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 Empfang  in  Tanah  Putih  —  Verhältnisse  im  Dorf —  Erste  politische  Versammlung  —  Freundschaftlicher  
 Verkehr  mit  "den  Dorfbewohnern  — Überblick  über  die  geographischen  und  geschichtlichen  
 Verhältnisse  in  Apu  Kajan  —.  Besuch  aus  benachbarten  Dörfern  —  Stellung  der  verschiedenen  
 Stände  bei  den  . Könja 6 -   Tod  und  Begräbnis  eines  Häuptlings  —  Ankunft  der  verirrten  
 Long-Glat-GesellschaftSfl| 2.  und  3.  politische  Versammlung  —  Anerkennung  der  niederländischen  
 Herrschaft  in  Apu  Kajan. 
 Ein  breiter,  bequemer  Weg,  den  die  Könja  mit  Stämmen  und  
 Brettern  belegt  hatten,  führte  uns  um  den  Fuss  des  Bergabhangs  ins  
 Dorf.  Hier  waren  unterdessen  zwischen  den  Häuserreihen  einige Gruppen  
 von  Frauen  und  Kindern  zu  unserem  Empfang  erschienen.  Bei  
 den  ersten  Reihen  begrüsste  uns  ein  alter,  magerer  Mann,  der mir als  
 des  Häuptlings  Bruder  Bo  A n j e   vorgestellt wurde; er gehörte zu denen,  
 die  A n ja n g   N ja h ü   mit  weissem  Kattun  für  unseren  Empfang  hatte  
 gewinnen  müssen.  Wir  reichten  diesem  erkauften  Freunde  die  Hand,  
 stiegen  am  Ende  des  längsten  und mittelsten  Hauses  der langen Reihe  
 die  Treppe  hinauf  und  befanden  uns  in  Bui  D ja l o n g s   Heim. 
 Das  Haus  war  zwar  weniger  hoch  über  der  Erde,  sonst  aber  wie  
 alle  übrigen  ganz  im  Stil  der  Bahau  gebaut^  nur  bestanden  Dach  und  
 Wände  nicht  aus  Holz,  sondern  aus  Matten  von  schweren,  aneinander  
 nereihten  Baumblättern.  Auch  war  der  Fussboden  der  Galerie,  die wir  
 betraten,  vor  den  Wohnungen  der  gewöhnlichen  Kajan  nicht  aus  
 Brettern  gebaut,  sondern  aus  dünnen  Stämmen ;  erst  dicht bei der äwä  
 des  Häuptlings und in dieser selbst bedeckten schwere Bretter den Boden. 
 Draussen  hatten  uns  einige  Menschengruppen  aus  der  Ferne  neugierig, 
   aber  nicht  ängstlich  angestarrt,  und  sobald  wir  in Bui D ja l o n g s   
 langem  Haus  an  einer  Wohnung  vorüber  waren,  kamen die Bewohner  
 aus  ihr  zum  Vorschein  iund  begleiteten  uns  zur  äwä.  Hier  wurden  
 einige  kupferne  Gonge  als  Sitze  für  uns  gegen  die  Aussenwand  niedergelegt, 
   dicht  unter  einer  Reihe  von  vielleicht  30 geräucherten Menschenschädeln, 
   die  in  Büscheln  von  jungen  Palmblättern  zwischen  den