seines Umzugs in eine Gegend, wo guter Lehm zum Brennen nicht
mehr zu finden war, die Töpferei aufgegeben hatte. Der Hauptgrund
lag natürlich darin, dass diese unsoliden Gefasse durch die dauerhafteren
eisernen verdrängt worden waren. Bei meiner Rückkehr im Jahre
1 898 hatten auch andere Stämme von meinem hohen Angebot für
Töpfe gehört, daher brachten mir besonders die Ma-Suling noch mehrere
alte Exemplare zum Kauf. Augenblicklich hat sich die Töpferei, also
unter den Bahaustämmen am Kapuas und: Mahakäm nur noch in rudimentärer
Form im Kultusdienst erhalten.
Bei einigen dieser Stämme, wie den Ma-Suling, werden auch noch
einige andere Gegenstände äus Lehm gebrannt, z. B. beim Anfang
der Ernte grosse viereckige Schüsseln, in denen der halbreife Reis
über dem Feuer getrocknet wird, um ihn dann später durch Stampfen
entspelzen zu können. Ob dieser Brauch zum Kultus gerechnet werden
muss, weiss ich nicht, soviel ist aber sicher, dass andere Stämme für
dieses Reistrocknen grosse eiserne: Pfannen benützen.
Unter den Könja von Apu Kajan ist, wie gesagt, die Töpferei noch
in vollem -Schwange; sie wird dort vor allem beim Stamm der Ma-
Kulit eifrig betrieben, der diese. Töpfe als Tauschartikel auf Handelsreisen
mitnimmt. Die Töpfe. werden für den Transport zu je 6—8
aufeinander gestülpt und diese Reihen dann durch parallel gelegte
Holz- oder Bambusstöcke und Rotang zu einem Packen verbunden.
. Bei allen diesen Stämmen wird die Töpferei von Frauen betrieben.
Sie gebrauchen hierzu eine besondere Lehmart, die nur an einigen
Orten am Mahakam und Kajan zu finden ist. Der Lehm wird in der
Sonne "gut getrocknet, im Reisblock feingestampft und dann durch
Sieben von kleinen i Steinen und anderen groben Bestandteilen gesäubert.
Dann feuchten ihn die Frauen an und mengen ihn mit- Reisspelzen,
um seine Festigkeit zu erhöhen. Aus dieser Masse formen
sie mit der Hand, indem sie den Lehm um einen runden Stein von
.der gewünschten Grösse pressen, die Töpfe, die sie dann in die Sonne
zum • Trocknen stellen. Zur Bearbeitung der Aussenseite dient ein mit
Schnitzfigüren versehenes Brettchen (Fig. 19 Taf. 51) • die Töpfe sind
daher von aussen nicht glatt, sondern mit einfachen Figuren, verziert,
wie an allen auf der gleichen Tafel abgebildeten Exemplaren deutlich
zu sehen ist- (Fig. 12— r8). Das Härten der in der Sonne getrockneten
Töpfe geschieht mittelst Harzpulver, mit dem in sehr dicker
Schicht die innere und äussere Oberfläche überzogen wird. Werden