betragen musste. Alle diese Häuser standen auf dem flachen Ufer des
Kajan an der Mündung des Nawang. Unweit des Flusses erhoben
sich Hüo-el, auf denen aber keine Häuser standen; alle Dorfleute wohnten
dicht beim Fluss, der ihnen Wasser> und Badegelegenheit bot
Zwischen den verschiedenen Häusern liefen gute Wege, die hier und
da noch mit behauenen Balken oder Brettern belegt waren; der dazwischen
liegende Boden war teilweise von Unkraut und Gras gesäubert.
.
In unregelmässigen Gruppen standen zerstreut kleine Reisscheunen,
die im Gegensatz zu den langen Häusern ganz aus Holz gebaut waren
Jede Familie besass meistens mehr als eine Vorratsscheune, weil
der Ernteertrag bei den Künja in Folge ihrer Arbeitsamkeit ein viel
grösserer ist als bei den Bahau. Ob es diesem Umstand zugeschrieben
werden muss, dass erstere 3 Mal täglich, letztere nur 2 Mal zu essen
pflegen, wage ich nicht zu entscheiden, denn es ist auch möglich, dass
das kältere Klima von Apu Kajan ein grösseres Nahrungsbedürfnis
bedingt. ,
Die Dächer und Wände der gewöhnlichen Häuser bestanden auch
hier zum grössten Teil aus Blättermatten, nur die Dächer der Häuptlingswohnungen
waren mit wenigen Ausnahmen mit Holz gedeckt. Auf
den Fussboden in der »Galerie hatte man besondere Sorgfalt verwandt,
seine Bretter waren aussergewöhnlich breit und dick. Das Alter und
die Dicke der Pfähle in den Häuptlingshäusern liessen erkennen, dass
sie bereits mehreren Generationen gedient hatten und stets wieder von
der alten Niederlassung nach der neuen mitgewandert waren. Bei den
Häusern standen nur wenige Fruchtbäume; auch kleine eingezäunte
Gärtchen, wie sie sich sonst in den Dörfern der Bahau und Könja
fanden, fehlten hier, wodurch das Ganze ein unfreundliches Aussehen
erhielt.
Anderen Tags, am 4. Oktober, wiederholte sich hier das Schauspiel
von Tanah Putih. Aus dem grossen Dorfe selbst und wahrscheinlich
auch aus der Nachbarschaft strömte vom frühen Morgen an eine Menge
./Menschen herbei, um uns zu betrachten, die in fröhlichem Gedränge
über alles schwatzten, was sie sahen. Mit. unseren Malaien standen sie
sehr bald in bestem Einvernehmen; meine Leute folgten jetzt meinem
Beispiel und waren gegen die Könja viel nachsichtiger und geduldiger
als früher den Bahau gegenüber. Übrigens trug die Überzeugung, dass
sie sich durch Erregung des Missfallens ihrer Umgebung der grössten Ge