S a w a n g J o k und Im u n , viel Zeit darauf verwendet, um das obere
Balkenende mit einem schönen Relief zu verzieren. Aus einer Erhöhung
am Stamm, von der ein dicker Ast ausgegangen war, hatten
sie ein r dm hohes Relief eines Tierkörpers modelliert. Die übrio-en
Figuren waren 1—2 cm tief in den Stamm geschnitten (Taf. 27).
. Der Priester Bo J o k hatte vor der Aufrichtung des Pfahls über der
Grube den Erdgeistern ein Ferkel geopfert. Wie am mittleren Pfahl
wurde auch hier eine Ansprache an die Geister gehalten, aber ausser-
dem verherrlichte man auch noch das Opfer und pries das kleine
Ferkel als kostbares Schwein an. Darauf schnitt man dem Tier die
Kehle durch und Hess das Blut in die Grube fliessen; nur ein kleiner
Teil wurde auf einem Bananenblatt aufgefangen, um damit alle übrigen
Pfähle zu bestreichen. Als der Pfahl fest in der Grube stand,
steckte man neben ihm einen Stock in die Erde, in dessen oberes’,
gespaltenes Ende das Ferkel eingeklemmt wurde. Hier blieb das Tier
bis es verweste (Taf. 28).
Nach dieser gewichtigen Handlung trat für alle festliche Ruhe ein
und man erfreute sich an einer vorher zubereiteten Mahlzeit von Kleb-
reis und Fisch. Bei derartigen Festmahlzeiten ist gewöhnlich Wild-
schwemfleisch sehr beliebt, doch ist dieses während der Dauer des
Hausbaus Ia h ; auch Blätter von bestimmten Waldpflanzen als Gemüse
zu gebrauchen, ist dann verboten.
Die Männer Hessen sich gruppenweise in langen, parallelen Reihen
nieder und hockten mit gekreuzten Beinen einander gegenüber. Jeder
erhielt entweder eine grosse Menge in ein Bananenblatt gewickelten
Reises oder einige dreieckige Päckchen ptilui. In kleinen Schüsseln und
Schalen wurde jedem auch ein in Wasser gekochtes Stück Fisch angeboren.
Nach der Mahlzeit begab man sich wieder an die Arbeit und richtete
im Laufe des Tages noch eine ganze Reihe der schwersten Pfähle
auf. Von diesen wurden je 4 bis a4 Taf. 29) in die Tiefe und je
5 (bi bis b5 Taf. 30) in -die Breite des Hauses gestellt, also 20 im Ganzen;
von den kleinen Eisenholzpfählen c, die hauptsächlich die Dielenbalken
zu stützen hätten, wurden je 9 in die Breite und je 9 in die
Tiefe gestellt, also 81 im Ganzen; somit ruhte das Haus auf 101
Pfählen. Erwies sich ein Pfahl später als zu .schwach, so wurde ihm
noch ein anderer zur Stütze an die Seite gestellt.
Die Pfähle dei Reihen a2 und a4 wurden besonders stark mitein-
Taf. 27.