der beiden Hände gelegten Schnur. Auch die kleinen Dajak nahmen
einander auf bestimmte Weise die Schnur von den Fineern und er-
hielten dann stets neue Figuren. Als wir ihnen einmal einige unserer
europäischen Figuren lehren wollten, zeigte es sich, dass sie selbst
deren weit mehr kannten und auch viel geschickter waren als wir.
Auch die dajakischen Kinder ahmen gern die Arbeiten der Erwachsenen
nach. Auf Tafel 16 sind vier Knaben zu sehen, die auf dem
Gerüst ihres selbstgebauten Häuschens stehen. Von den beiden vordersten
ist der eine mit Schild und Schwert bewaffnet, der andere
hält ein Blasrohr umgekehrt in der Hand. Angeregt ö O O wurden sie zu
ihrer Unternehmung durch den Bau von K w i n g I r a n g s Haus, der
das Interesse des ganzen Stammes in Anspruch nahm. Im Hintergründe
ist denn auch noch das unvollendete grosse Haus zu sehen
(Der Leser sei hier auf das provisorische Gerüst anr Ende des Dachfirstes
aufmerksam gemacht, das zur Anbringung der bang pakat, der
grossen Firstverzierung, dient).
Derartige Bauwerke werden von Gruppen von Knaben an verschiedenen
Stellen um die Niederlassung und zwar aus altem Material
errichtet. Steht das Haus fertig da, so nehmen die jungen Baumeister
mit ihren kleinen Freundinnen tagüber allerlei herrliche Spiele
in ihm vor.
Bevor wir uns zu den. rein musikalischen Verpo' nügor ungoren der erwachsenen
Bahau wenden,' möog en hier als Ueber0gang0 die 0Singtänze
und Rezitationen behandelt werden.
Ein Hauptvergnügen der erwachsenen Jugend bildet der erwähnte
8ngarang\ ein schlichter Tanz von Männern und Frauen, der nach
dem Mass verschiedener, von den Tanzenden selbst in Rezitativform
gesungener Lieder ausgeführt wird. Diese werden immerzu wiederholt,
wobei Männer und Frauen hintereinander im Tanzschritt durch die
grosse Gälerie des Hauses schreiten und das Mass durch lautes Aufstampfen
auf den Boden angeben. Wenn abends nach beendigter Tages-
arbeit eine Anzahl junger Leute beisammen ist und lang genug mit
einander geschwatzt hat, verbringt sie oft noch Stunden mit dem
ngarang. Zuschauer gibt es dann nicht mehr und der grosse Galerieraum
ist ganz dunkel oder mit einer Harzfackel nur dürftig erleuchtet.
Je nach Stimmung setzt die Jugend den Tanz kürzere oder
längere Zeit, nach Festen häufig bis Tagesanbruch fort. Obgleich
ein derartiges Vergnügen von den religiösen oder politischen Verhält-
Demmeni phot.
KAJANKNABEN AUF DEM G E R Ü S T IHRES S E LB STGEBAUT EN HÄUSCHENS.
Im Hintergründe das halbfertige Haus von Kwing Irang mit der Firstverzierung.