B u i Dja lo n g . 355
Bo U s a t J o k , warte bereits seit 3 ' Tagen mit seinem Enkel an derselben
Stelle auf meine Ankunft, um ein Heilmittel gegen seine Leiden
von mir zu. erhalten. Meine Ruderer hatten gedacht, ich wäre augenblicklich
wohl nicht aufgelegt, um dem Manne zu helfen, und waren
vorbeigefahren. Ich liess sie jedoch zurückrudern und sah mir den Mann
an, der seit vielen Jahren bereits an einem Syphilid der Rückenhaut
litt, gegen den eine Jodkalilösung von sehr guter Wirkung sein musste.
Nach Aussagen der Könja war B u i D ja l o n g s Lagerplatz nicht mehr
sehr weit von uns entfernt; so liess ich die beiden denn in eines der
Böte aufnehmen, um dem Kranken erst nach unserer Landung Arzneien
zu geben.
In der Tat dauerte die Talfahrt auf dein hier breiten und tiefen
Flusse nur noch eine halbe Stunde, worauf die Könja an einer freien
Uferstelle anlegten und uns auszusteigen aufforderten, weil hier der
Landweg längs den mit Böten nicht zu passierenden Wasserfällen von
Batu Plakau begann. Alles Gepäck wurde unter die Könja und Malaien
verteilt ¡Sind fort ging es : durch den jungen Wald, in dem die
Uma-Bom früher gewohnt hatten. Bald führte der Weg über lange
Reihen behauener Stämme, die ah gefährlichen Stellen wagrecht zu
den Bergabhängen hintereinander auf Stützbalken angebracht waren,
eine Weganlage, die ich bis dahin auf Borneo noch nicht gesehen
hatte. An einer Stelle, wo die Böte in 50 m Höhe auf diesem Wege
um die Abhänge gezogen werden mussten, wurde der Bau noch grossartiger.
Auf einigen Strecken war in den Abhängen ein sehr breiter
Weg ausgegraben, den man zum besseren Gleiten der Böte mit dünnen
Baumstämmen belegt hatte; wo Schluchten die Bergwände trennten,
waren diese durch ebenfalls mit einer-Lage von Stämmen bedeckte
Gerüste überbrückt worden. Da dieses Bauwerk 2 km lang
war, erregte es stets wieder D e m m e n i s lind meine Bewunderung, obgleich
der Weg für uns beschuhte Europäer: oft sehr unbequem war.
Einige Könja waren vorausgegangen, um unsere Ankunft Bui D ja l o n g
zu melden. Nach einiger Zeit kamen uns zwei alte Männer entgegen,
von denen der eine etwas schneller schritt und uns nach der hier eben
eingeführten europäischen Sitte die Hand drückte. Dies war Bui D ja l o n g ,
ein kräftig gebauter, etwa 50 jähriger Mann mit ruhigem, intelligentem
Gesicht, der jedoch etwas gebeugt ging und hinkte. Nach der Be-
grüssung führte er mich der Könjasitte gemäss in seine in der Nähe
gelegene Hütte, wo er sich mit gekreuzten Beinen auf seinem Platz