Spitze gewöhnlich auch einige größere braune Häkchen. Aus der Wurzel zieht über der Falte eine
kurze bräunliche Strieme, ebenso über dem Dorsum eine etwas längere, die Enden beider sind durch
einen bräunlichen Schrägfleck verbunden;-auf diese Weise wird ein Wurzelfeld unbestimmt bezeichnet;
das Dorsum dahinter bis vor den Tornus ist braungefleckt und die Flecken oft über dem Dorsum
durch eine braune Längsstrieme verbunden. Mit einigen Stricheln in der Mitte der Costa steht ein
brauner Fleck in Verbindung, der sich bandartig gegen den Tornus auszieht; aus der Mitte dieses
unregelmäßigen Schrägbandes zieht ein brauner Streif in den Apex und durchschneidet hier
noch die Fransen. Über dem Tornus stehen einige dem Saum parallele feine bräunliche Linien,
zwischen denen feiner Silberglanz sein kann, und hier stehen auch meist zwei Reihen schwarzer
Pünktchen. Die Fransen sind gelblich mit sehr schwacher Teilungslinie. Die Hinterflügel und das
Abdomen sind bräunlichgrau, die Fransen bräunlichweiß mit einer dunkleren und einer blässeren
verwaschenen Teilungslinie.
Die Raupe soll im August und September in Blüten von Achillea, Artemisia, Anthemis leben.
Der Falter fliegt im Juni und Juli.
Hab. Mitteleuropa, Skandinavien, Italien, Sardinien, Dalmatien, Armenien, Turkestan.
3. Thiodia anatoliana n. sp.
Vorderflügel saumwärts kaum verbreitert, Costa gerade, selbst etwas konkav, Saum mäßig
schräg, etwas geschwungen, Apex gerundet; Hinterflügel gleichmäßig gerundet, Saum unter der
Spitze flach. Spannweite 19—20 mm. T a f . XX Fi g . 39 $ T y p e. (Der helle Grund soll ziemlich
weiß sein, das Braun blasser, grünlichgelber.)
Kopf und Thorax sind grüngelblich, Stirn und Palpen weiß, das Abdomen ist grau. Die
Grundfarbe der Vorderflügel ist fast rein weiß, von der Mitte bis zum Saum mit lebhaftem Perl:
mutterglanz. Die dunkleren Zeichnungen sind ganz einfarbig grünbräunlich und in ihrer Verworrenheit
schwer zu beschreiben, weshalb die Abbildung, auf der sie ganz genau wiedergegeben sind,
besonders beachtet werden möge. An der Costa stehen von der Wurzel bis zur Mitte feine schwarze
Schrägstrichel, von da an vier große, meist schräg viereckige Häkchen, deren helle Zwischenräume
teilweise fein geteilt sind. Bei 34 der Costa kann man den Anfang eines Schrägbandes annehmen,
das vor der Mitte des Dorsum in dieses mündet, nachdem es zwischen der Falte und Ader einen
Vorsprung saumwärts gebildet hatte. Zwischen diesem Schrägband und der Wurzel stehen noch
zwei ähnliche, zum Teil mit dem ersten in Verbindung. Eine zweite sehr unregelmäßige Schrägbinde
kann man von der Mitte der Cösta zum Dorsum vor dem Tornus erkennen; sie ist an der Costa
bis zur Mitte weiß geteilt und enthält auch am Dorsum einen weißen Fleck; ihr distaler Rand verläuft
ziemlich gestreckt, ihr proximaler hat mehrere Aus- und Einbuchtungen. Mit den beiden folgenden
praeapikalen Häkchen steht ein unregelmäßiger breiter Fleck in loser Verbindung, der sich spitz
in den Fuß der Schrägbinde vor dem Tornus erstreckt und an seinem distalen Rand drei schwarze
Punkte übereinander trägt. Der Apex selbst ist oval grünlichbraun, einige ebenso gefärbte feine
Linien davor ziehen, indem sie verschmelzen, in den Saum unter die Spitze und darunter liegt noch
ein dreieckiger Fleck am Saum über dem Tornus. Die Fransen sind grünlichweiß mit sehr feiner
Teilungslinie. Die Hinterflügel sind grau, die Fransen blaßgrau mit feiner dunkler und breiter verwaschener
Teilungslinie.
Diese Art erhielt ich schon vor Jahren mit der folgenden zusammen zur Bestimmung von
Herrn Caradja.
Hab. Anatolien (Erivan).
4. Thiodia caradjana n. sp.
Vorderflügel saumwärts etwas verbreitert, Costa gerade, Saum recht schräg, stark geschwungen;
Hinterflügel rundlich trapezoid, Saum unter der Spitze flach eingezogen; Palpen lang. Spannweite
19 mm. T a f . XX F i g . 40 <$ T y p e . (Etwas zu dunkel blaugrün.)
Kopf und Thorax sind grünlichgrau, das Abdomen ist blaß grau, der Analbusch des gelblich.
Die Vorderflügel haben eine bleich grünlichweiße Grundfarbe. An der Costa stehen von der Wurzel
bis zur Mitte zahlreiche feine und kurze schwarze Schrägstrichel, am Dorsum senkrechte braungrüne
feine Wellenlinien, die die Costa nicht ganz erreichen, gegen die Mitte hin aber zu einem verwaschenen
Fleck zusammenfließen. In der Mitte der Costa entspringt schmal eine bräunlichgrüne Schrägbinde,
saumwärts sqharf, wurzelwärts verwaschen, die sich dann verbreitert und ziemlich steil ins Dorsum
vor dem Tornus mündet, an»Ader IV etwas unterbrochen. Hinter der Mitte der Costa folgen zuerst
feine, aber längere scharfe Schrägstrichel, die gegen den Apex hin zu einigen schlanken Häkchen
werden mit feineren Teilungsstricheln der hellen Zwischenräume; aus letzteren ziehen feine Silberlinien
gegen den Augenpunkt. Unter der Costa vor dem Apex liegt ein rundlicher, ringsum hell silberig
umsäumter bräunlichgrüner Fleck und darunter ein mehr dreieckiger, dessen Spitze gegen den Tornus
ausgezogen ist; dieser Fleck ist vorn breit, hinten schmal silbern eingefaßt, repäsentiert den Innenraum
des Spiegels und trägt eine senkrechte Reihe schwarzer Punkte. De r Saum ist in seiner Mitte
und am Tornus jedesmal schmal braungrün. Die Fransen sind grünlichweiß mit dunklerer und zarter
Teilungslinie. Die Hinterflügel sind blaß grau (nicht braun, wie. in der Abb.), die Fransen weiß mit
zarter grauer Teilungslinie.
Hab. Anatolien (Erivan).
5. Thiodia placidana S t d g r. Berl. ent. Zeit. 1870 p. 281.
Vorderflügel saumwärts ein wenig verbreitert, Costa fast gerade, Apex gerundet, Saum schräg,
ganz leicht geschwungen; Hinterflügel ziemlich gleichmäßig geruüdijk Spannweite 17 mm. T a f. XX
F i g. 41 :Q. (Das Braun etwas zu dick.) '
Kopf und Thorax sind rötlichweiß, das Abdomen ist fast rein weiß. Die Grundfarbe der
Vorderflügel ist rein weiß, die Zeichnungen, in der Anlage wie bei den beiden vorhergehenden Arten,
sind zart rötlieh-violettbraun, von der Wurzel zum Saum au Intensität der Farbe zunehmend. Von
^er Costa zieht eine Binde schräg bis zur Falte, von da zum Dorsum senkrecht; sie ist saumwärts
scharf begrenzt, wurzelseitig verwaschen und gegen das Dorsum hin gespalten; in dem so abgegrenzten
Wurzelfeld sind noch einige schmälere Querlinien. Von % der Costa zieht eine sich bald verbreiternde
Schrägbinde zum Dorsum vor dem Tornus; hier steht sie gewöhnlich nicht in der ganzen Breite auf,
sondern nur mit ihren Ecken; in der Mitte ist sie etwas weißlich aufgehellt. Ihr folgen an der Costa
drei größere abgestutzte Häkchen, der Apex ist gleichfalls rötlichbraun, ebenso der Saum vom Augenpunkt
bis zum Tomus. Im Saumfeld steht in Anlehnung an das erste praeapikale Häkchen ein viereckiger,
senkrecht ausgezogener Rautenfleck, der an seinem distalen Rand drei schwarze Pünktchen
trägt; aus dem praeapikalen Zwischenraum zieht eine rötlichbraune Bogenlinie verbreitert über
den Augenpunkt des Saumes und enthält gleichfalls einen schwarzen Punkt. Die Fransen sind rötlichweiß,
fein bestäubt, mit dunklerer Teilungslinie. Die Hinterflügel sind weiß, an Saum und Spitze
gelblichbraun, die Fransen reinweiß mit kaum sichtbarer Teilvmgslinie.
Hab. Sarepta, Armenien.