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Stielen, um mit diesen das Holz von innen wegzuhacken. Die feinere
Bearbeitung wird allmählich und bei der Wohnung vorgenommen,
wie Taf. 57 es uns vorführt. Um den Wänden die erforderliche Dünne
und Glätte zu geben, wendet man platte Dechsel an kurzen Stielen
an (Fig. 5 und 8 Taf. 51), wie sie von den Männern auf der Abbildung
gehandhabt werden.
Sollen die Boote nicht sogleich gebraucht werden, so lässt man sie.
vom Wasser aüslaugen. Bestehen sie aus Eisenholz, das im Wasser
sinkt, so versenkt man sie ins Wasser, ist das Holz aber leichter als
dieses, so lässt man die Boote mit einigen Balken als Unterlage auf
dem Lande stehen, bis der Regen sie mit Wasser füllt. Indem man
das Regenwasser einige Mal durch eine Öffnung im Boden ausfliessen
lässt, wird die Auslaugung des Holzes befördert.
Da ein solches rundes Boot im Wasser nicht stabil genug ist, wird
es erst durch Auslegen im Feuer für den Gebrauch tauglich gemacht.
Zu diesem Zweck stellt man das- Boot auf einige, ein paar Fuss hohe
Unterlagen und setzt es dann während etwa 8 Stunden in seiner ganzen
Länge zwei Reihen von gut ö 0 flammenden Holzfeuern aus,< w- obei
man durch Schlagen mit grünen, beblätterten Zweigen, die man in
das im Boote befindliche Wasser taucht, ein Verbrennen des. Holzes
an der Aussenwand verhütet. Die Seitenwände biegen sich dann langsam
nach aussen; man lässt ihre Ränder anfangs absichtlich soviel
höher, damit sie nach der Auslegung mit dem Vor- und Hintersteven
ungefähr in eine Ebene zu liegen kommen. An noch nicht genügend
ausgebogenen Stellen wird das Feuer etwas länger unterhalten, doch
beeilt man sich gleichzeitig, die im voraus fertig gearbeiteten Ruderbänke
auf die innen zu beiden Bootsseiten stehengelassenen Spanten
(Taf. 57) festzubinden. Dies geschieht mittelst Rotang, den man durch
die in die Bretter und Spanten gebohrten Löcher zieht und dann festknüpft.
Auf diese Weise wird bei der Abkühlung eine nachträgliche
Einwärtskrümmung verhindert, die bei einigen Holzarten leicht vorkommt.
Am Mendalam kennt man zwei • Formen von Booten, nämlich solche
mit spitzen Enden (harok) und mit stumpfen (bung). Am Mahakam sah
ich nur die erste Aft.
Die Bootsränder werden, um ein Eindringen des Wassers zu verhindern,
durch Bretter erhöht. Diese Schanzkleidung wird auf die gleiche Weise wie
die Ruderbänke mit Rotang an die Ränder befestigt. Ein Verkleben der
Öffnungen mit dmnpul (Harzpulver, Pflanzenfasern und Petroleum) ist