
hinter der Mitte der Costa erreicht nahezu den Tornus; sie ist auf ihrer Innenseite etwas geschwungen;
vor dem Saume ist ein schmäleres Band der gleichen Farbe, gewöhnlich die äußere Grenze des dunklen
Schattens umschließend und von der Costa vor dem Apex zum Saume oberhalb des Tornus reichend;
zwischen diesem äußeren glänzenden Band und der vorhergehenden glänzenden Binde ist eine
Reihe von ungefähr fünf kleinen schwarzen Punkten aufgerichteter Schuppen an der äußeren Hälfte
des dunklen Schattens, zwei über und zwei unter der Mitte des Flügels; bei manchen Stücken
findet sich auch ein Fleckchen auf gerichteter schwarzer Schuppen am äußeren Drittel der Falte;
Fransen bleich kanariengelb, mit bräunlichen Spitzen am Tornus. Spannweite 17 18 mm. Hinterflügel
braun; Cilien in ihrer äußeren Hälfte weißlichgrau. Abdomen graubraun, Analbusch ockerfarben.
Beine weißlich ockerfarben.
Hab. Japan; Korea (Gensan) VI.
Eine blasse Varietät von Gensan (?) ist fast gänzlich ohne die braune Schattierung, ist blaß
kanariengelb, die metallischen Binden von mehr rötlichem Schein, ohne die braunen Schuppen.
Dieselbe Variation der Färbung findet sich bei der nahestehenden loefflingiana L.; aber diese
Spezies hat einen spitzeren Apex und ganz andere Zeichnung.“
4. ? Chrosis exuberans Wl s hm. (Tortrix exuberans) Asiatic Tortr. Anm. & Mag. Nat.
Hist. (7. s.) V. 1900 p. 456.
(Übersetzung): „Fühler blaßgelb, Palpen blaßgelb, das Mittelglied rauh bekleidet oben
und unten, das Endglied aufgerichtet, schlank, nackt, Kopf und Thorax blaßgelb, die Enden der
Schulterdecken rötlich ockerfarben. Vorderflügel lebhaft gelb, reichlich gesprenkelt mit lebhaft
rötlich ockerfarben, die Sprenkelung in der Außenhälfte mit der Tendenz, quer zusammenzufließen;
jedes der zahlreichen Fleckchen trägt in der Mitte glänzende rötlich lila metallische Schuppen, und
es finden sich auch einige aufgerichtete Büschelchen zerstreut auf der Fläche, in welche einige wenige
sehr dunkelbraune Schuppen eingemischt sind; Fransen lebhaft gelb. Spannweite 16 mm. Hinterflügel
rötlich-bräunlich. Abdomen ebenso. Beine blaß bräunlichgrau.
Hab. Korea (Gensan) VI. (Unicum).“
Sollte sich heraussteilen, daß die beiden letzten Arten die Adern III3 und IVX der Vorderflügel
in normaler Weise mit getrenntem Ursprung besitzen, so müssen sie zur Gattung Tortrix gestellt
werden.
VIII. Gattung: Pandemis Hb. (1818).
Als Type dieser Gattung ist Pandemis corylana F. (textana H b.) zu betrachten.
Das einzige Merkmal, das berechtigen kann, diese Gattung von der folgenden großen Zahl
der Vertreter der Gattung T o r t r i x zu trennen, ist die sog. „Ausnagung“ an der Basis der Fühler
beim (J. Wie schon im allgemeinen Teil erwähnt wurde, ist das auf das größere Basalglied folgende
kurze Glied an seinem distalen Ende einseitig verbreitert; das darauf folgende dritte Fühlerglied
ist beträchtlich länger und beginnt so dünn, wie die nächsten, ist aber an seinem Ende« auch einseitig
zahnartig verbreitert, während sich die übrigen glatt aneinander reihen. Durch die Beschuppung
und die Bewimperung der Fühler werden die Grenzen der einzelnen Glieder verdeckt und geebnet,
nur der Raum zwischen dem Vorsprung des zweiten und dem des dritten Gliedes erscheint als
deutliche Einkerbung oder „Ausnagung“. (Taf. I Fig. 10, 11.)
Wenn man die Eigentümlichkeit als genügend betrachtet zur Aufstellung einer besonderen
Gattung, so muß man natürlich konsequent sein und alles daraus fernhalten, was das Merkmal nicht
besitzt; daher muß eine ganze Anzahl von Spezies, die bisher in diese Gattung eingeordnet war, daraus
entfernt und zu T o r t r i x gestellt werden, mit welcher Gattung im übrigen völlige Übereinstimmung
herrscht: Ader II4 und II5 der Vorderflügel entspringen getrennt und umfassen den Apex, auf den
Hinterflügeln entspringen Ader II und IIU dicht beisammen und laufen anfangs parallel, um später
zu divergieren und den Apex zu umfassen, Ader I II3 und IVX entspringen dicht beisammen oder aus
einem Punkt, Ader III2 entspringt nahe dabei und ist etwas gebogen an ihrer Basis. Die Palpen
sind gerade vorgestreckt und überragen den Kopf um dessen Länge, der Thorax ist ungeschopft,
die Vorderflügel haben einen ziemlich steilen, beim $ meist gestreckten, beim $ leicht geschwungenen
Saum, die Costa ist anfangs stark gebogen, späterhin gerade oder leicht geschwungen, der Apex
nicht vorgezogen. Die Zeichnung besteht auf den Vorderflügeln in einem zuweilen dunkleren Basalfeld,
einem Schrägband und einem Praeapikalfleck, dazu meist reichlicher Querrieselung resp. Gitterung.
Zwei der hierher gehörigen Arten haben eine weite Verbreitung fast über das ganze Gebiet,
die übrigen sind mehr südliche Formen.
Die bekannten Raupen sind Blattwickler und leben polyphag auf Laubholz und Kräutern
in einer, wohl auch zwei rasch folgenden Generationen im Frühling.
1. Pandemis corylana F. Ent. Syst. III, 2 p. 260 No. 76; T r. VIII p. 66; D u p. IX p. 60
tab. 238 f. 4; Wo o d f. 855; HS. IV p. 167; He i n . p. 35; Sn ei l . II, 1 p. 202; M e y r.
p. 533; t e x t a n a Hb. f. 115.
Costa der Vorderflügel beim <£ gebogen, weiterhin gerade, Apex stumpf, Saum steil, gerade;
Costa und Saum beim $ leicht geschwungen, Apex ein wenig vortretend. Spannweite 18—24 mm.
T a f . VIII F i g . 17, 18 <J, ?.