ein ziemlich steiles Schrägband, , zum Dorsum vor den Tornus ziehend, dessen basaler Rand unter der
Mitte und wieder vor dem Dorsum saumwärts eingebogen ist, so daß es zwischen diesen Buchten
und auch costalwärts von der ersten zahnartig wurzelwärts v ortri® Diese Binde ist übrigens sehr
verschieden deutlich, manchmal nur stückweise erhalten, saumwärts oft verwaschen, hie und da
stellenweise schwärzlich bestäubt oder mit schwärzlichen Punkten ausgestattet. Ihr Verlauf wechselt
auch etwas, je nachdem der eine oder andere Teil deutlicher ausgeprägt isl^D ie Fransen sind heller
als die Flügel, oft weißlich, um den Apex dunkler mit solcher Saum- und Teilungslinie; letztere öfters
kaum zu bemerken, Die Hinterflügel sind grau, bei den sehr hellen Stücken auch gelblich bläßgrau.
die Fransen bleich, weißlich, an der Basis auch gelblich, mit zarter Teilungslinie. Kopf und Thorax
sind bei den-dunkeln Exemplaren ungefähr .von der Farbe der Vorderflügel, bei den helleren mehr
weißlich- oder gelblichgrau, das Abdomen ist weißlichgrau.
Die Raupe isfchellgrau, auch grün- ,oder perlgrau, mit zwei helleren, manchmal gelben Längsstreifen
auf dem Rücken und einer Leiste von gleicher Farbe über den Füßen; die Wärzchen sind klein,
weiß genügt, schwarz gekernt; Kopf glänzend, sehr hellbraun, hinten braun gefleckt (nicht immer);’
Nackenschild durchscheinend, von der Farbe des Kopfes oder auch des Körpers, hinten und.’®itlich
(oft) braungefleckt. Sie lebt von April bis Juni an Ranunculus bülbosus, Convolvulus arvensis,
Sinapis, Lychnis, Chrysanthemum, Bellis, Centaurea, Aster, Anthemis, mit Vorliebe an den Blüten.
Der Falter fliegt von Ende Mai bis in den Juli; nur stellenweise, dann nicht gerade selten; die Form
ictericana und überhaupt die hellen Varietäten mehr im, Süden.
Hab. Nordwestdeutschland, Holland, England; Andalusien, Canaren, Sizilien Sardinien,
Griechenland; Piemont, Dalmatien; Nordwesten von Kleinasien.
65. Tortrix gueneana D u p. IX p. 439 tab. 259 f. 3; R a g. Ann. Soc. Ent. France 1894
p. 185; s e g e t a n a Z. Isis 1847 p. 670; HS. IV p. 202; f. 380; S t g r. Hör.'# 00. Ent. Ross.
VII p. 214.
a. V a r ? o r i e n t a n a Alp h . Trudy Russk. entom. Obsch. (russ.) X p. 48; Mem. Lep.
N. M. Romanoff. V p. 240 tab. 12 f. 7.
b. Var? s e m i b r u n e a t a J o an . Bull. Soc. Ent. France 1891 p. 81.
. Ob es sich hier um eine Spezies und ihre Varietäten, oder um verschiedene Arten handelt,
wage ich ebenso wenig zu entscheiden, wie die Frage, ob nicht alle, oder die eine oder andere dieser
Formen vielleicht zu; T. l o n g a n a gehören, da ich die Begattungsorgane von keinem Exemplar
untersuchen konnte. Unter den von mir abgebildeten Exemplaren stimmt Fig. 25 genau mit Herrich-
Schäffers Abb. 380 von segetana Z. überein; Fig. 26 ist ein Original ß a g o n o t s , der die Synonymie
besprochen hat; Fig. 27 ist ein Original A l p h e r a k y s von, seiner Smorph. orientana; Fig. 29
die Type von Sc. semibruneata J o a n; und Fig. 28 aus S t a u d. Sammlung kann sowohl zu letzterer
gehören, als auch zu gueneana Fig. 25 und 26.
Der Flügelschnitt stimmt bei Fig. 25, 28, 29 (Taf. X) überein: Costa der Vorderflügel leicht
gebogen, Apex stumpf gerundet, Saum ziemlich schräg, leicht gebogen oder fast gerade; bei orientana
Al p h . (Fig. 27) stimmt die Form völlig mit Tort, longana 5 überein mit dem sehr schrägen, allmählich
ins Dorsum übergehenden Saum, bei Fig. 26 ist der Saum steiler, der Tomus besser ausgebildet und
die Costa gerader. Diese kleinen Verschiedenheiten haben nicht viel zu bedeuten, da auch bei anderen
Arten dieser Gruppe ebenso große Varianten Vorkommen, und durch sie können obige Fragen nicht
entschieden Werden. Ich sehe mich genötigt, einstweilen all diese Formen in der Art beisammen zu
lassen, wie sie von R e b e 1 im Katalog von 1901 zusammengestellt sind, eine weitere Klärung der
Zukunft überlassend. Spannweite l ? « mm. Taf. X F i g . 25, 26, 27 (var. orientana Alph.)
28, 29 (Var. semibruneata Joan.).
Bei der typischen Form sind die Vorderflügel weißlich, zart bräunlich bestäubt bis bleich
ockergelblich mit dunkler gelblicher Bestaubung. D)b Zeichnung besteht aus einem||sten Schrägband
von rotbrauner Färbung mit schwarzbrauner Mischung auf den Adern gegen Mitte und Dorsum
hin; es entspringt an der Costa bei Vif zieht schlag saumwarts in die FaltdSnd wendet sich von da
wieder wurzelwärts gegen das Dorsum, erlischt aber vor demselben zu zwei dort in der ganzen Länge
stehenden bräunlichen Stricheln; es tritt in der Mitte nicht so. weit zipfelförmig vor wie meist bei longana;
einem zweiten Schrägband gleicher Färbung, von V, der Costa zum Dorsum vor den Fransénansaêz,
dorsalwarts dunkelbraun gewellt, auf der basalen Seite in der Mitte eingekerbt, saumwärts etwas
verwaschen; einigen bräunlichen (jSsItalstricheln und einem großen bräunlichen Wisch an der Costa
vor der Spfzfe,. aus dem eine feine Wellenlinie gegen den Tomus zieht; endlich ist der Saunfibreit
braun,- b;ärsalwärts vön einer dunkleren Linie begrenzt. Diese Zeichnungen sind auch bei dem hellen
Exemplar (Fig. 26) zu erkennen, aber nur schwach bräunlicher als der Grund und zum Teil nur
angedeutg z. B. das erste Winkelband. Zwischen diesen beiden Extremen dürften eine Menge
Zwischenformen zu finden sein. Die Fransen sind bleich, weißlich oder gelblich, mit sehr zarter
Teilungslinie, Die Hinterflügel sind zart bräunlichgrau,, die Fransen fast weiß mit zarter Teilungs-
limep'Kopf und Thorax haben etwa die Farbe der Vorderflügelwurzeljgler auch bleicher, das Abdomen
ist bräunlichgrau.
Bei der Form orientana Alp h . (Fig. 27) sind die Vorderflügel fast rein weiß, die Zeichnungen
bleich ockergelblich, mehr oder weniger sich abliebend; das basale Winkelband ist nicht
*o scharf geknickt, sondern stumpfwinkelig gebogen, das zweite Band verläuft steiler, an der
Querader senkrecht zum Dorsum gewendet, der Wisch vor dem Apex ist sehr schwach, der Saumfleck
reicht nichts© weit zur Spitze und zum Tomus hin. Die hellen Fransen haben eine dunklere'
und einefejreite blässere Teilungslinie Die Hmterflugel sind blaß bräunlich, wurzelwärts weißlich,
die Fransen wie oben.
Die Form semibruneata J o a n . zeigt auf gelblicbweißen, saumwärts zart grau gepuderten
Vorderflügeln von den Zeichnungen nur Brachstücke, aber ;in kräftig dunkelbrauner Farbe, nämli#
eimge Schrägstriche! in der Falte hei '% der Flügellänge, Rest des Winkelbandes; einige längere und
mehrere punktartige hinter der Mitte zwischen halber Flügelbreite und Fait8|»sowie zwei Strichei
bei ?|s,, des Dorsums, Reste des Schrägbandes,;, endlich zwei parallele Punktreihen vor dem Saum
als Rest fler Saumverdunkelung; alles andere, wie Costalstrichel, ist äußerst blaß angedeutet;.; Die
Fransen sind weißlich mit schattenhafter, breiter Teilungslinie. Die Hinterflügel sind blaß bräunlich-
grau, die Fransen weiß, an der Basis schmal gelblich.
Bei dem in Fig. 28 dargestellten Exemplar ist von dem basalen Winkelband fast gar nichts
erhalten, dagegen reicht das Schrägband, bräunlichgelb mit dunkelbraunen Punkten und Stricheln
durchsetzt von Costa zum Dorsum, vom Praeapikalwisch ist mehr, ¿vorhanden, indem dort einige
Costalhäkchen zusammenfließen, die Saumverdunkelüng besteht aus zusammenhängenden Stricheln;
hier haben die Fransen eine deutliche dunkle Teilungslinie und die Hinterflügel sind dunkler graubrauii
mit bleichen Fransen und schwacher Teilungslinie derselben.
Hab. Forma gueneana-, Sizilien, CorcyTa, Nordwestafrika; orientana: Südrußland; semibnme-
ata: Nordwestafrika.
Flugzeit ist Ende März bis Mai.