Passieren des Kiham Halo. 19
hatten, waren wir sehr erfreut, als zwei Böte mit Kajan kamen, um
uns nach oben abzuholen. Als wir abends auf einer Geröllinsel am
Fuss des Batü Tönöbang lagerten, erschien eine grosse Gesellschaft
Männer aus Uma Mehak, die, einmal aufgefordert, nun doch gern ihren
Tageslohn verdienen wollten. Meine Entrüstung über ihr langes Zögern
machte so viel Eindruck, dass sie auf meinen Vorschlag, uns nicht
nur bis Long Bagun, sondern nötigenfalls auch noch weiter bringen
zu wollen, sogleich eingingen.
Mit Hilfe der zahlreichen Mannschaft ging es am folgenden Morgen
schnell weiter nach Long Bagun, wo wir K wing Irang mit den Seinen
auf einer Insel gelagert antrafen; B ie r war bereits mit einem
Kajanboot den Bunut hinaufgefahren. K wing Irang, der es wie ich
für geraten hielt, den günstigen Wasserstand zur Weiterreise zu benützen,
gab SoRong den Befehl, mich mit seinem Boote zu begleiten.
Nachdem ich noch B ua und deren Gemahl R aup am jenseitigen Ufer
einen kurzen Besuch gemacht hatte, fuhren wir denn auch weiter bis
zu einer Geröllinsel beim Beginn des Kiham Halo, wo wir übernachteten.
Früh am anderen Morgen brachen wir auf und hielten unser
Frühstück auf der Insel NSha Lunuk, auf der alle, die zur Fahrt über
den Kiham Halo einen günstigen Wasserstand abwarten, ihr Lager
aufzuschlagen pflegen. Hier glaubten unsere Männer aus Uma Möhak
aber genug geleistet zu haben und erklärten, nicht weiter zu können.
Da es noch nicht einmal Mittag war, versicherte ich ihnen, dass ich
alle Verantwortung für ein eventuelles Unglück mit dem grossen Boot im
Kiham Halo auf mich nehmen wolle und dass auch das langsam steigende
Wasser kein Hinderungsgrund sei, worauf die Leute sich, wenn auch
zögernd, auf den Weg machten. Als die Männer, die mit dem kleinen
Gepäckboot vorausgefahren waren, am Anfang der Flüssenge
nochmals das Gepäck an Land zu tragen begannen, rief ich ihnen zu,
dass sie durchaus weiter müssten, und von jetzt an widmeten sie alle
Aufmerksamkeit und Kraft ihrem Boote. Das Wasser stand zwar tief,
strömte aber doch infolge der grossen Enge des Flussbettes sehr heftig;
dabei entstanden an den zerklüfteten Ufern ständig Wirbel und Strudel,
die unserem grossen Boote nicht viel anhaben konnten, aber immerhin
mit grösser Anspannung überwunden werden mussten. So lange die Ufer
noch schräg aufstiegen und aus stark verwittertem Gestein bestanden,
boten sie den Haken der Bootsstangen einen genügenden Halt und
wir gelangten schnell vorwärts. Weiter aufwärts verengte sich aber das