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Anwendung der Motive. 263
ist, hat man bei c an vier Stellen in kunstvollen Schlingen eine hübsche
Flechterei um die beiden Brettchen angebracht, eine auch am
Mahakam sehr gebräuchliche Verzierungsweise.
Von derartigen im Mahakamstil verfertigten Scheiden sind zwei unter
a und b auf Tafel 29 und unter d und e auf Tafel 30 Teil I abgebildet.
Auch hier sind drei hübsch gewundene Rotangschlingen um die
Scheiden gelegt, doch dienen sie hier dazu, das Vorder- und Hinterbretteben
aneinander zu halten. Ausserdem ist die Aussenseite oben
bei solch einer Scheide stets mit Schnitzwerk verziert, wenn nicht, wie
bei c, das Holz, aus dem dieses Vorderbrett besteht, hierfür unbrauchbar
ist. Am Mahakam bemüht man sich nämlich, dieses Vorderbrett
aus einer anderen und schöneren Holzart herzustellen als das Hinterbrett.
Sehr häufig begegnet man einer weichen, schöngeflammten Holzart,
wie bei b, die dann mit viel Geschick glatt gescheuert und poliert
wird. Oder auch man wendet ein hartes, leicht polierbares Holz an,
das mit Sorgfalt geschnitzt und poliert wird wie z. B. a Tafel 29 und
d Tafel 30. Dass man auch eigentümliche Naturprodukte zu schätzen
weiss, ersieht man aus der Scheide e, für deren Vorderbrett man das
vom Flusswasser ausgelaugte Holz eines bestimmten Baumes benützt
hat. Durch die Einwirkung des Wassers wird dieser Baum an der Ober-
.fläche sehr . unregelmässig angegriffen, wodurch bisweilen sehr eigentümliche
Muster entstehen, deren regelmässigste Teile wie die Vorderseite
dieser Scheide e aussehen. Die aus weissem Rotang gewundenen
Schlingen sind hier in die breiten Gruben des Vorderbrettchens
gelegt worden, deren rauhe Oberfläche weggeschnitten worden ist.
Vom künstlerischen Standpunkt, sind die Schwertscheiden der Men-
dalam-Kajan die wertvollsten, da die ganze Verzierung mittelst Schnitz-
und Einlegearbeit angebracht wird. Beispiele für diese Scheiden sind e
auf Tafel 29 und a, b,_ c, f, g und h auf Tafel 30 Teil I. Wie aus
diesen wenigen Stücken bereits ersichtlich, O ' ist die anogewandte Schnitzerei
von sehr verschiedener Art. Erstens besteht sie, bei f und h, in
Hochrelief, beT a, b und c in Flachrelief; zweitens ist ihre Verteilung
auf-der langen, platten Fläche sehr verschieden.
Sehr gebräuchlich ist eine Verzierung wie bei a, b und c. Bei der
Zusammensetzung der hier angewandten Figuren sind die oben bereits
besprochenen Motive benützt worden, hauptsächlich die vom Menschen
abgeleiteten. Sehr leicht erkennbar ist z. B. bei b mitten auf der Scheide
eine ganze Menschenfigur. Um den mit Augen, Nase und Mund ver