einen Einschnitt, dann biegen sie die beiden Hälften auseinander, so
dass die Spaltung’ weiter geht und sich bei geschickter Behandlung
gleichmässig bis zum Ende fortsetzt. Auf die gleiche Weise spalten
sie die beiden Hälften in Segmente, bis der Streifen der Aussenfläche
die gewünschte Breite erlangt hat. Darauf trennen sie die innersten
Fasern mit dem Messer von den äusseren Schichten, wonach man diese
in bestimmter Breite' übrig behält. Die Streifen sind dann jedoch zum
Flechten noch viel zu ungleich breit. Der Mann iinks auf dem Bilde
zieht diese Streifen, um sie gleichmässig werden zu lassen, auch wohl,
um die innersten Fasern gleichmässig abzuschneiden, zwischen zwei in
einen Holzblock geschlagenen Messern hindurch. Diese stehen mit
ihren Schneiden in bestimmtem Abstand einander zugekehrt. Während
er mit der Rechten den Streifen zwischen den beiden aufrechtstehenden
Messern hindurchzieht, sorgt er mit der Linken dafür,.dass der
Rotang die Messer in richtiger Stellung passiert. Mitten im Block ist
ein Stiel angebracht, auf den der Mann sein rechtes Bein legt, um
den Block festzuhalten.
Müssen die Flechtstreifen ganz besonders fein sein, wie z. B. der
kebalan für Schwertgriffe, so zieht man sie der Reihe nach durch stets
kleiner werdende, in ein Blech geschlagene Löcher. Die scharfen Blechränder
entfernen'alle Unregelmässigkeiten. Die feine, kieselhaltige Oberhaut
des Rotang verschwindet bei allen diesen Manipulationen von selbst.
Die Zubereitung der Rotangstreifen ist beinahe ausschliesslich Männerarbeit.
Pan da nusblätter dagegen werden sowohl von Männern als
von Frauen bearbeitet. In frischem Zustande werden zuerst die Ränder
mit den feinen Stacheln abgeschnitten und dann die Blätter in Streifen
von der erforderlichen Breite gespalten; vor dem Gebrauch hat man
sie dann nur noch zu trocknen. Am Mahakam, wo diese Pandanus-
streifen unter dem Namen „tika” bekannt sind, finden sie ihrer einfachen
Zubereitung wegen vielfache Anwendung für Matten, Körbe,
Hüte u. s. w.
Körbe und Matten werden mit wenigen Ausnahmen von Frauen
geflochten. Dies gilt sowohl für feine Matten, mit deren Herstellung
die beiden Kajanfrauen auf Tafel 45 beschäftigt sind, als für die von
grober Qualität, welche in der amin zur Bedeckung des Fussbodens,
zum Trocknen von Reis u.~s. w. dienen. Auf einer derartigen Matte
sitzen auch die beiden Spinnerinnen auf dem oberen Bilde derselben
Tafel.
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