bindung stehen, beweisen sie mehr eine grosse Fertigkeit im Schnitzen
als einen feinen Kunstgeschmack. Steift man sich die mangelhaften
Hilfsmittel des Künstlers vor, so legen diese eingesenkten Spiralen in
der Tat ein sprechendes Zeugnis für seine Geschicklichkeit ab. Ein
bemerkenswertes Beispiel ist in dieser Hinsicht der Griff des Schwertes
d auf Tafel 29 Teil I. Hier hat der Schnitzer, ein Könja, an den
äusseren Öffnungen der beiden Kanäle Hornstücke als Brücken stehen
lassen, wie das Bild deutlich zeigt, so dass zu beiden Seiten von
diesen nur schmäle Öffnungen frei geblieben sind. Nichtsdestoweniger
ist es ihm doch möglich gewesen, dort innen in dem schwammigen
Horngewebe noch gut geformte Spiralen auszuschneiden.
Die beiden haupt aso, die auf Tafel 64 dargestellt sind, repräsentieren
die schönsten Schnitzwerke, die ich bei diesen Stämmen
sah. Besonders ist der Griff K wing Irangs sehr kunstvoll entworfen
und geschnitzt. Er stammt aus früherer Zeit und muss von einem
der Vorväter des Häuptlings verfertigt worden sein. Die früher behandelten
Motive nehmen in dieser Verzierung eine untergeordnete
Stelle ein und haben noch eine weitere Umbildung erlitten. Die zwei
im Unterrand vorkommenden Blutegel sind hier platt geschnitzt; zwischen
ihnen ist ein kleiner Arm erkennbar. In dem an der Spitze gelegenen
Teil kommt in der unteren Ecke eine auf dem Hinterkopf
liegende kleine Maske vor, um welche unten ein Arm geschlagen ist.
Über dieser Maske springt ein dicker Arm mit einem deutlichen Ellbogenring
aus dem Schnitzwerk vor. In diesem Griff ist eine grosse
Höhle ausgeschnitten, die gleich der Oberfläche reich mit hervortretenden
feinen Linien verziert ist; den Boden derselben bilden einige
Spiralen, die jedoch hinter der Brücke, die über diese Höhle läuft,
nur undeutlich zu sehen sind. Die Qualität dieser Schnitzerei kann
mit guter chinesischer Arbeit verglichen werden, wobei noch berücksichtigt
werden muss, dass Hirschhorn sich viel mühsamer bearbeiten
lässt als Elfenbein.
Der rechte Griff, der viel weniger fein ausgeführt ist, gehört
doch noch zu den besten Exemplaren, die am Mahakam noch zu
finden sind, und beweist ebenso sprechend wie der vorige, wie sehr
die besten unter diesen eingeborenen Künstlern sich von den ursprünglichen
Motiven unabhängig zu machen verstehen, ohne diese doch
gänzlich zu verleugnen. So wird die o ö rechte untere Ecke von einem
breit ausgearbeiteten Blutegel eingenommen, der mit der Spitze in die