Uebersicht über das Land gewonnen. Durch die Peilungen vom Batu
Balo Baung aus und die Aufnahme des o Howonog und Kaso hatten
wir die Messung des Mahakamgebietes mit derjenigen des Kapuas-
gebietes verbunden, so dass wir von unserem Zuge kaum mehr hatten
erwarten können.
K A P I T E L IV.
Aussichten für die Reise nach Apu Kajan — Beziehungen der Bahau zu ihrem Stammland —
Die Könja als Kopfjäger —. Alte Fehden zwischen den Känjastämmen — Bedrohungen seitens des
Sultans von Kutei — Vergebliches Warten auf die Einsetzung eines Kontrolleurs — Beratung in
Long TSpai — Reisehindernisse seitens der Bahau — Beunruhigende Gerüchte von der KUste und
Apu Kajan — Abschied von Long Blu-u — Ober Long Tüpai nach Long Düho.
Gleich nach meiner Rückkehr aus dem Quellgebiet des Mahakam
begann ich Erkundigungen über die Aussichten für unsere Reise zu
den Könja nach Apu Kajan einzuziehen. Wenn ich damals gewusst
hätte, dass es noch fast ein ganzes Jahr dauern würde, bevor ich
die Bevölkerung am Mahakam zur Verwirklichung meines Planes
brachte, so hätte meine Geduld vielleicht nicht stand gehalten und
ich wäre unverrichteter Sache zur Küste zurückgekehrt. So aber hielt
mich die Hoffnung, die stets neu auftauchenden Schwierigkeiten doch
noch überwinden zu können, vom September 1899 bis zum August
1900 am Mahakam fest, eine Wartezeit, die mit Verhandlungen und
Beratungen, Vorbereitungen, Hoffnungen und Enttäuschungen ausgefüllt
wurde. Da die Schwierigkeiten, mit denen ich zu kämpfen hatte,
nicht nur durch die Unentschlossenheit und Energielosigkeit der Dajak
bedingt wurden, sondern vor allem auch durch die Verhältnisse zwischen
den Bahau- und Könjastämmen vor und während meiner Anwesenheit
am Mahakam und durch die Drohungen des malaiischen Fürsten
in Kutei, der die Ausbreitung der niederländischen Macht im
Herzen Borneos mit allen redlichen und unredlichen Mitteln zu bekämpfen
suchte, mögen diese Hindernisse dem Leser zur Orientierung in diesem
Kapitel genauer ausgeführt werden, als es im vorhergehenden
geschehen konnte. Die Überzeugung, dass die Zustände im Innern
Borneos einer Regelung durch eine europäische Autorität dringend
bedurften und dass diese nur stattfinden konnte, nachdem auch das
für Borneo berüchtigte und gefürchtete Gebiet Apu Kajan von einem