
Die Raupe lebt im Juni, zwischen Nadeln von Pinus abies und picea, der Falter fliegt vom
August an und überwintert.
Hab. Mehr im nördlichen Europa, auch in Deutschland, Österreich, Kärnthen, Schweiz,
Oberitalien (in höheren Berglagen), an vereinzelten Orten sicher noch weiter verbreitet: Amasia etc.
Fehlt in Großbritannien: Die Art scheint nirgends sehr häufig zu sein.
8. Acalla umbrana Hb. 59 ; Hw. p. 411; Tr. VIII, 253; X, 3, 129; Stph. 153; Wd. 1063;
F. R. p. 70, tab. 35; Dup. IX., tab. 243, 5; H. S. IV. p. 149; Wilk., 173; Hsin. 13; Meyr. 521;
radiano, Dup. IX. p. 146, tab. 243, 6 (ab.).
Gut charakterisiert durch die ausgesprochen dreieckige Gestalt der Vfl. Weder Costa noch
Dorsum ist an der Basis stark gebogen, daher verbreitert sich der Flügel saumwärts allmählich;
der Saum ist schräg und schwach gebogen, nicht geschwungen. Die Beschuppung ist glatt mit
einem Schuppenbüschel am Rand des Wurzelfeldes nahe dem Dorsum, ein zweitér schräg gestellt
in der Flügelmitte und einige kleine im Saumfelde in der Nähe des Tornus und gegen die Spitze hin.
Die Palpen sind lang und schlank, der Thorax (nach Meyrick mit starkem Kamm) ist bei den. zweifellosen
Exemplaren, die ich in Händen hatte, glatt. (Es scheint mir, als ob mehrfach Varr. von bastiona
mit dieser Art verwechselt wurden.) Spannweite bis 26 mm. Taf . IV, Fig. 15.)
Färbung der Vfl. Feiler oder dunkler nußbraun, mit einem (oft sehr schwach angedeuteten)
dunkleren Schrägband aus 2/s der Costa, saumwärts stufenförmig verbreitert zum Dorsum vor den
Fransenansatz, unbestimmten Verdunkelungen gegen die Spitze hin und einigen dunkeln Costai -
häkchen vor der Spitze. Die charakteristische Zeichnung besteht aus einigen schwarzen Längsstrichen
aus der Basis bis zum Verschluß der Mittelzelle, die mitunter zu einer dunkeln Strieme
zusammenfließen; von der Querader zum Apex ziehen weiter einige schwarz verdunkelte Adern,
die auch zusammenfließen oder in kürzere Strichei aufgelöst sein können. Außerdem können Teilstrecken
einiger costalwärts liegender Adern, sowie die eine oder andere in den Saum mündende
schwarz oder dunkelbraun angelegt sein; das Schuppenbüschel in der Flügelmitte ist manchmal
ziemlich hell und unterbricht dadurch die dunkle Mittelstrieme. Fransen dunkel graubraun, in
ihrer Wurzelhälfte oft etwas heller, mit zarter hellerer Teilungslinie; die Saumlinie kann fein dunkel
sein. Hinterflügel hell gelblichgrau, am Apex mit einigen zarten Querwellen. Die langen Fransen
sind der Fläche gleichfarbig, an ihrer Basis heller. Kopf und Thorax von der Farbe der Vfl., Abdomen
braungrau, Analbusch des f kaum heller.
Die Raupe lebt im Juni und Juli auf Sorbus aucuparia, Cornus sanguinea, Ainus glutinosa,
Salix caprea, Prunus spinosa, auch auf Prunus padus. Der Falter fliegt vom August an und wird
wohl auch teilweise überwintern.
Hab. England, Zentraleuropa, Ostseeprovinzen, Finnland, .Schweden, überall selten und nur
an einzelnen Orten vorkommend.
9. Acalla maccana Tr. X. 3, 133; H. S. 14—16; Wilk. p. 171; Hein. 16; Meyr. 523; mormorano.
Westw. Br. M. II, 159 tab. 104. f. 9; basalticola Stgr. Stett. e. Z. 1857 p. 268.
Im Flügelschnitt der vorhergehenden Art ähnlich, doch ist die Costa meist etwas mehr
gebogen, der Saum stets deutlich geschwungen; dadurch tritt der Apex stärker vor; die Beschuppung
der Vfl. ist glatt, die typischen Büschelchen aufgeworfener Schuppen sehr klein, mitunter nur durch
dunklere Pünktchen angedeütet; die Palpen sind kurz und überragen den Kopf wenig; der Analbusch
des d* ockergelb. Spannweite 22—25 min. Taf . IV, Fig. 16—21.
Die Grundfarbe der Vfl. variiert von braungrau in nußbraun, in rötlichgrau, in aschgrau bis
hell weißlichgrau. Je heller die Grundfarbe ist, desto schärfer treten die Zeichnungen in dunkelbraun,
rotbraun oder graubraun hervor, falls sie überhaupt gut ausgebildet sind. Als typische Exemplare
können Fig. 16 und 17 gelten (H. S. 14 und 15). Ein kleines Wurzelfeld, durch eine einfach oder
zweimal geknickte schwärzliche Linie abgegrenzt, ist meist nur costalwärts dunkel ausgefüllt; von
der Mitte der Costa zieht ein breit beginnendes, allmählich sich verschmälerndes und saumwärts
verwaschenes Schrägband gegen den Tornus, erreicht denselben aber gewöhnlich nicht; basalwärts
ist es scharf, öfters durch eine Reihe kleiner Schuppenhöcker begrenzt und springt oft in der Mitte
zahnartig gegen die Wurzel vor; an der Costa hängt mit ihm zusammen ein großer dreieckiger gleichfarbiger
Fleck, den Raum bis zur Spitze einnehmend, der sich bindenartig bis zum Tornus hinzieht;
in ihm sind die Rippenenden breit verdunkelt, die Zwischenräume mitunter aufgehellt, so daß die
Costa und ihre Fransen daselbst gescheckt werden. In diesem Bandfleck ziehen einige schwärzliche
T/inip.n schräg von der Costa zum Saum. Zwischen diesen Linien tritt saumwärts die hellere Grundfarbe
mehr oder weniger ausgedehnt hervor. Bei mehr einfarbigen Stücken (Fig. 18) sind diese
Zeichnungen meist nur durch ihre dunkelen Grenzlinien angedeutet. Wird die Grundfarbe heller
(Fig. 19), so kann sie sich am Dorsum wurzel- und saumwärts ausbreiten, so daß dort Anfänge feiner
Wellenlinien in dunkler Schattierung schärfer hervortreten und auch die Tornusgegend wird dann
durch zerrissene helle Flecke eingenommen. Nehmen letztere überhand, so besteht die Zeichnung
nur noch aus einem dunkeln Basalfeld und einem großen dreieckigen Costalfleck, der bis zur Spitze
reicht (Fig. 2 0 |{ | Endlich kann der ganze Flügel hell weißgrau werden, wobei nur das Wurzelfeld,
die Begrenzungslinie des Schrägbandes, Anfänge feiner Querwellen an Costa und Dorsum, einige
Querlinien im Saumfeld, die Rippenenden vor der Spitze und unregelmäßige Fleckchen längs des
Saumes dunkler bleiben, alle Zeichnungen aber ziemlich verwaschen erscheinen (Fig. 21). Die
Fransen der Vfl. sind den Zeichnungen entsprechend gefärbt, jedoch etwas heller, in gelblich oder
grau ziehend, hinter der dunkeln Basallinie oftmals hell und dunkel gescheckt, mit einer dunkelen,
dahinter einer helleren Teilungslinie.
Der Kopf ist graubraun, der Thorax von der Farbe des Wurzelfeldes.
Hinterflügel bräunlichgrau, gegen Costa und Spitze hin oft mit dunkleren Sprenkeln, Fransen
bleicher, mit dunklerer Teilungslinie nahe an ihrer Basis.
Die Raupe lebt von Juni bis August an Vaccinium myrtillus und uliginosum, auch an Ledum
palustre; der Schmetterling erscheint im Oktober und überwintert.
Hab. England, Island, Skandinavien, Norddeutschland, Böhmen, Ostseeprovinzen; auch
in Nordamerika; an morastigen Stellen.
10. Acalla fimbriana Thnbg. Diss. Ent. II p. 44 t. 5 f. 3; Tngstr. Cat. p. 359; Nolck.
Fauna II p. 345; Wallgr. Tidskr. IX p. 168; Rbl. z. b. Ver. 1889 p. 296; Hering Stett. ent. Z.
1889 p. 290. Larva: Disque Stett. ent. Z. 1890 p. 86.
Diese sehr variable Spezies ist leicht kenntlich an ihren ovalen Hinterflügeln, deren Spitze
nicht vorgezogen, sondern stumpf gerundet ist; die sonst gewöhnliche Einziehung des Saumes hinter
dem Apex fehlt ganz oder ist kaum angedeutet. Die Vfl. sind parallelrandig, mit schrägem, leicht
geschwungenem oder gerundetem Saum, die Fläche ist mehlig beschuppt und auch die Fransen
sind meist stark bestäubt, besonders gegen den Apex hin. Die Palpen sind kurz, der Thorax mit
einem Längskamm versehen. Spannweite 18—19 mm. (Taf, IV, Fig. 22—28.)