Sorbus aucuparia, auch Pyrus malus, Mespilus, Quercus, Populus tremula, Prunus spinosa, Salix,
Crataegus und verwandelt sich in der Wohnung; Falter von Ende Juni bis in den August,
stellenweise und meist nicht häufig.
Hab. Mitteleuropa, Livland, Norditalien, Griechenland; China und Japan.
13. Cacoecia xylosteana L. Syst. Nat. ed. X, 209, ed. XII p. 876 No. 295; Tr. VIII
p. 55, X 3 p. 58; Wood. Fig. 863; F. v. R. p. 114 tab. 45 fig. a—d, g, h; D up. IX p. 75
tab. 239 F. 2; HS. IV p. 157; He i n . p. 34; Sn ei l . II, 1 p. 199; Me y r . p. 530; charac-
t e r a n a H b . f. 125.
Spannweite 19—22 mm. Taf . VII, F i g . 4—8.
Beim c? ist die Grundfarbe der Vorderflügel in der Regel gelblicher, als bei voriger Art,
die helle Umrahmung der Zeichnungen darum nicht so abstechend, diese selbst mehr gelblich-
kastanienbraun; der basale Dorsalfleck ist gewöhnlich am dunkelsten; die Schrägbinde beginnt
an der Costa, ist wurzelwärts fast gerade begrenzt und nur saumwärts verbreitert; sie hat an der
Querader einen meist schwärzlichen Zahn, durch den sie mit dem Praeapikalfleck in Verbindung
steht. Dieser ist breiter, als bei crataegana, sein costaler Teil gegen die Verlängerung nach dem
Tornus zu eingeengt' oder als viereckiger Fleck ganz abgetrennt, die Verlängerung breiter und
nicht so zugespitzt; die Flügelspitze selbst ist am Saum entlang verdunkelt; die Fransen daselbst
gleichfalls dunkler mit breiter Teilungslinie. Die Hinterflügel sind braungrau mit graugelblichen
Fransen. Das $ ist in der Regel bunter als das von Cac. crataegana, die Grundfarbe heller, mehr
grau, wodurch die dunkelbraunen Zeichnungen schärfer hervortreten, ebenso auch die gelblichen
Umrandungen derselben.
S n e 11 e n (1. c.) erwähnt Exemplare, bei denen der Flügelgrund saumwärts von der Schrägbinde
beinahe ganz schwarzbraun ist. Solche sah ich nicht. Dagegen erhielt ich von S o r h a g e n
(unter der Bezeichnung var. pallens i. 1.) ein Pärchen (Taf. VII, Fig. 6 und 7), das ungewöhnlich
helle, blaß ockergelbe Grundfarbe und dunkler ockerbräunliche Zeichnung hat, wobei die Verlängerung
des Praeapikalflecks verschwommen ist oder ganz fehlt; beim $ ist auch der Dorsalfleck
nahe der Basis sehr schwach. Bei einem von Sierra Nevada (Taf. VII, Fig. 8 Staudinger’sche
Sammlung) ist auch die Schrägbinde fast erloschen und die schon bei den vorerwähnten Stücken
hellen, spitzenwärts gelb angehauchten Hinterflügel sind hier in größerem Umfang orangegelblich
Ein von S e e b o l d a l s Cac. g i l v a n a Ev. zugesandtes Stück (Taf. VII, Fig. 9) aus dem Südosten
von Kleinasien rechne ich gleichfalls hierher; bei Cac. gilvana Ev. sollen die Hinterflügel grauschwärzlich
(griseo-nigricantes) sein; hier sind sie gänzlich bleich ockergelb, die Vorderflügel blaß
rötlich ockergelb mit den ein wenig dunkleren Zeichnungen von Cac. xylosteana, die nur recht
unscharf sind bis auf die basale Begrenzung der Schrägbinde. Es ist möglich, daß auch Cac.
gilvana Ev. nichts anderes als eine Varietät dieser Spezies ist, doch kann ich dies aus der sehr
allgemein gehaltenen Beschreibung in Ermangelung eines authentischen Exemplars nicht entscheiden.
Die Originalbeschreibung E v e r sma n n ‘s wird am Schluß der Gattung angefügt werden.
Die Raupe von Cac. xylosteana ist weißlichgrau, oder blaß grünlich oder dunkel grüngrau,
Kopf, Nackenschild und Analklappe sind schwarz oder schwarzbraun. Sie lebt im Mai bis Anfang
Juni polyphag, besonders an Quercus, auch Prunus cerasus, domestica, Pyrus, Sorbus aucuparia,
Lonicera, Tilia, Rubus fruticosus, Salix caprea, Fraxinus, Myrica, selbst an Hypericum; sie verpuppt
sich in ihrer Wohnung aus versponnenen Blättern. Der Falter fliegt von Ende Juni bis
in den August und ist stellenweise recht häufig.
Hab. Mittel- und Südeuropa, Skandinavien, Kaukasus, Kleinasien, Japan; demnach wohl
auch durch Südsibirien und Zentralasien hindurch, vielleicht nur stellenweise.
14. Cacoecia rosana L. Syst. Nat. ed. X 530; ed. XII p. 876 No. 293; Hb. 302 (?);
He i n . p. 34; Sn ei l . 11,1 p. 200; Meyr . p. 531; o x y a c a n t h a n a H b . 117 (?); D u p. IX
p. 74 tab. 238 f. 10 (?); a c e r a n a Hb. 118 (¿); Dup., 1. c. p. 76 tab. 239 f. 1; l a e v i g a n a
Sn h i ff. V p. 129;'T r. VIII p. 62; F. v. R. p. 17 tab. 11 F. 2; p. 292 tab. 98; Du p . Suppl.
IV tab. 79 f. 3; HS. IV p. 159; Wood. 857.
Vom Habitus der vorhergehenden Arten; der Flügelschnitt ist jedoch bei und ? fast
gleich, letzteres nur etwas größer; der Costalumschlag des $ ist ziemlich schmal und lang. Spannweite
18—22 mm. T a f . VII, F i g . 10—13.
Die Färbung und Deutlichkeit der Zeichnung ist ziemlich wechselnd; beim $ haben die
Vorderflügel eine ledergelbe bis bräunliche, mitunter auch mehr bräunlichgraue oder grünlich lehmgelbe
Grundfarbe, mehr oder weniger reichlich mit bräunlichen Quer wellen durchzogen; die
Hauptzeichnungen sind heller oder dunkler rotbraun bis graubraun. Sie bestehen aus einem
rundlich abgegrenzten Wurzelfeld, in dem noch Querlinien deutlich sein können; mitunter ist
dessen Abgrenzung nicht vollständig, sondern auf einen schräg aufsteigenden Dorsalfleck beschränkt;
einem Schrägband, das am Ende des Costalumschlags schmal beginnt, etwas geschwungen zum
Dorsum vor dem Tornus verläuft und in seiner dorsalen Hälfte saumwärts stark verbreitert und
von noch dunkleren Linien durchzogen ist; einem niedrig viereckigen Praeapikalfleck, dessen basale
Grenze durch eine dunkle Linie oft mit der Schrägbinde zusammenhängt, während seine distale
Seite streifenförmig gegen den Saum über dem Tornus ausgezogen ist, mitunter nur als dunkle Linie;
auch der Costalumschlag hat die dunkle Färbung der Zeichnungen und die Saumlinie ist oft
dunkel bis schwärzlich angelegt; die Fransen sind von der Farbe der Flügelfläche, am Tornus
mehr grau. Die Hinterflügel sind braungrau, mitunter gegen die Spitze gelblich, die Fransen
gelblich mit feiner Teilungslinie. Ein in Fig. 13 abgebildetes von S o r h a g e n als var. s'plen-
dana (i. 1.) zugesandt, zeichnet sich durch ungewöhnlich kurze, breite Vorderflügel, sehr geringe
Größe, helle Färbung und mangelhafte Zeichnung aus: Vom Wurzelfeld ist nur die Grenzlinie ange-
deiitet, das Schrägband ist sehr schmal und dorsalwärts kaum verbreitert, der Praeapikalfleck
klein, rundlich, und von ihm zieht nur eine feine Linie zum Saum; die Hinterflügel sind bräunlich,
die Fransen etwas heller. Ich bin der Meinung, daß es sich hier nur um ein kümmerliches
Exemplar handelt, erzeugt durch mangelhafte Ernährung der Raupe, wie solche bei Züchtungen
auch bei anderen Arten beobachtet werden können. Als besondere Varietäten verdienen derartige
Erzeugnisse nicht behandelt zu werden.
Beim $ wechselt die Färbung in ähnlicher Weise, wie beim die Querrieselung der Vorderflügel
ist jedoch reichlicher und deutlicher, und da auch die Adern fein dunkel sind, so entsteht
eine deutliche Gitterung, bei der manche Querlinien kräftiger und auch zum Teil dunkler
hervortreten; so vor allem die Grenzlinie des Wurzelfeldes, die basale Grenzlinie der Schrägbinde,
die im übrigen fehlen und nur durch leichte Allgemeinverdunkelung in der Dorsalhälfte des distalen
Flügelteils angedeutet ist, ferner einige aus der Gegend des kaum angedeuteten Praeapikalfleckes
kommende Linien, die teilweise gegen die Stelle der Schrägbinde, teilweise gegen Tornus und Saum
ziehen. Die Hinterflügel sind bräunlichgrau und häufiger als beim <? an Spitze und gegen die
Costa hin lebhaft gelb, mitunter in weitem Umfang; dunklere Quersprenkelchen sind manchmal
angedeutet, fehlen aber häufiger.