Bedeutung der Kunstmotive. 241
welche in der für Gliedmassen beinahe stets charakteristischen Form
angebracht worden sind, nämlich um das Haupt hinaufgeschlagen und
dieses mit den Händen umfassend. So unterscheiden wir die Oberarme
bei n die bei 2 ansetzenden Unterarme und ' an diese Og efüOgt die Hände
mit den 3 stark stilisierten Fingern bei 3. Finger werden im allgemeinen
bei der Stilisierung am meisten umgebildet und kommen dann
in verschiedener Anzahl vor. Von den dreien, die hier erkennbar sind,
sehen wir einen an die Aussenseite des Auges gelegt, den mittelsten
wie eine Spitze in der Verlängerung des Unterarms auf die Stirn gestützt
und den dritten stark verbreitert und. abgerundet an der Seitenwand.
Beachtenswert ist, dass sowohl am Ellbogen bei 2 als am
Puls bei 3 ein linienförmiger Halbring um den Arm angebracht ist;
diese Verdickung, besonders die am Ellbogen, wird bei der Verwendung
des Arms oder Beins als Verzierungsmotiv beinahe nie fortgelassen
und kann daher als Erkennungszeichen dienen. Dies gilt sowohl für
menschliche als für tierische Gliedmassen. Diese feinen Verdickungen
kommen z. B. vor an den Vorderpfoten (bei 3) des Monstrums auf
Deckel g Taf. 60 und an den Pfoten der Tierfiguren a, b, c und f
auf Taf. 33.
Dass derartige- Erkennungszeichen in der Tat notwendig sind, um
die ursprüngliche Bedeutung der einzelnen Teile einer Verzierung unterscheiden
zu können, kann aus den Deckeln g‘ und i auf Tafel 60
ersehen werden, wo bei 4 eigentümliche Verzierungsmotive als Wülste
gebraucht sind, die man beim Fehlen der Hände nur schwerlich als
Gliedmassen hätte erkennen können. Dieses Zeichen ermöglicht es uns, * o >
auch die Bedeutung bestimmter Teile im Schnitzwerk der Griffe a, c,
d und e auf Tafel 63 festzustellen. Auf den. eigentümlichen langen
Teilen, die bei c unter 5 angedeutet sind, treten diese Verdickungen
ebenfalls mehr oder minder deutlich hervor, wodurch also ein Arm,
ein Bein oder eine Pfote als Ausgangsmotiv dieser Partie des Schnitzwerks
angenommen werden muss, auch dort, wo diese Verdickungen
gänzlich fehlen sollten.
In der - Verzierungskunst dieser Bahau begegnet uns noch eine andere
Maske, die von der des Menschen abgeleitet ist, nämlich die
Menschenmaske mit grossen Hauzähnen im Ober- und Unterkiefer,
welche nach der - Vorstellung dieser Stämme dem Antlitz der bösen
Geister entspricht. Die zwei Holzmasken in Teil I Tafel 57 sind ein
gutes Beispiel für diese Motive, die man mehr oder weniger stilisiert