weiter aufwärts eine Landungsstelle gebaut o o und diese durch einen ogut
unterhaltenen Fussweog mit dem Dorfe verbunden. Der augöenscheinlich
bereits seit lange benützte Weg war über eine grosse Strecke mit behauenen
Baumstämmen (fiäläng) belegt und führte über einige grösstenteils
mit Gestrüpp bewachsene Hügel auf eine etwa ioom hohe Wand
des Djömhängtals, yon wo aus man einen prachtvollen Blick auf das
Tal selbst mit dem darin gelegenen Dorf und das Land von Apu
Kajan genoss. Für müde Reisende, die auf dem Heimwege ausruhen
wollten, hatte man hier ein Aussichtshäuschen [kubti) gebaut, das aus
einer erhöhten Diele mit einem Dach darüber bestand.
Auf Bui D ja l o n g s Vorschlag machten wir hier Halt, um den Bewohnern
seines Dorfes durch Abschiessen der Gewehre unsere Ankunft
anzukünden. Während der Vorbereitungen hierzu bemerkte ich,
dass der Charakter der vor mir liegenden Landschaft ein ganz anderer
war als am Kapuas und Mahakam. Zwar erschien die Umgegend auch
hier bis auf grossen Abstand hügelig und bergig, aber vom ursprünglichen
Wald war nur noch hoch auf den Abhängen etwas zu sehen.
An Stelle desselben erhob sich auch beinahe nirgends junger Wald
(tälon), sondern Gestrüpp und hohes Gras, mit vereinzelten Bäumen,
eine Landschaft, der ich im ganzen übrigen Teil von Mittel-Borneo
noch nicht begegnet war. Dies fand hauptsächlich darin seinen Grund,
dass die Bevölkerung dieses Gebiets sehr dicht war und den Ackerbau
intensiv betrieb.
So konnten wir denn in dem sehr flachen und völlig waldlosen Tal
des Djömhäng unter uns Tanah Putih in seiner ganzen Ausdehnung
übersehen. Sogleich fiel mir auf, dass hier nicht wie gewöhnlich?nur
i—2 Reihen langer Dajakhäuser beieinander standen,, sondern dass
das Dorf aus etwa io regelmässigen Häuserreihen zusammengesetzt
war. Hieraus liess sich bereits auf eine starke Bevölkerung schliessen,
doch bestärkte Bui D ja l o n g noch diese Vermutung,' indem er uns
auch auf die ausgedehnte Anlage der Reisfelder von benachbarten
Niederlassungen in anderen Flusstälern aufmerksam machte. Wir erwarteten
hier oben die Nachzügler, dann stieg unsere ganze Karawane,
bestehend aus 60 Könjaträgern, einigen Kajan und Pnihing, meinen
Malaien und: uns in einem imposanten Zug auf dem breiten Wege ins
Tal hinab.
KUBU AUF DEM WEGE NACH TANNAH PUTI .
Rechts Figur zur Abwehr böser Geister.
Demmeni phot.
PRUNKGRÄBER VON BUI DJALONGS SOHN
(links) und Tochter (rechts); im Bilde rechts ein dazugehöriger beflaggter Mast.