen Teilen bestehende
Verzierung b hat der Schnitzkünstler doch noch einige Einheit zu
bringen versucht, indem er in den meisten Unterteilen kugelförmige
Figuren anbrachte. So findet man diese an den Zungen der Hundefiguren
rechts, in der Mitte oben beim Rhinozerosvogel, an einigen
Stellen bei den Spiralrändern und ganz links wieder an den Zungen
der Masken und einigen anderen Orten. Wir erkennen hierin das Bestreben
des Künstlers, die geringe Harmonie des Ganzen durch einige
technische Mittel zu erhöhen.
Auf Tafel 66 sind die Schnitzereien von drei Bambusbüchsen abgebildet,
von denen a und b in vieler Hinsicht miteinander übereinstimmen,
nur ist b einfacher gehalten als ä. An letzterem Ornament
lässt sich jedoch besser feststellen, in wie weit bestimmte Motive bei
der Komposition desselben Dienst geleistet haben. Sehr deutlich sind
hier schlangenförmige Tiere von der O O Og ewöhnlichen Form zu sehen,'
sie kommen beinahe unverändert vor, hauptsächlich im obersten Teil,
wo sie bei 1 auf sehr zierliche Weise verschlungen sind.
Die gleichen Tierfiguren wie in der Randverzierung finden wir in
der sehr geschmackvollen Füllung der Tumpal (längliche Dreiecke in
Verzierungen) des mittleren Teils des Bambusornaments. Die ganzen
Figuren sind leicht erkennbar, aber auch rechts im rechten Tumpal,
auf gleicher Höhe mit dem Kreuz in der Mitte zwischen den beiden
Tumpal, ist der gleiche Tierkopf zu unterscheiden. Der dazu gehörige
Körper lehnt sich mit dem Rücken an die Mittellinie, welche den
Tumpal fast bis nach unten durchzieht. Die gleichen Köpfe, immer
kleiner und undeutlicher werdend, scheint der Künstler auch an den
anderen Spiralenden angebracht zu haben, die zu beiden Seiten der
Mittellinie in zwei Reihen sich bis in die Spitze des Dreiecks hinziehen.
Die Verzierung unmittelbar um das Kreuz herum scheint aus der Vereinigung
von zwei seitlichen Köpfen hervorgegangen zu sein.
Bei Fig. b auf derselben Tafel ist von Tiermotiven wenig mehr zu
merken, alle Formen sind im Gegenteil äusserst vereinfacht worden,
Körperformen haben Linienfigüren Platz gemacht. In wie weit einem