Einrichtung eines ‘Ma-Tuwän-Hauseg.
offene Galerie der Kajan äwä genannt und dient ebenfalls als Gast-
und Versammlungsraum. Der Eingang o o o zur äwä befindet sich unterhalb
der amin. Von dieser aus kann man zwar in die äwä, hinuntersehen
aber nicht umgekehrt, auch sind beide Räume nicht durch eine Treppe
verbunden.
Derartige Häuser im Long-Glat-Stil sieht man auch vielfach unterhalb
der Wasserfälle am mittleren Mahakam, u.a. in Long Howong. Hier
sind die verschiedenen Häuserreihen so in Quadratform aneinander
gebaut, dass man unterhalb der Wohnungen, auf dem zweiten Fuss-
boden, die ganze Niederlassung passieren kann, ohne dass man, wie
an anderen Orten, Bretterstege von der einen Reihe zur anderen benützen
muss.
Von der dritten dajakischen Bauart kann man sich am besten nach
dem auf Tafel 23 (oben) abgebildeten Hause der ‘Ma-Tuwän in Long
Deho eine Vorstellunog machen. Diese Häuser ogleichen in vieler Hinsicht
denen der Long-Glat-Häuptlinge, nur besitzt hier jede Familie
eine derartige Wohnung, und da die Seitenwände der äwä hier fehlen,
bildet diese eine Galerie, die an der Vorderseite des Hauses längs
der ganzen Reihe Wohnungen durchläuft und mit diesen, zum, Unterschied
von der äwä der Long-Glat, durch Treppen in Verbindung
steht. In dieser äwä spielt sich das Tagesleben der Bewohner ab,
ganz wie in den Galerien der Kajan. Diese Stämme benützen auch
Plattformen, die sie aus Bambus in einem geringen Abstand vom Hause
bauen. Auf ihnen werden Reis und andere Viktualien,. ausserhalb des
Bereiches von Schweinen und Hunden, getrocknet.
Die verschiedenen Stämme halten sich, wie an ihre besonderen
Sitten, so auch an ihren eigenen Baustil. Daher findet man in Niederlassungen,
die von mehreren Stämmen bewohnt werden, die erwähnten
drei Bauarten neben einander, so z. B. in Lulu Njiwong. Die
beiden ersten Bauarten sieht man in Batu Sala und in Long TSpai.
In ' Long Deho stehen nebeneinander Häuser der zweiten und dritten
Form, während in geringem Abstand von diesen die Uma-Wak in
einem Hause nach dem ersten Stil wohnen.
Vergleicht man diese Arten von HäuSern mit denen vieler Stämme
am Barito, die mit festen Palisaden und Standplätzen für Krieger versehen
sind, so erscheint es zweifellos, dass sie mehr dem friedsamen
Leben von Ackerbauern als dem kampflustiger Kriegerstämme angepasst
sind. In Apu Kajan, wo die Bewohner mutiger sind und aus-
ZWEI GETRENNT STEHENDE HÄUSER DER MA-TUWAN.
Links unter dem Dache ein erhöhter Bretterboden (uwa), rechts oben der eigentliche Wohnraum (amin);
unter den Häusern liegen Böte.
Demmeni pliot.
HERSTELLUNG VON SCHINDELN.
Rechts werden Holzstücke mit hölzernem Keil gespalten, links die Stücke mit Schwertern bekappt.
L ichtdruck Em rik «fe B inger, Haarlem.