Loches einen mit Scjdacken vermengten Eisenklumpen. Begreiflicherweise
ist der Kohlengehalt in diesem sehr verschieden und sind Guss-
eisen, Stahl und Schmiedeeisen in ihm unregelmässig vermengt. Von
einem derartigen Klumpen schlägt nun der Schmied ein Stück von der
Grösse des Gegenstandes, den er herstellen will, ab. Auch die besten
Waffenschmiede verstehen die verschiedenen Arten von Eisen nur schlecht
zu unterscheiden und ineinander überzuführen.
Will daher ein Waffenschmied ein Schwert mit den Eigenschaften
von Stahl herstellen, so trifft er nur durch Zufall sogleich das Richtige
; die meisten Schwerter, die eine bestimmte verlangte Eigenschaft
haben müssen, werden wiederholt umgeschmiedet und mit neuen
Eisenarten gemengt. Die Schmiede wissen zwar, dass man Stahl härten
kann, Eisen dagegen nicht, und dass Eisenstücke von gewissen
Eigenschaften durcheinander geschweisst ein gut härtbares Metall liefern
können; doch bleibt es bei ihnen stets beim Probieren, und eine
homogene Masse wird denn auch beinahe niemals erzielt. Das Härten
geschieht auch nur in der rohesten Form, indem der gänze glühende
Gegenstand plötzlich in Wässer getaucht wird; ein Härten mit Öl
oder ein partielles Härten, z. B. beim Schmieden eines Schwertes, ist
gänzlich unbekannt.
Aus obigen Gründen sind die besonders guten Schwerter, denen
die Bahauschmiede ihren Ruhm verdanken, nur selten zu findeil und
nur zufällig entstanden; sie können nie in Qualität mit den besten
Waffen europäischer Schmiede konkurrieren. Weitaus die meisten.
Schwerter besitzen mehr die Eigenschaften eiserner, als stählerner
Waffen und auch diejenigen mit schöner Einlegearbeit habe1 ich oft
von den Eigentümern geradebiegen sehen, wenn sie durch den Ge-,
brauch gelitten hatten. Bisweilen springen aus' den Schneiden Teile
heraus oder fliegen grosse Stücke ab u. a. m. Somit ist es, abgesehen,
von den mit dem Schmelzen des Eisens verbundenen Schwierigkeiten,
begreiflich, dass die Eingeborenen unter den an den Küstenplätzen
eingekauften Artikeln hauptsächlich auch grosse Mengen guter Eisenstäbe
ins Innere hinaufführen, trotz der Schwere der Lasten. Aus diesem
Eisen geschmiedete Schwerter werden denn auch viel höher geschätzt,
als die aus eigenem Material verfertigten.
Von den im täglichen Leben der Bahau viel gebrauchten geschmiedeten
Gegenständen sind einige auf Tafel 51 abgebildet. Vor allem
das eigentümliche dajakische Beil (ase) Fig. 1, von kleinem Umfang
und besonderer Eorm,r das vielfach von einheimischen Schmieden hergestellt,
aber auch in grösser Anzahl von der Küste eingeführt wird.
Da dièse Beile , den Dajak nur, wenn sie billig sind, verkauft werden
können und diese sich bereits seit Jahrhunderten mit ihrer Herstellung
befassen, sind ihre eigenen Produkte häufig, aber nicht immer, besser
als die eingeführten. Mit guten Exemplaren leisten die Eingeborenen
beim Fällen der bisweilen sehr harten Waldbäume Wunderbares, auch
sind sie, was-für ihren Wert spricht, zum Verkauf derselben nicht zu
bewegen. - '
Die Beile! werden an den Stielen in der auf Fig. 3 .gezeigten Weise-
befestigt ; das Eisen 3 b ruht mit seinem schmalen Ende auf einer Verbreiterung'
3 â des elastischen Stielteils ^ c. Die Befestigung, geschieht
durch ein Flechtwerk von Rotang, das mit besonderer Sorgfalt in der
Regel derart angebracht wird, dass das Beil zwar nach vorn gleiten
kann, beim' Schlagen jedoch stets fester ins Flechtwerk hineingetrieben
wird. Nach dem gleichen Prinzip ist auch der Hammer (Fig. i i ) auf
seinem Stiel befestigt. Zum Schutz der Schneide beim Tragen wird diese
mit einem Rotangfutteral versehen, was bei kostbaren Werkzeugen
Öfters geschieht, wie z'. B. auch beim Dechsel (Fig. 8) eine geflochtene
Scheide , am Stiele hängt. Der Stiel des Beils besteht aus zwei
Teilen, dem dickeren Holzgriff 3 f und dem dünneren biegsamen Teil
3 c, der den Schlägen die nötige Elastizität‘.verleihen muss, c ist
mittelst einer Art von Guttapercha (d) im Griff befestigt. Die gleiche.
Einrichtung ist an den Werkzeugen 8 und 11 zu sehen.
Bemerkenswert an Fig. 3 Ut noch däs hübsche Flechtwerk von
kebalan am oberen Ende des Griffs, das 'zwar, wie auch 8 und 1 1
zeigen, fast stets angebracht wird, um eine Spaltung des Holzes zu
verhindern, hier aber besonders breit und sorgfältig ausgeführt ist.
Nach den Beilen verdienen die "Dechsel die meiste Beachtung ; sie
kommen in zahlreichen Modellen vor : zur Herstellung von Brettern
werden die breiten, platten gebraucht (Fig. 8), beim Bau von Böten,
zur Abplattung der runden Oberfläche, mehr die - runden, wie Fig. 51
während die kleinen, Fig. 7, z. B. zur Entfernung der Aussenrinde
eines Hirschhorns dienen. Dechsel mit langen Stielen werden auch wohi
wie in Europa zum Glätten von Planken angewendet. Wie die Dechsel
bei der Bearbeitung von Böten gebraucht werden, ist auf Tafel 5 7
dargestellt.
Das Jäteisen (Taf. 51 Fig. 2) ist im Grunde nur ein roh geschmie